Ruckers

Ruckers

Die Ruckers (Varianten: Rückers, Rueckers) waren die bekanntesten flämischen Cembalobauer aus dem Antwerpen des 16. und 17. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Familienmitglieder

Hans Ruckers (*1533/55; †1598)[1] in Mechelen, war der Begründer der Familiendynastie. Er ließ sich 1575 in Antwerpen nieder, denn in diesem Jahr heiratete er in der dortigen Kathedrale. 1579 erhielt er die Zulassung als Musikinstrumentenbauer durch die Sankt Lukas Gilde, der Antwerpener Zunft für Kunsthandwerker und Künstler.

Zwei seiner Söhne wurden gleichfalls Instrumentenbauer.

Johannes Ruckers (* 1578; † 1642)[1], übernahm die Geschäfte nach dem Tode des Vaters, er erhielt die Zulassung der Zunft im Jahre 1611. In seinem Verantwortungsbereich lag der Unterhalt von den Orgeln in mehreren Kirchen des Antwerpener Raumes.

Andreas I. Ruckers (* 1579; † nach 1645)[1], arbeitete zuerst mit seinem Bruder, errichtete dann seine eigene Werkstatt in der Nachbarschaft.

Sein Sohn Andreas II. Ruckers (* 1607; † vor 1667)[1], erhielt nach der Lehre beim Vater 1637 die Zulassung der Zunft. Er hat höchstwahrscheinlich gemeinsam mit dem Vater gearbeitet und ihn nur um drei Jahre überlebt. Seine Schwester, Anna Catherina Ruckers (* 1615; † nach 1672), war die zweite Ehefrau (oo 1644) des niederländischen Stilllebenmalers Jan Davidsz. de Heem.

Johannes Couchet (* 1615; † 1655)[1] Sohn von Catharina Ruckers, einer Tochter von Hans Ruckers, lernte und arbeitete in der Werkstatt seines Onkels Johannes bis zu dessen Tod im Jahre 1642. Im darauf folgenden Jahr 1643 nahm ihn die Zunft in ihre Reihen auf. Sein guter Ruf als Cembalobauer überstieg noch den der Ruckers. Er hatte mehrere Kinder, die ebenfalls in die Fußstapfen der Familie traten, in ihrer Handwerkskunst aber nicht mehr an die der Vorfahren heranreichten.

Musikinstrumente

Rückers-Cembalo aus dem Jahr 1624

Etwa 130 Instrumente aus der Periode zwischen 1580 und 1680 haben die Jahrhunderte überdauert. In ihrer großen Formenvielfalt und Qualität bilden sie das bemerkenswerteste und repräsentativste Beispiel der flämischen Schule. Unter ihnen befinden sich Spinette, Virginale, Muselaars sowie ein- und zweimanualige Cembali. Die seltensten Instrumente sind die als «Mutter und Kind» bezeichneten Cembali. Es handelt sich hierbei um zwei aufeinander gesetzte Instrumente, die gleichzeitig gespielt werden können.

Der bemerkenswerte Klang der Ruckers- und Couchet-Cembali machte sie zu den begehrtesten Instrumenten ihrer Zeit. Der Adel und die bekanntesten Künstler vor allem im niederländischen und französischen Raum des 17. und 18. Jahrhunderts waren die Besitzer dieser Instrumente.

Sonstiges

Der Asteroid Ruckers ist nach dem Musikinstrumentenbauer Hans Ruckers benannt.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Stammbaum auf ruckersgenootschap.be

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