- Rote Socken
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Rote Socken diente in den 1990er Jahren als polemischer Begriff, mit dem politische Gegner Mitglieder der PDS bezeichneten. Verbreitet wurde der Begriff vor allem im Wahlkampf zur Bundestagswahl 1994 durch Großflächenplakate der CDU, die damit eine von der CDU unterstellte mögliche Koalition aus SPD und PDS bzw. Tolerierung einer rot-grünen Regierung durch die PDS ansprach. Insbesondere der damalige Generalsekretär der CDU, Peter Hintze, forcierte diese Rote Socken-Kampagne. Der Slogan der Wahlkampfplakate lautete: „Auf in die Zukunft, aber nicht auf roten Socken“.
Ursprünglich stammt der Begriff aus der DDR und wurde für besonders linientreue Anhänger der SED-Politik aber auch für Mitglieder der Blockparteien benutzt.
Die PDS selber nahm die Kampagne offensiv auf und deutete sie als Werbung für sich selbst um. Zahlreiche eigene Werbeartikel, bspw. "echte" rote Socken, wurden produziert. Auch andere Parteien, wie die FDP nahmen das Motiv für eigene Kampagnen auf.
Bei der Bundestagswahl 1998 versuchte die CDU eine Neuauflage der Kampagne, die Roten Hände. Nachdem der damalige Sachsen-Anhaltinische SPD-Ministerpräsident Reinhard Höppner nach der Landtagswahl verkündet hatte, weiterhin eine Minderheitsregierung mit Duldung der PDS bilden zu wollen (siehe Magdeburger Modell), versuchte die CDU, dies für ihren Bundestagswahlkampf zu nutzen. Das Plakat zeigte das abgewandelte Logo der SED, das den Händedruck zwischen Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl darstellt. Die CDU ergänzte den Schriftzug: Wir sind bereit SPD PDS; darunter Aufpassen Deutschland! CDU.
Die Rote Hände-Kampagne war jedoch nicht erfolgreich. Die SPD war sich innerlich einig, dass eine Zusammenarbeit auf Länder- und kommunaler Ebene in den neuen Bundesländern mit der PDS möglich wäre, im ganzen Bundesgebiet jedoch nicht in Frage käme. Sie konterte kurz darauf mit einem Plakat, das zerlöcherte Rote Socken und den Schriftzug Worauf sie sich bei der CDU verlassen können: immer dieselbe Politik, immer dieselbe Reklame, keine neuen Ideen. Innerhalb der CDU jedoch sorgte die Aktion für Streit. Führende ostdeutsche Landespolitiker distanzierten sich vom Plakat, als sich zeigte, dass die Parteibasis in den ostdeutschen Ländern das Plakat nur vereinzelt oder gar nicht aufhing. Auch von CDU-Prominenten wie Volker Rühe oder Richard von Weizsäcker zog es vor allem Protest auf sich, so dass die Kampagne kurz nach ihrem Beginn wieder eingestellt wurde.
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