Diathermie

Diathermie

Diathermie (griechisch für Wärmedurchdringung, englisch diathermy) ist eine elektrotherapeutische Methode der physikalischen Therapien innerhalb der Medizin, bei der Wärme im Körpergewebe mit Hilfe von hochfrequentem elektrischem Strom erzeugt wird. Mit der Diathermie lässt sich auch in der Tiefe eine Wärmeentwicklung erzeugen, im Gegensatz zu Anwendung von Infrarotwellen der Rotlichtbehandlung, die hauptsächlich die Hautoberfläche erwärmen.

Bei der Diathermie werden entweder Elektroden auf die Haut aufgesetzt, die mit der Hochfrequenzquelle verbunden sind, oder das betreffende Hautareal wird über eine Antenne, die an den Generator angeschlossen ist, bestrahlt. In diesem Falle gelangt ein Anteil auch in die Tiefe und kann im Gewebe Wirbelströme induzieren, die zur Wärmeentwicklung führen. Die Wahl der Frequenz und der Imaginärteil der relativen Permittivität des Gewebes bestimmen, inwieweit die Wärmeentwicklung in der Tiefe erfolgt. Siehe auch Dielektrische Erwärmung.

Inhaltsverzeichnis

Elektrochirurgie

Die chirurgische Diathermie (Elektrochirurgie) bezeichnet ein Verfahren, bei dem hochfrequenter Strom zur Trennung oder lokalen Zerstörung (Nekrotisierung) von Gewebe eingesetzt wird. Sie findet besonders bei stark durchblutetem Gewebe Anwendung, um die Blutung gering zu halten. Es werden Frequenzen von 300 kHz bis meist nicht über 4 MHz eingesetzt.

Die chirurgische Diathermie wird auch zur Entfernung von Tätowierungen benutzt. Hierbei werden die Hautzellen mittels elektrischen Stroms durch Hitze zerstört.

Parameter

Für Diathermie sind folgende Frequenzbereiche zugelassen:

  • 13,56 MHz, 27,12 MHz (Wellenlänge 11 m) und 40,68 MHz Kurzwellen-Therapie
  • 434 MHz (Wellenlänge 69 cm) als Dezimeterwellentherapie
  • 2450 MHz (2,45 GHz; Wellenlänge 12 cm) als so genannte Mikrowellen-Therapie

Die angewendeten Leistungen können bei bis zu mehreren Hundert Watt liegen. Diathermiegeräte arbeiten in den sogenannten ISM-Bändern, um benachbarte Funkanlagen möglichst wenig zu stören.

Indikationen

Methoden der Elektrotherapie werden vor allem zur Verbesserung der Durchblutung, Anregung des Stoffwechsels, bei Ischialgie, Rheuma, Arthrose oder zur Tonusherabsetzung bei Muskelverspannungen und Krampflösung.

Weitere Anwendungen sind Kiefern- und Stirnhöhlenentzündungen bzw. -vereiterungen; diese Behandlungen sind jedoch heute aufgrund der Nähe der schlecht durchbluteten Augen und durch die Nähe bedingte mögliche thermische Schäden an ihnen weniger üblich.

Literatur


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