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Avalon (veraltet: Avilion; verwandt mit der indogermanischen Wortwurzel aballo für Apfel), auch Avalun genannt, ist ein mystischer Ort, der aus der Artussage bekannt ist. Auch bekannt als Ynis Avalach, was so viel bedeutet wie Apfelinsel (auf Walisisch = Ynys yr Afallon = Insel der Äpfel). Der Artussage oder Gralsgeschichte nach war Avalon der Aufenthaltsort des Königs Artus nach seiner Verwundung.
Inhaltsverzeichnis
Lokalisierungsversuche
Avalon wird als ein im „Nebel verborgener“ Ort in Britannien beschrieben. Die Ankunft auf Avalon sei nur Eingeweihten möglich, welche die Macht haben, die heilige Barke zu rufen, und den Weg durch die Nebel zu finden. Alle anderen erreichten die Abtei von Glastonbury. Als „Übergangspforte“ wird im Volksglauben oft auch der Glastonbury Tor angesehen. Der Ort Glastonbury in England erhebt daher den Anspruch, das sagenhafte Avalon zu sein. Man kann dort, sozusagen als Beweis, das angebliche Grab von König Artus und seiner Gattin Guinevere besichtigen, ebenso wie weitere Gräber anderer Heiliger.
In Kroatien nahe Split wurden Grabplatten eines Lucius Artorius Castus gefunden. Daraus ließen sich seine Taten und die Bezeichnung König von Britannien entziffern, was gewisse Übereinstimmungen mit der Personalie von König Artus ergibt.
Ferner gibt es Überlieferungen verschiedener Kulturen, die eine Insel bzw. einen Kontinent im Atlantischen Ozean erwähnen. Die Gallier, Iren, Waliser und Kelten der britischen Inseln glaubten, dass ihre Vorfahren von einem Kontinent stammten, der im westlichen Meer versunken sei. Die Kelten und Waliser nannten ihn „Avalon“. In den Schriften der Inder, den Purunas und dem Mahabharata ist „Attala“ erwähnt, die „weiße Insel“, ein Kontinent im westlichen Ozean. Die Azteken glaubten, dass ihre Ahnen einst von „Aztlán“ kamen, einer Insel im östlichen Ozean.
Vieles von Avalon deutet also auf das versunkene Atlantis hin, das laut Platon „während eines einzigen schlimmen Tages und einer einzigen schlimmen Nacht“ im Meer versank und dessen Ruinen heute nicht mehr aufzufinden sind, da "...das Meer dortselbst unbefahrbar geworden und nicht zu durchschiffen, weil der sehr hoch liegende Schlamm, den die Insel bei ihrem Untergang verursachte, dies verhindert.“ (Platon)
Avalon als Sujet
Eine der ältesten Versionen erzählt Sir Thomas Malory in seinem Le Morte d'Arthur von 1470, das die meisten späteren Erzähler beeinflusst hat.
Die bekannteste Nacherzählung der Neuzeit ist der historische Fantasy-Roman Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley, der eine unbekannte Parodistin zur Fantasy-Satire Die Schnäbel von Avalon (angeblich von einer Magerion Zimmer-Bradwurst) inspirierte. Bekannt ist auch der Pendragon Zyklus von Stephen Lawhead.
Darüber hinaus befasst sich Gunter Arentzen in seinem 2003 erschienenen Buch Der Kelch von Avalon mit der Avalon-Legende, verlegt den Stoff jedoch in die Neuzeit. Ähnlich vertritt das der Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein, der dies etwa in Das Avalon-Projekt oder auch Indiana Jones und das Erbe von Avalon und den Legenden von Camelot 1-3 tat. Auch Stephen Lawhead behandelt dieses Thema in dem Buch Avalons Rückkehr, welches im Anschluss an den ebenfalls von ihm geschriebenen Pendragon Zyklus die Mythen von Avalon und König Artus ebenfalls in die moderne Welt transferiert.
Im 2001 gedrehten japanischen Spielfilm Avalon – Spiel um dein Leben (Regie Mamoru Oshii) wird das Thema um die sagenumwobene Insel Avalon in einer Melange aus virtuellen Realitäten und Mythologie aufgegriffen. Avalon ist eine virtuelle Realität, in der Spieler Kämpfe austragen, um zur letzten Stätte, Avalon, der letzten Realität, wie wir sie kennen, vordringen zu können.
1982 wurde das Album avalon von Roxy Music veröffentlicht, 1989 Avalon Sunset von Van Morrison. Auf ihrem 2006 erschienenen Album In Every Waking Moment besingt die Schweizer Band Lovebugs zusammen mit Lene Marlin den Mythos „Avalon“.
Siehe auch
Literatur
- Geoffrey Ashe: Avalon, in: Norris J. Lacy (Hg.), The new Arthurian encyclopedia, New York & London 1996, Seite 25-26, ISBN 0-8153-2303-4
- Avalon, in: Christopher W. Bruce, The Arthurian name dictionary, New York & London 1999, Seite 50-51, ISBN 0-8153-2865-6
- Norris J. Lacy, Geoffrey Ashe: The Arthurian handbook, (= Garland reference library of the humanities, Volume 1920), 2. Auflage New York und London 1997, ISBN 0-8153-2081-7
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