Rodriguez-Gleichung

Rodriguez-Gleichung

Die Rodrigues-Formel ist eine Formel für die einer antisymmetrischen 3*3 Matrix, welche in Matrixform ein Kreuzprodukt beschreibt. Sie lautet :


\exp([a]_{\times}) = 
I + \sin(\|a\|) \begin{bmatrix}\dfrac{a}{\|a\|}\end{bmatrix}_{\times} + 
(1 - \cos(\|a\|)) \begin{bmatrix}\dfrac{a}{\|a\|}\end{bmatrix}_{\times}^2

Ihre Hauptanwendung, liegt darin, dass das Ergebnis eine Drehung um Achse a mit Winkel \|a\| als Matrix beschreibt.

Inhaltsverzeichnis

Herleitung

Die Exponentialfunktion lässt sich in eine unendliche , die für alle Werte aus \mathbb{R} , darstellen als:

\exp(x) = \sum_{n = 0}^{\infty} \frac{x^n}{n!}

Die Gleichung kann auch für beliebige quadratische angewendet werden. Eine, die sich wegen ihrer besonderen Eigenschaften dafür eignet ist die Matrix des . Sie lautet für den dreidimensionalen, reellen Raum \mathbb{R}^3:


\vec{a} = \begin{pmatrix}a_1 \\ a_2 \\ a_3\end{pmatrix}
\qquad
[a]_{\times}=
\begin{pmatrix}
    0   & -a_3 & a_2 \\
    a_3 & 0    & -a_1 \\
   -a_2 & a_1  & 0 
\end{pmatrix}

Mit einer Matrixmultiplikation lässt sich folgende Gleichung auflösen :


[a]_{\times}^3 = [a]_{\times} \cdot [a]_{\times} \cdot [a]_{\times} = - \|a\|^2 \cdot [a]_{\times}

Das bedeutet, dass eine Matrix mit einem beliebigem Exponenten, der größer 2 ist, reduziert werden kann.

Für und gibt es ebenfalls Taylorentwicklungen. Sie lauten :

\sin (x) = \sum_{n=0}^\infty (-1)^n\frac{x^{2n+1}}{(2n+1)!} = \frac{x}{1!}-\frac{x^3}{3!}+\frac{x^5}{5!}-\cdots
\cos (x) = \sum_{n=0}^\infty (-1)^n\frac{x^{2n}}{(2n)!} = 1-\frac{x^2}{2}+\frac{x^4}{24}-\cdots

Diese Gleichungen können kombiniert werden : Terme mit geradem Exponenten können durch die Cosinus-Entwicklung und Terme mit ungeradem Exponenten durch die Sinus-Entwicklung ersetzt werden. Nach einigen Vereinfachungen erhält man die Rodriguez-Gleichung.

Eigenschaften

Sei R(x) = \exp([a]_{\times}). Dann gilt :

R( − x) = R(x) − 1 = R(x)T
R(x) \cdot x = x

Anwendung

Vor allem in der und in der spielt die Rodriguezformel eine Rolle. Es existiert immer ein Koordinatensystem, definiert durch \left(e_1, e_2, \dfrac{a}{\|a\|}\right), in dem für einen Vektor \vec{a} gilt:

\vec{a} = \begin{pmatrix}0 \\ 0 \\ \alpha\end{pmatrix}

Das bedeutet, dass die Matrix \exp([a]_{\times}) eine Rotation um die Achse \dfrac{a}{\|a\|} repräsentiert. Der Drehwinkel ist dabei \|a\|, also die Länge des Vektors.

Literatur

  • Ismail, M.E.H.: Classical and Quantum Orthogonal Polynomials in One Variable. Cambridge UK: Cambridge University Press, 2005. ISBN 978-0-521-78201-2
  • Faugeras, O.: Three-Dimensional Computer Vision - A Geometric Viewpoint. Cambridge MA: MIT Press, 1993. ISBN 978-0-262-06158-2

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