- Rotationspunkt
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Mit Rotationspunkt wird in der Luftfahrt die Stelle bezeichnet, an der das Flugzeug beim Start um seine Querachse rotiert. Diese Stelle ist erreicht, wenn das Bugfahrwerk abhebt.
Der Pilot hebt die Nase des Flugzeugs bei jedem Start bei einer vom Piloten vorher exakt zu berechnenden Geschwindigkeit Vr (sprich: Vi rotate) an. Sobald das Flugzeug reagiert und abhebt, ist rechnerisch die Geschwindigkeit Vlof (lift off) erreicht, die unter Berücksichtigung bestimmter Sicherheitsmargen festgelegt wurde. Unter anderem werden dabei beachtet:
- Vmca (minimum control speed air - um auch bei Triebwerksausfall die Richtung halten zu können)
- V1 (Entscheidungsgeschwindigkeit für den Takeoff)
- Vmu (minimum unstick speed - damit die Auftriebskraft reicht, um ohne Tailstrike abheben zu können)
- Vs (Stallspeed in Startkonfiguration)
Die Rotationsgeschwindigkeit beeinflusst ganz wesentlich die Länge des benötigten Startlaufs.
Ab dem Rotationspunkt treten Wirbelschleppen hinter einem Flugzeug auf, die nachfolgende Flugzeuge gefährden können. Da Wirbelschleppen anschließend zum Boden absinken, sollten leichtere Flugzeuge, die unmittelbar hinter schwereren Maschinen starten, vor deren Rotationspunkt abheben. Da leichtere Flugzeuge wegen der schwächeren Motorleistung danach aber nicht so einen steilen Abflug fliegen können, besteht die Gefahr, dass sie den Flugpfad der vorher abgehobenen schweren Maschine kreuzen und so doch noch in deren Wirbelschleppen kommen. Es muss also nach dem Abheben durch zusätzliche Änderung der Flugrichtung den Wirbelschleppen ausgewichen werden.
Siehe auch
Literatur
- Bachmann, Faber, Senftleben - Gefahrenhandbuch für Piloten, Motorbuch Verlag Stuttgart 1981 ISBN 3-87943-656-8
- Jeppesen Sanderson - Private Pilot Study Guide 2000, ISBN 0-88487-265-3
- Jeppesen Sanderson - Privat Pilot Manual 2001, ISBN 0-88487-238-6
- Lufthansa Flight Training, Pilot School, BRE OS1/A - International Air Traffic Regulations and Procedures, 2003
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