Axel Heibel

Axel Heibel
Wandobjekt Heibels
Assemblage Heibels

Axel Heibel (* 23. September 1943 in Lahnstein) ist ein deutscher Objektkünstler.

Inhaltsverzeichnis

Werk und Werdegang

Hauptmerkmal in Axel Heibels Werk ist die Reduktion und eine breite Fächerung von unterschiedlichen medialen Möglichkeiten. Seit 1976 realisiert er Buchobjekte, die auf der "Documenta 6" vorgestellt wurden. Bis heute fesselt ihn die Idee des Wechsels der Buchseiten. Dabei versucht er stets die Grenzen der gewohnten Buchform zu verändern oder in Frage zu stellen. Darüber hinaus reflektiert er in seinen Bucharbeiten das Blättern, das Lesen, das Betrachten. Die Folgerichtigkeit des Blätterns ist häufig verändert oder sogar behindert. Der Leser/Betrachter muss verschiedene Wege des Schauens und der Aneignung an das Buchobjekt finden. In den ersten Jahren setzte Heibel oft die Faltung der Buchblätter ein. Dadurch wird der Betrachter/Benutzer aktiv in den Leseprozess eingebunden.

Die Unikate zeigen unterschiedliche Ansätze von Malerei, Zeichnung, Stempeldruck, Sprühen, Falten und Schneiden. Das Dreidimensionale seiner Buchwerke steht im Vordergrund und zeigt sich durch die wechselnden Eingriffe in den Buchblock. Seit Anfang der 1980er Jahre setzt er auch die Fotografie ein.

Parallel dazu setzte sich der Künstler von 1975 bis 1996 mit reduzierter Malerei auseinander. Die Wirkung und Erscheinung von Farbe und Nichtfarbe ist seit 1996 sein Hauptthema. Den Dialog von Licht und Farbe setzt er in Wandobjekten um, die das Leuchten von reduzierter Farbe und Plastizität präsentieren. Die Farbe wirkt in Heibels Arbeiten zurückgenommen und fast immateriell.

Biografie

  • 1943 in Lahnstein geboren
  • 1968-72 Studium an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg
  • 1973-74 Raummodelle und -zeichnungen: Realisierung u. a. in der Kuppel der Hamburger Kunsthalle 1973
  • 1975 Umzug nach Düsseldorf. Seitdem Beschäftigung mit Malerei
  • 1976 Beginn der Arbeit an Buchobjekten
  • 1977 Teilnahme an der documenta 6 in Kassel
  • 1981/82 Aufenthalt in Paris für ein halbes Jahr durch ein Stipendium des Kultusministeriums Nordrhein-Westfalen; dort zahlreiche Kontakte und Ausstellungen in Paris, Toulouse und Rouen
  • 1996 Beginn der Beschäftigung mit plastischen Objekten, die ab 2000 mehrteilig werden und raumbezogen konzipiert sind. Der Anteil der Fotografie gewinnt ab 2002 an Bedeutung

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1972 Museum Folkwang, Essen
  • 1973 Hamburger Kunsthalle, Hamburg
  • 1975 Kunstverein und Städtische Kunstsammlung, Gelsenkirchen; Museum Wiesbaden
  • 1977 Galerie Jöllenbeck, Köln
  • 1978 Karl Ernst Osthaus Museum, Hagen; Museum Bochum - Kunstsammlung
  • 1979 Galerie Christel, Stockholm; Kunstmuseum Düsseldorf
  • 1980 Kunsthalle und Institut für moderne Kunst, Nürnberg
  • 1982 Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg; Center for Book Arts Gallery, New York City
  • 1984 Washington Project for the Arts, Washington, D.C.; Galerie Niepel, Düsseldorf
  • 1986 Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart
  • 1990 Gutenberg-Museum, Mainz
  • 1992 Buchgalerie Mergemeier, Düsseldorf
  • 1993 Art Gallery, Luxemburg
  • 1994 Galerie J. Friedrich, Dortmund
  • 1996 Niederrheinischer Kunstverein, Wesel
  • 1997 Durhammer Galerie, Frankfurt/Main
  • 1998 Suermondt Ludwig Museum, Aachen
  • 2002 Buchgalerie Mergemeier, Düsseldorf
  • 2006 Galerie Stracke, Köln
  • 2011 FFFZ Kulturforum, Düsseldorf

Literatur

  • Werner Hofmann: Axel Heibel "Der Teil und das Ganze", Hamburger Kunsthalle, 1973
  • Erwin Heizmann: Axel Heibel, Museum Bochum - Kunstsammlung, 1978
  • Stephan von Wiese: Axel Heibel, Kunstmuseum, Düsseldorf, 1979
  • Jürgen Morschel: Axel Heibel, Institut für moderne Kunst, Nürnberg, 1980
  • Siegfried Salzmann, Renate Heidt: Axel Heibel, Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg, 1982
  • Dominique Moldehn: "Buchwerke - Künstlerbücher und Buchobjekte von 1960 - 1994",
  • Verlag für moderne Kunst, Nürnberg, 1996
  • Ulrich Schneider, Dominique Moldehn: Axel Heibel - Buchobjekte 1981-98",
  • Suermondt Ludwig Museum, Aachen, 1998
  • Axel Heibel: Galerie Christian Fochem, Krefeld, 2001

Weblinks


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