- Rock In Opposition (RIO)
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RIO, Abkürzung für Rock in Opposition, war Ende der 70er Jahre eine Vereinigung europäischer Bands und avancierte später zum Stilbegriff für einen Ausläufer des Progressive Rock.
Gegründet wurde die Vereinigung von den Briten Henry Cow um den Schlagzeuger Chris Cutler, als dieser im März 1978 vier europäische Bands nach London einlud, um ein Festival mit dem Namen Rock in Opposition zu veranstalten. Die Teilnehmer waren neben Henry Cow Stormy Six aus Italien, Samla Mammas Manna aus Schweden, Univers Zéro aus Belgien sowie Etron Fou Leloublan aus Frankreich. Die bei der Gründung beteiligten Bands wollten so ein Netzwerk zur Organisation von Auftritten und Schallplattenverkauf aufbauen. Dabei sahen sie sich in Opposition zur damaligen Musikindustrie, die sich weigerte, ihre Musik anzuerkennen.
Musikalisch bewegten sich die Gruppen im Bereich des Progressive Rock, dessen klassische Vertreter sich zu dieser Zeit neuen Stilrichtungen zuwandten oder sich auflösten. Als Unterscheidungsmerkmal lässt sich gegenüber dem klassischen Progressive Rock eine Abwendung von dessen melodieseliger Seite festhalten, die sich in einer experimentelleren Orientierung mit deutlichen Einflüssen aus der Kammermusik sowie der klassischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts äußert.
Die RIO-Verbindung löste sich schnell auf - als RIO werden heute aber immer noch Bands bezeichnet, welche sich musikalisch in dieselbe Richtung bewegen wie die damaligen RIO-Bands. In diesem Zusammenhang wird RIO auch oft als AvantProg bezeichnet. Beispiele für spätere Bands sind Thinking Plague (USA), Present (Belgien), Miriodor (Kanada), Ahvak (Israel), Nebelnest (Frankreich), 5uu's (USA), Guapo (UK) und U Totem (USA).
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