Rommenhöller

Rommenhöller
Portraitmedaillon Carl Gustav Rommenhöllers, Ausschnitt der Bronzetafel am Rommenhöller-Denkmal in Herste

Carl Gustav Rommenhöller (* 16. März 1853 in Geldern; † 10. April 1931 in Den Haag) war ein deutscher Unternehmer und Wegbereiter der sich Ende des 19. Jahrhunderts ausbreitenden Kohlensäureindustrie. Er gründete das umgangssprachlich kurz „Rommenhöllerwerke“ genannte Unternehmen Kohlensäurewerke C. G. Rommenhöller und bis 1926 an verschiedenen Standorten in Europa und Afrika insgesamt 40 Kohlensäurewerke,[1] zu denen zahlreiche Kohlensäuresprudel und -lagerstätten gehörten.[2]

1881 erwarb Rommenhöller den Victoria-Mineralbrunnen in Oberlahnstein.[3] Durch die von Rommenhöller und seine Firma Rommenhöller & Co. fünf Jahre später, 1886, erreichte Löschung des Patentes von Wilhelm Carl Raydt auf „Ein Verfahren und Apparate um mittels tropfbarer flüssiger Kohlensäure Wasser zu imprägnieren, zu heben und zu werfen“ (Verflüssigung von Kohlensäure; Kohlendioxid, CO2) konnte das Verfahren allgemein genutzt werden.[4] Dies führte zu einer deutlichen Erweiterung der industriellen Gewinnung und Weiterverarbeitung der Kohlensäure.[2]

1894 erschloss Rommenhöller in Herste (heute ein Stadtteil von Bad Driburg) den Westfalia-Sprudel und errichtete für die Kohlensäureverarbeitung vor Ort ein Werk, das dort bis heute besteht und mittlerweile zur Linde AG gehört. Der Westfalia-Sprudel versorgte damals große Teile des Deutschen Reiches mit Kohlensäure. In direkter Umgebung wurden weitere Sprudel angebohrt und genutzt, unter anderem der große, 1925 erbohrte und nach Rommenhöller benannte Carl Gustav-Sprudel.[3]

In der rheinland-pfälzischen Kurstadt Bad Breisig erbohrte die Rommenhöller GmbH Anfang des 20. Jahrhunderts den Ludgerussprudel,[5] der seit den 1960er Jahren als Heilquelle staatlich anerkannt ist[5] und bis heute vorwiegend zur CO2-Gewinnung genutzt wird.[6]

Inhaltsverzeichnis

Ehrungen

Zu Lebzeiten ernannte die Technische Hochschule Berlin Rommenhöller zum Dr.-Ing. ehrenhalber.[3] In den Niederlanden wurde er zum Officier in de Orde van Oranje Nassau und 1889 zum königlich rumänischen Generalkonsul in Rotterdam ernannt.[3] Der in Bad Driburg ansässige Eggegebirgsverein ernannte Rommenhöller 1927 zum Ehrenmitglied.[7]

Inschrift „Dem Begründer der Kohlensäure-Industrie“ am Rommenhöller-Denkmal

Ein Jahr nach seinem Tod wurde 1932 am südlichen Ortsrand von Herste in Nordrhein-Westfalen das Rommenhöller-Denkmal über dem Carl-Gustav-Sprudel eingeweiht.[1] Dieses trägt u.a. die Inschrift „Dem Begründer der Kohlensäure-Industrie“.

Veröffentlichungen

  • Carl Gustav Rommenhöller: Groß-Rumänien, seine ökonomische, soziale, finanzielle und politische Struktur, speziell seine Reichtümer. Berlin, Puttkammer & Mühlbrecht, 1926.

Einzelnachweise

  1. a b Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Expressionistisches Ehrenmal erinnert an den Kohlensäure-Pionier Rommelhöller. LWL zeichnet kleinen Zentralbau als Denkmal des Monats aus. Pressemitteilung, April 2008.
  2. a b Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Stationen der Industrie- und Technikgeschichte in Ostwestfalen-Lippe. Denkmal Rommenhöller.
  3. a b c d Christian Hoebel, Imme Wittkamp: Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Denkmal des Monats April 2008. Das Rommenhöller-Ehrenmal in Bad Driburg-Herste.
  4. Eurammon, Initiative für natürliche Kältemittel: Kohlendioxid – CO2 – R 744 (Kohlensäure). Zur Geschichte eines interessanten Stoffes. eurammon-Information Nr. 11/März 2002.
  5. a b www.breisig.de: Themenrundgang „Quellen und Sprudel in Bad Breisig“.
  6. Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz: Standorte geothermischer Nutzung in Rheinland-Pfalz – in Betrieb (Stand: Dezember 2006).
  7. Eggegebirgsverein: Verein – Ehrenmitglieder.

Weblinks


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