- Kaliumferrocyanid
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Strukturformel K4+ ·3H2O Allgemeines Name Kaliumhexacyanidoferrat(II) Andere Namen - Kaliumhexacyanoferrat(II)
- Kaliumferrocyanid
- Gelbes Blutlaugensalz
- Gelbkali
Summenformel K4[Fe(CN)6] bzw. C6FeK4N6 CAS-Nummer - 13943-58-3 (wasserfrei)
- 14459-95-1 (Trihydrat)
Kurzbeschreibung zitronengelbe Kristalle Eigenschaften Molare Masse 368,34 g·mol-1 (wasserfrei) Aggregatzustand fest
Dichte 1,85 g/cm3 (wasserfrei) [1]
Schmelzpunkt bei ca. 70 °C Kristallwasserabgabe des Trihydrats [1]
Siedepunkt > 400 °C (Zersetzung)
Löslichkeit gut löslich in Wasser: 337 g/l (20 °C)[1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: 52/53 S: 50-61 WGK 2 [1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Kaliumhexacyanidoferrat(II) ist ein Salz mit der Konstitutionsformel K4[Fe(CN)6]. Es wird auch als Kaliumferrocyanid, Gelbes Blutlaugensalz oder Gelbkali bezeichnet. Man findet noch häufig die Bezeichnung Kaliumhexacyanoferrat(II) nach älterer Nomenklatur der IUPAC. Es ist in Wasser und Aceton gut, in Ethanol und Ether nicht löslich. Die wässerige Lösung zersetzt sich im Licht allmählich unter Bildung von Fe(OH)3.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft des Namens
Da Alchimisten in frühen Jahren alles erhitzt haben, erhitzten sie auch Blut mit Knochen, Horn und anderen, proteinhaltigen Substanzen in Gegenwart von Pottasche. Danach laugten sie den Rückstand mit Wasser aus. Aus der Lauge kristallisierte anschließend ein Salz aus. Je nachdem, wieviel Luft man beim Erhitzen zuließ, war es gelb oder rot. Man nannte die Salze deswegen Gelbes bzw. Rotes Blutlaugensalz.
Herstellung
Hergestellt wird Kaliumhexacyanidoferrat(II) aus einer Eisen(II)-Salzlösung und Kaliumcyanid. Es enthält dann Kristallwasser und liegt als K4[Fe(CN)6]·3H2O (Kaliumhexacyanidoferrat(II)-Trihydrat) vor. Oberhalb von 60 °C gibt es das Kristallwasser wieder ab und geht in ein farbloses Pulver über, bei 100 °C ist es wasserfrei. Bei noch stärkerem Erhitzen zerfällt es unter Bildung von Kaliumcyanid (KCN), FeC2 und N2.
Unter Normalbedingungen ist das Hexacyanidoferrat(II)-Ion jedoch ein stabiler Komplex, es ist daher ungiftig.
Früher wurde Kaliumhexacyanidoferrat(II) durch Glühen von eingetrocknetem Blut, Hornspänen und anderen tierischen Substanzen mit Eisenspänen und Pottasche hergestellt, daher auch die Bezeichnung als Gelbes Blutlaugensalz.
Verwendung
In der Analytik wird das Salz zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen verwendet. In Lösung erhält man bei Zugabe von FeIII-Ionen zunächst lösliches Berliner Blau, K[FeIIIFeII(CN)6], durch einen Überschuss fällt unlösliches Berliner Blau aus, FeIII[FeIIIFeII(CN)6]3. Diese Reaktionen dienen zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen:
Aus Kaliumhexacyanidoferrat(II) lässt sich durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid Kaliumhexacyanidoferrat(III) herstellen.In der Lebensmittelindustrie wird Kaliumhexacyanidoferrat als Trennmittel und Stabilisator verwendet. Es darf in Lebensmitteln jedoch nur in geringen Mengen verwendet werden, da sich beim Erhitzen oder bei Einwirkung von Säuren Blausäure bilden kann. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Bezeichnung E536 ausschließlich für die Verwendung in Kochsalz und Kochsalzersatz zugelassen.
Siehe auch
- Kaliumhexacyanidoferrat(III) (rotes Blutlaugensalz)
- Cyanide
Quellen
- ↑ a b c d e Eintrag zu Kaliumhexacyanidoferrat(II) in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 31.8.2007 (JavaScript erforderlich)
Weblinks
Sicherheitsdatenblätter
Sicherheitsdatenblatt für Kaliumhexacyanidoferrat(II):
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