Romotten

Romotten

Romoty (deutsch: Romotten, historisch Gut Romotten) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Landkreis Ełk.

Das Dorf befindet sich acht Kilometer Luftlinie südlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen) an einer von Borzymy nach Stacze führenden Landstraße. Es liegt am Westufer des Engensees (Jezioro Białe).

Geschichte

Der Ort Romotten entstand um 1500 herum. Es gehörte früh als Rittergut zum Besitz des dem nördlichen Masowien stammenden ritterlichen Adelsgeschlechts Gutowski vom Wappen Slepowron (de Slepowron, von Slepowron, von Gutowski).

Der Name Romotten ist prussischer Herkunft und verweist auf ein Heiligtum des einst hier ansässigen baltischen Volksstammes, denn heidnische Gottesdienste wurden in freier Natur, in Wäldern und auf Heiden abgehalten (roms, rams: still, ruhig, andächtig).

1656 fielen die mit Polen verbündeten Tataren in weite Teile Masurens ein, wobei Romotten fast vollständig zerstört wurde. Im Bericht des Lycker Amsthauptmanns von Auer heißt es dazu über die Schadensbilanz:

"14 Hufen, alle 7 Gehöfte verbrannt, ist alles über Winter besät, alles Vieh und Pferde weggetrieben, 14 Personen fortgeschleppt, 2 niedergehauen."

Am 27. Mai 1874 wurde im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Borczymmen (ab 1881: Borszymmen) gebildet, der die Gemeinden Borczymmen, Jendreyken, Lissewen, Przepiorken, Skrzypken und Stoosnen sowie den Gutsbezirk Romotten und Seen umfasst. 1908 wurden zusätzlich die Gemeinden Duttken, Gronsken und Romanowen und der Gutsbezirk Imionken vom bisherigen Amtsbezirk Dluggen neu in den Amtsbezirk Borszymmen umgegliedert.

Von 1877 bis 1883 war mit dem Gutsbesitzer Schön der Amtsvorsteher von Borczymmen in Romotten ansässig.

1910 umfasste der Gutsbezirk Romotten 60 Einwohner.

Nach dem Ersten Weltkrieg entstand südlich von Romotten ein auch heute bestehender Soldatenfriedhof.

Am 30. September 1928 wurde Romotten in die Landgemeinde Romanowen (1938-1945 Heidenfelde) eingegliedert.

1931 umfasste dann der Amtsbezirk Borszymmen die Landgemeinden Borszymmen, Duttken, Geigenau, Gronsken, Jendreyken, Lyssewen, Romanowen, Stosznen und Wachteldorf (ehemals Przepiorken).

1939 zählte die Landgemeinde Heidenfelde mitsamt Romotten 377 Bewohner.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende, durch Kriegseinwirkung stark zerstörte Heidenfelde mit Romotten an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und neben der angestammten polnisch-masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort Romotten wurde gemäß der polnischen Schreibweise in Romoty umbenannt und erlangte wieder den Status einer eigenständige Dorfgemeinde.

Von 1975 bis 1998 gehörte Romoty zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.


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