- Rotlichtbehandlung
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Als Infrarot-Behandlung wird in der physikalischen Medizin die therapeutische, äußere Anwendung von wärmendem Infrarotlicht bezeichnet, üblicherweise mit Hilfe sogenannter Rotlichtlampen. Es wird die Gewebetemperatur erhöht, was zu (sofern es die Druckverhältnisse im Gewebe erlauben) einer Gefäßerweiterung führt. Der therapeutische Effekt beruht somit auf der verbesserten lokalen Durchblutung.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Die Rotlichtlampen verwenden Glühlampen, bei denen durch den Glaskolben oder zusätzliche Überzüge und die Auslegung des Glühdrahtes der Anteil an Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) den Anteil des sichtbaren Lichtes übertrifft. Für Infrarotlampen kommt IR-A zum Einsatz; Infrarot A ist der Bereich, der dem sichtbaren Licht (780 bis 1400 nm) benachbart ist. Oft ist bei diesen Lampen noch ein Rotanteil enthalten, der durch einen roten Filter unterdrückt wird. Die „klassische“ Rotlichtlampe ist besonders verbreitet bei der Heimanwendung. Heizplatten sind beispielsweise in Infrarot-Saunen anzutreffen.
Wirkungsweise
Die infrarote Wärmestrahlung dringt nur wenige Millimeter tief ins Gewebe ein. Auf dieser Wärme beruht auch das Wirkprinzip.
Durch Wärmeleitung können allerdings auch das Unterhautfettgewebe, das Bindegewebe oder die Gelenke erreicht werden. Gefahr besteht darin, dass eine zu geringe Entfernung zwischen Strahlungsquelle und Haut oder zu lange Expositionszeiten zu Verbrennungen führen können.
Anwendung
Rotlicht wird zu Behandlungen eingesetzt bei denen der Erfolg durch Wärmen erreicht wird. Hierzu gehören Muskelverspannungen, Fibromyalgie, „Hexenschuss“, Nasennebenhöhlenprozesse, rheumatischen Erkrankungen und Mittelohrentzündungen sowie der Einsatz bei Abszessreifung. Für Neugeborene (insbesondere bei Frühgeborenen) wird Rotlicht zur Wärmehaltung und dem Schutz vor Unterkühlung eingesetzt.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Tierhaltung. Hierbei wird im Besonderen die Wärmestrahlung von Infrarotstrahlern benutzt, deshalb arbeiten diese Geräte stärker im Infrarot B und Infrarot C (1400 bis 3000 nm). In der Schweinezucht werden diese Wärmequellen auch Ferkelstrahler genannt, auch bei der Geflügelaufzucht erfolgt ihr Einsatz. Da in diesem Bereich nur die Wärme genutzt wird, entsteht keine Tiefenwirkung. In der Tiermedizin wird deshalb auch IR-A eingesetzt.
Ergänzend zur IR-Strahlung wird die Diathermie eingesetzt. Es wird Hochfrequenzstrahlung zur Erzeugung der Wärmestrahlung eingesetzt. Durch diese längerwellige Strahlung, die sich an das ferne Infrarot anschließt werden auch tiefere Gewebsschichten direkt erwärmt.
Ein besonderer Einsatz ist die Behandlung von Warzen. Durch Benutzung der wIRA-Therapie soll sich in diesen Fällen ein therapeutischer Effekt durch Infratrotlicht einstellen können. Diese medizinische Technik beruft sich dabei auf die speziellen Wasserfilter, die vor die Infrarot-A-Lampen geschaltet sind. Inwieweit hier die eigentliche Therapiemethode oder aber die Behandlung an sich zum Erfolg führen, kann nicht allgemein geklärt werden. Da Wasser eine Molekülschwingung um 1450 nm besitzt wird durch Wasserfilter jene eventuell tiefergehende Strahlung unterbunden, falls die IR-Lampen längerwellige Anteile enthalten. So dass die Wasserfilter eine Wirkung haben, die dem Einsatz guter IR-A-Strahler entsprechen sollte.
Grenzen
Bei zu hoher Intensität besteht die Gefahr einer Verbrennung durch falsche Anwendung. Besonders gefährdet sind die Augen, die vor Infrarotstrahlen zu schützen sind. Die Augen müssen, insbesondere bei Bestrahlung im Gesichtsbereich, während der Anwendungssitzung geschlossen bleiben. Die Anwendung von Augenschutzbrillen ist deshalb sehr empfohlen, unbedingt sollten Kinder eine Schutzbrille tragen.
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