- Rotes Blutlaugensalz
-
Strukturformel Allgemeines Name Kaliumhexacyanidoferrat(III) Andere Namen - Kaliumhexacyanoferrat(III)
- Kaliumferricyanid
- Ferricyankalium
- Rotes Blutlaugensalz
- Rotkali
Summenformel C6FeK3N6 CAS-Nummer 13746-66-2 Kurzbeschreibung rubinrote, monokline Kristalle Eigenschaften Molare Masse 329,26 g·mol–1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,85 g/cm3[1]
Schmelzpunkt Löslichkeit - gut löslich in Wasser: 464 g/l (20 °C)[1]
- schlecht löslich in Ethanol
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Kaliumhexacyanidoferrat(III) ist ein Salz mit der Gruppenformel K3[Fe(CN)6]. Es wird auch als Kaliumferricyanid, Ferricyankalium, Rotes Blutlaugensalz, Ferrozin oder Rotkali bezeichnet; nach älterer Nomenklatur der IUPAC auch noch als Kaliumhexacyanoferrat(III). Die wässrige Lösung besitzt eine gelbe Farbe und zersetzt sich im Licht unter Bildung von Eisen(III)-hydroxid (Fe(OH)3).
Inhaltsverzeichnis
Herkunft des Namens
Da Alchemisten in frühen Jahren alles erhitzt haben, erhitzten sie auch Blut mit Knochen, Horn und anderen, proteinhaltigen Substanzen in Gegenwart von Pottasche. Danach laugten sie den Rückstand mit Wasser aus. Aus der Lauge kristallisierte anschließend ein Salz aus. Je nachdem, wie viel Luft man beim Erhitzen zuließ, war es gelb oder rot. Man nannte die Salze deswegen Rotes bzw. Gelbes Blutlaugensalz.
Herstellung
Die Herstellung erfolgt durch Oxidation von Kaliumhexacyanidoferrat(II) (K4[Fe(CN)6]) mit Wasserstoffperoxid (H2O2) oder elektrochemisch.
Verwendung
Das Salz wird als mildes Oxidationsmittel bei organischen Synthesen eingesetzt. In der Analytik wird es zum Nachweis von Eisen(II)-Ionen verwendet. Dabei entsteht das sogenannte Berliner Blau.
Cyanotypien werden mit Kaliumhexacyanidoferrat(III) hergestellt. Außerdem wird es in der Färberei, als Stahlhärtungsmittel, als Holzbeize und in der Fotografie verwendet, z. B. als Teil des Farmerschen Abschwächers.
Bei unsachgemäßem Umgang kann sich aus Kaliumhexacyanidoferrat(III) durch verschiedene Reaktionen die sehr giftige Blausäure (Cyanwasserstoff) bilden. Diese Gefahr ist insbesondere bei Reaktionen mit starken Säuren unter Wärmeeinwirkung gegeben. Auch beim Kontakt mit starken Säuren in der Kälte kann unter ungünstigen Umständen Blausäure freiwerden, da Kaliumhexacyanidoferrat(III) im Gegensatz zu Kaliumhexacyanidoferrat(II) einen schwachen Ligandenaustausch von Wasser und Cyanid zeigt.
Siehe auch
- Kaliumhexacyanidoferrat(II) (gelbes Blutlaugensalz)
- Cyanide
- Cyanotypie
- Blaupause
Quellen
- ↑ a b c d Eintrag zu Kaliumhexacyanidoferrat(III) in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 17.8.2007 (JavaScript erforderlich)
Weblinks
Sicherheitsdatenblätter
Sicherheitsdatenblätter für Kaliumhexacyanidoferrat(III) verschiedener Hersteller in alphabetischer Reihenfolge:
Wikimedia Foundation.