DFW C.V

DFW C.V
Spektakuläres Flugbild einer DFW C.V (Aviatik) mit LMG-14 "Parabellum" Maschinengewehr

Die DFW C-Flugzeuge waren einmotorige deutsche Kampfflugzeuge im Ersten Weltkrieg. Unter diesen Flugzeugen war der C.V, auch als Aviatik C.VI bezeichnet und in großen Stückzahlen gefertigt, einer der erfolgreichsten Zweisitzer der deutschen Fliegertruppe.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Mit dem Übertritt von Dipl.-Ing. Willi Sabersky-Müssigbrodt von den liquidierten Otto-Werken kamen neue Ideen in das Konstruktionsbüro der Deutsche Flugzeugwerke, in dem Heinrich Oelerich und Hermann Dorner bereits die durchaus erfolgreichen DFW B.I und B.II und danach auf gleicher Basis einige weniger spektakulären Flugzeuge C-Flugzeuge konstruiert hatten. Der DFW C.I (Werksbezeichnung KD15) unterschied sich vom B.I durch den stärkeren Motor, beließ jedoch immer noch den Beobachter ungünstig platziert vor dem Piloten. In die obere Tragfläche war allerdings eine Aussparung eingelassen, auf der der Beobachter wenn er sich in seinem Cockpit aufrichtete, sich mit einem beweglich angebrachten Parabellum-MG zur Wehr setzen konnte.

Der DFW C.II war eine etwas verkleinerte Abwandlung der C.I, hatte jedoch nunmehr gerade gezogene und leicht gestaffelte Tragflächen, war jedoch weniger stabil als sein Vorgänger gebaut; es ist unklar, ob das Flugzeug in den Einsatz gelangte.

Über einen C.III ist nichts bekannt. 1916 modifizierten die Ingenieure den Rumpf und bauten auf dieser Basis den C.IV, der auch von Aviatik in Lizenz gebaut wurde.

Da sich der Motor aus zu schwach erwies, bestückte man die Maschine mit dem nun verfügbaren 200 PS Benz Bz.IV-Motor mit Windhoff-Seitenkühlern. Auch die Steuerflächen wurden modifiziert. Das Flugzeug, als DFW C.V bezeichnet, hatte im Mai 1916 seinen Erstflug und wurde trotz Schwierigkeiten bei der Abnahmeprüfung im Juni/Juli 1916 ab August 1916 in Serienfertigung genommen. Im Oktober erfolgte eine Bestellerhöhung auf 1.000 Maschinen und so wurde das Flugzeug auch von BFW (300 Flugzeuge), LVG (250 Flugzeuge), Halberstadt (75 Flugzeuge) und Aviatik (150 Flugzeuge) nachgebaut, dort unter der Bezeichnung Aviatik C.VI.

Über Typen oder Prototypen C.VI oder C.VII ist nichts bekannt. 1918 tauchte jedoch der DFW C.VIII (F37) auf, ebenfalls mit 200 PS Benz Bz.IV-Motor, aber in den Abmessungen wesentlich kleiner und leichter als der D.V. Das Flugzeug erreichte damit eine Höhe von 6.000 m, mit der einsitzigen Testversion DFW C.VIII (F37 III) mit modifiziertem Leitwerk und Querrurdern und 220 PS Benz Bz.IVa Motor erzielte Olt. Diemer am 11. Mai 1919 einen Höhenrekord von 9.620 m.

Einsatz

Der DFW C.I gelangte in keiner Zahl 1915/16 in den Einsatz.

Der Einsatz des C.IV, der ab Frühling 1916 ausgeliefert wurde, stand deutlich im Schatten des sehr erfolgreichen DFW C.V. Dieser kam ab Sommer 1916 in die Truppe, war bei den Piloten sehr beliebt: Gut in der Handhabung sowie bei Start und Landung, zuverlässig, stabil, steigfähig und schnell.

