- Aviophobie
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Klassifikation nach ICD-10 F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien ICD-10 online (WHO-Version 2006) Aviophobie oder Flugangst beschreibt die krankhafte Angst respektive Phobie vor dem Fliegen. Die Symptome der Aviophobie können mehrere Tage vor einer Flugreise auftreten, aber auch kurz vor dem Flug z. B. am Gate oder im Flugzeug und umfassen schweißnasse Hände, Herzrasen, flache Atmung, Magen- und Darmkrämpfe, Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit; generell tritt bei Betroffenen eine allgemeine Panik auf, die den ganzen Körper zu lähmen scheint.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen und Hintergründe
Die Untersuchung von Gründen der Flugangst zeigte: 37 % hatten Angst vor dem Kontrollverlust, 34 % Angst vor einem möglichen Flugzeugabsturz und 13 % Angst vor der Höhe bzw. auch dem „unsichtbaren Medium Luft“. Bei dieser Untersuchung waren 38 Menschen mit Flugangst im Rahmen einer virtuellen Exposition befragt und beobachtet worden. Die Flugangst wird als eine spezifische Phobie nach DSM IV, situationsbezogen und als eine nicht „klassische Phobie“ bezeichnet, da diese sich immer aus verschiedenen bezugnehmenden Ängsten zusammensetzt [1].
Laut der Flugangst-Studie von 2007[2] gibt es drei Gruppen Betroffener, die sich wie folgt aufgliedern: 68,3 % sind mindestens einmal im Leben geflogen, und die Flugangst trat plötzlich und unerwartet auf. 22,9 % der Menschen mit Flugangst nennen als Auslöser ihrer Flugangst eine subjektiv negative Erfahrung (heftige Turbulenzen, Notlandung, usw.) während eines Fluges. 8,8 % Betroffener sind hingegen noch nie geflogen und haben Angst vor dem ersten Mal.
Auf den vorderen Plätzen der Ursachen für Flugangst geben die Befragten die Angst vor dem Ausgeliefertsein (61,2 % Nennungen), vor dem Absturz (54,6 % Nennungen) sowie vor Turbulenzen (44,1 % Nennungen) an. Die Angst vor Terror ist innerhalb eines Jahres (DFAZ-Studie 2006: 1,9 %) um acht Prozentpunkte gestiegen und wird als Grund von nunmehr 9,7 % der Menschen mit Flugangst angegeben.
Nach einer aktuellen Befragung von 2008 [3] kommen neben der Flugangst bei 33,4 % der betroffenen weitere Stressfaktoren im privaten und beruflichen Bereich hinzu. Die meisten Flugangstgeplagten sind bereits mehrmals geflogen (61,5 %). Während die meisten Frauen (44,3 %) mit der Flugangst nach dem ersten Flug konfrontiert wurden, tritt bei den meisten Männern (27,1 %) die Flugangst nach mehreren angstfreien Flügen auf. Die Stärke der Flugangst beurteilten die meisten zwischen mittel bis stark. Viele wissen, dass ihre Flugangst übertrieben und unangebracht ist (78,9 %).
Die Aviophobie gehört zu den spezifischen Phobien und ist verwandt mit der Klaustrophobie.
Quellen
- ↑ wissenschaftlicher Beitrag von Eisenberg Beratung & Kommunikation, nach Möller – University of Psychology, Stellenbosch, South Africa; 1998
- ↑ Deutsches Flugangst-Zentrum, DFAZ, 2007, 230 Befragte
- ↑ Treffpunkt Flugangst, 2008, 1.058 Befragte
Literatur
- Psychologie, Zimbardo, Gerrig, Springer-Verlag, ISBN 3-540-64633-7
- Psychotherapie der Angsterkrankungen, Markus Bassler, Stefan Leidig, Thieme-Verlag, ISBN 3-13-141231-3
Siehe auch
- Zentrale Fluggastberatung mit Flugangst-Ambulanz
Weblinks
- Telepolis am 22. Dezember 2002: Krystian Woznicki, Ausnahmezustand in der Luft.
- Telepolis am 30. Mai 2004: Andrea Naica-Loebell, Angst vorm Fliegen....
- Spiegel online am 30. Januar 2008: Flugangst des Kopiloten zwingt Jet zur Landung, [1].
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