Rotzlöffel

Rotzlöffel

Ein Rotzlöffel, abgeleitet von Laffe[1], ist ein Schimpfwort für eine Person, meistens ein Kind oder Jugendlicher, die frech, dreist, arrogant und unbelehrbar auftritt[2], aber auch wehleidig, widerspenstig und weinerlich. Vergleichbar etwa mit einem Lümmel[2] und einer Göre.[3]

Rotznase (abgeleitet von laufende Nase) ist ein Scheltwort für Kinder, das ein freches vorlautes und unverschämtes Kind beschreibt.[4] Rotzlöffel ist demgegenüber eine eher pejorative Bezeichnung.[5]

Literatur

  • Klaus Müller: Lexikon der Redensarten. Bertelsmann Lexikon Verlag, 1994.ff

Einzelnachweise

  1. Hermann Hirt: Etymologie der neuhochdeutschen Sprache; Darstellung des deutschen Wortschatzes in seiner geschichtlichen Entwicklung. 1921, S. 270.
  2. a b Muttersprache. Band 67, Gesellschaft für Deutsche Sprache, Wiesbaden, 1958, S. 384 (Original in: Muttersprache. März 1958, S. 58.)
  3. Esskultur und Sprache. Deutschlandradio Kultur, 2006.
  4. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, S. 1141.
  5. Variantenwörterbuch des Deutschen: die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-016574-0, S. 642.

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