Rote Tarja

Rote Tarja
Tarja Halonen

Tarja Kaarina Halonen [ˈtɑrjɑ ˈhɑlɔnɛn?/Info/IPA (* 24. Dezember 1943 in Helsinki, Finnland) ist seit dem 1. März 2000 das erste weibliche Staatsoberhaupt von Finnland. Am 29. Januar 2006 wurde sie für eine zweite Amtszeit (bis 2012) wiedergewählt.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Als studierte Juristin trat sie 1971 in die Sozialdemokratische Partei Finnlands ein. Von 1977 bis 1996 war sie Abgeordnete im Stadtrat von Helsinki, von 1979 bis 2000 im finnischen Parlament.

Seit 1987 leitete sie verschiedene Ministerien in der finnischen Regierung: bis 1990 als Ministerin für Soziales und Gesundheit, von 1989 bis 1991 als Ministerin für Skandinavische Zusammenarbeit, von 1990 bis 1991 als Justiz- und von 1995 bis 2000 als Außenministerin. Während letzterer Tätigkeit erfolgte der Beitritt Finnlands in die Europäische Union und im 2. Halbjahr 1999 hatte Finnland zum ersten Mal die Ratspräsidentschaft inne.

Seit ihrer Studienzeit engagierte sie sich stark für Menschenrechte und Minderheiten, unter anderem für Schwule und Lesben. Dieses Engagement sowie die Tatsache, dass sie damals als Mutter einer Tochter mit ihrem Lebensgefährten noch unverheiratet zusammenlebte, schienen ihre Chancen bei der Volkswahl für den finnischen Staatspräsidenten im Jahr 2000 zu beeinträchtigen, dies umso mehr, als sie mit Esko Aho, Riitta Uosukainen und Elisabeth Rehn gewichtige und populäre Konkurrenten hatte.

Zur allgemeinen Überraschung gewann jedoch der Wahlkampf der amtierenden Außenministerin - auch dank der als erfolgreich taxierten finnischen EU-Präsidentschaft 1999 - immer mehr Unterstützung. So konnte sie sich im 1. Wahlgang am 16. Januar 2000 mit 40,0 % der Stimmen vor Esko Aho (34,4 %) deutlich an die Spitze der sieben Kandidaten setzen.

Die am 6. Februar 2000 notwendig gewordene Stichwahl gegen den Konservativen Aho entschied sie mit 51,6 % knapp für sich.

Zugleich mit ihrem Amtsantritt am 1. Februar 2000 trat in Finnland eine Verfassungsänderung in Kraft, die die zuvor sehr ausgedehnten Befugnisse des Staatsoberhauptes auf eher repräsentative Aufgaben beschränkt. Infolge dessen konnte Tarja Halonen nicht mehr in demselben Ausmaße wie ihre Vorgänger Urho Kekkonen, Mauno Koivisto und Martti Ahtisaari auch in der Gestaltung der Innen- und Außenpolitik hervortreten.

Tarja Halonen, die sich bei Meinungsumfragen regelmäßig hoher Beliebtheitswerte erfreut, gab am 19. Mai 2005 bekannt, dass sie bei den Präsidentschaftswahlen 2006 noch einmal kandidieren wird. Im ersten Wahlgang am 15. Januar 2006 erreichte sie 46,3 % der Stimmen und verfehlte damit die Absolute Mehrheit. In der Stichwahl am 29. Januar 2006 trat sie gegen den zweitplatzierten Sauli Niinistö an und gewann diese – angesichts ihrer hohen Beliebtheitwerte während der ersten Amtszeit – wiederum relativ knapp mit 51,8 %.

Auszeichnungen (Auswahl)

Siehe auch

Weblinks


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