Der C.V diente dank seines ausreichenden Platzangebots für Ausrüstung und Bewaffnung auch als leichter Bomber, Fotoaufklärer und Begleitschutzflugzeug verwendet. Es galt als eines der besten deutschen Flugzeuge der C-Klasse und konnte sich auch im Luftkampf gegen feindliche Jäger gut behaupten. Das Flugzeug wurde in sehr großen Stückzahlen bis Kriegsende hergestellt und eingesetzt. Bei Ende 1917 waren ca. 1.000 Flugzeuge, bei Kriegsende immer noch 600 D.V im Einsatz.

Über den Einsatz der übrigen C-Typen ist wenig bekannt.

Nachkriegsverwendung

Viele C.IV überlebten den Krieg und wurden zu Passagierflugzeugen umgebaut.

Zwei DFW C.V. wurden in der finnischen Luftwaffe von 1918-1921 verwendet. Die bulgarische Luftwaffe erwarb sechs DFW C.V 1917 und verwendete sie bis 1922. Viele weitere Luftwaffen verwendeten diesen Typ, auch noch nach dem Krieg.

Heute ist nur noch der Rumpf einer DFW C.V(Av) im Polnischen Luftfahrt-Museum Krakau erhalten. Diese Maschine gehört zum im Zweiten Weltkrieg ausgelagerten Bestand des deutschen Luftfahrtmuseums in Berlin; eine Rückgabe dieser sowie der übrigen Flugzeuge aus diesen Beständen wird von polnischer Seite abgelehnt.


Technische Daten

Kenngröße DFW C.I (KD15) DFW C.II DFW C.IV (T25) DFW C.V (T29) DFW C.VIII (F37)
Lieferung    1915 1915 1916 1916 1918
Stückzahl    ~130 ~3.000
Länge    8,04 m 7,02 m 7,90 m 7,90 m 7,00 m
Höhe    3,18 m 3,30 m 3,30 m 2,80 m
Flügelspannweite    14,00 m 11,25 m 13,30 m 13,27 m 13,60 m
Tragflügelfläche    40,00 m² 33,00 m² 42,2 m² 42,2 m² 38,0 m²
Antrieb durch 6 Zyl.-Reihenmotor:    Benz Bz.III 150 PS Benz Bz.III 150 PS Benz Bz.III 150 PS 200 PS Benz D.IV[1] 200 PS Benz D.IV
Höchstgeschwindigkeit    130 km/h 140 km/h 135 km/h 155 km/h
Steiggeschwindigkeit auf 1.000 m    4 min
Steiggeschwindigkeit auf 3.000 m    16 min 30 sec
Steiggeschwindigkeit auf 5.000 m    49 min
Flugdauer    4 h 30 min
Reichweite    350 km 400 km 500 km
Dienstgipfelhöhe    3.000 m 4.000 m 5.000 m 6.000 m
Leergewicht    800 kg 725 kg 720 kg 970 kg 800 kg
Fluggewicht    1.140 kg 1.235 kg 1.230 kg 1.430 kg
Besatzung    2 2 2 2 1
Bewaffnung    1 MG[2], Bomben 1 MG, Bomben 2 MG, Bomben 2 MG, 100 kg Bomben

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. auch mit 185 PS N.A.G.
  2. bewegliches 7,9 mm LMG-14 „Parabellum“, ab C.V zusätzlich ein starres, synchronisiertes 7,9 mm MG LMG 08/15

Literatur

  • Angelucci, Enzo; Matricardi, Paolo: Flugzeuge von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg, Wiesbaden 1976, ISDN 3806803919
  • Kens, Karlheinz; Müller, Hanns: Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs 1914-1918, München 1973, ISBN 3-453-00404-3
  • Kroschel, Günter; Stützer, Helmut: Die deutschen Militärflugzeuge 1910-1918, Wilhelmshaven 1977
  • Munson, Kenneth: Bomber 1914 - 1919, Orell Füssli Verlag, Zürich (1968),
  • Nowarra, Heinz: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914-1918, München 1959
  • Pawlas, Karl: Deutsche Flugzeuge 1914–1918, Nürnberg 1976, Seiten 63-65, ISBN 3-88088-209-6

Weblinks


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