Rollregal

Rollregal
Rollregalsystem in der Princeton University Library
Rollmechanik eines Kompaktus-Regals an einer Führungskette im Boden

Ein Rollregal (auch Fahrregal, Schieberegal oder Hebelschubanlage) ist ein Regalsystem, bei dem sich die Regale auf fahrbaren Unterbauten befinden, die in Schienen geführt sind. Die Regale können verschoben werden, so dass sich die entsprechende Regalreihe öffnet, die nächste jedoch wieder schließt. Rollregale werden vornehmlich im Bibliotheks- und Archivwesen eingesetzt.

Während sie anfangs vor allem in geschlossenen Magazinen eingebaut wurden, findet man sie in jüngerer Zeit auch häufiger in Bereichen mit Publikumsverkehr. Ein erhöhtes Unfallrisiko scheint nicht vorzuliegen, jedenfalls gibt es bisher keine entsprechenden Berichte.

Rollregale können je nach Gewicht mit einfachem Handschub, manuellem Kurbelantrieb oder Elektromotoren eingesetzt werden. Bei Elektroantrieb sind die Motoren in den Fahrwagen eingebaut. In den 1960er und 1970er-Jahren wurden auch Rollregale mit Pneumatik- und Seilzugantrieb gebaut.

Vor- und Nachteile

  • Anders als die in Apotheken eingesetzten zur Seite herausziehbaren Regale werden die Regale bis auf einen einzigen Gang zusammengeschoben. Durch die Einsparung der Verkehrswege ergibt sich ein Zugewinn an Magazinraum von bis zu 100 % gegenüber herkömmlichen Regalsystemen.
  • Allerdings steigt damit auch die statische Belastung des Bodens an (rund 12,5 kN/m² gegenüber circa 7,2 kN/m² bei herkömmlichen Regalen). Rollregalanlagen werden daher oft im Keller eingebaut. Eventuell muss ein späterer Einbau bereits bei der Errichtung des Gebäudes eingeplant werden, wodurch sich die Baukosten verteuern können.
  • Der Kapazitätsgewinn geht auf Kosten der Verkehrswege. Dadurch ist der Durchsatz an Medienentnahmen und Medieneinlagerung bei Rollregalen im Vergleich zu herkömmlichen Aufbewahrungssystemen eingeschränkt, was den Einsatz in Bereichen mit starkem Publikumsverkehr verbietet. Bibliotheken können Rollregale daher öffentlich zugänglich nur in Bereichen mit geringer Benutzerfrequenz einsetzen, etwa für die Aufbewahrung von alten Zeitschriftenbänden, aber nicht für stark frequentierte Literatur, etwa Enzyklopädien, Lehrbücher, Bibliographien oder aktuelle Zeitschriften. Rollregale können aber in geschlossenen Magazinen von Bibliotheken eingesetzt werden. In diesen kann nämlich die Reihenfolge der Medienbedienung geplant werden.
  • Aus konservatorischer Sicht können Rollregale problematisch sein, da sie schlechter belüftet sind. Bei hoher Raumfeuchtigkeit kann das zu erhöhter Schimmelgefahr führen.

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