Virginal

Virginal
Virginal von Ruckers, Musée de la musique, Paris
Virginal nach Virdung 1511

Das Virginal ist eine Bauform des Cembalos. Kennzeichnend ist, dass die Saiten quer zur Klaviatur verlaufen, was eine tischartige Bauweise ermöglicht, so dass das Instrument in zugeklapptem Zustand auch als Anrichte o. ä. verwendet werden kann. Das Virginal ist üblicherweise nur mit wenigen Registern ausgestattet. Das Virginal besitzt zwei "klingende Stege", die beide auf dem Resonanzboden liegen, was den warmen, grundtönigen Klangcharakter zur Folge hat. Zusätzlich ist der Anrisspunkt der Saiten mehr ins Zentrum verlagert. Im Gegensatz dazu liegt beim Spinett nur ein Steg auf dem Resonanzboden, der andere befindet sich auf dem Stimmstock.

Durch die Anbringungen der Tastatur am Instrument ist festgelegt, an welcher Stelle die Saiten angerissen werden. Bei den meisten Instrumenten liegt die Tastatur auf der linken Seite. Die Saiten werden daher ähnlich wie bei Cembalo und Spinett in der Nähe des Endes angerissen. Diese Instrumente werden als Virginale im eigentlichen Sinne bezeichnet. Die bekanntesten Komponisten von Virginalmusik sind William Byrd, John Bull, Thomas Morley und John Dowland.

Das Muselaar Virginal ist ein Instrument, bei dem die Tastatur auf der rechten Seite liegt. Da die Saiten eines Muselaars etwa in der Mitte angerissen werden ist der Klang sehr grundtönig. Die Saiten schwingen in der Mitte außerdem am stärksten, wodurch Muselaare anfällig für Nebengeräusche sind und schnelles Spiel problematisch ist. Muselaare haben oft ein so genanntes Arpichordium-Register. Durch Ziehen dieses Registers werden kleine Metallhaken in die Nähe der Basssaiten gebracht. Beim Schwingen schlagen die Saiten gegen die Haken, wodurch ein schnarrender Ton entsteht. Der Name dieses Registers kommt von der Verwendung ähnlicher Vorrichtungen bei historischen Harfen (so genannte Schnarrhaken).

Siehe auch


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  • virginal — VIRGINÁL, Ă, virginali, e, adj. 1. De virgină (1), de fecioară; feciorelnic, virgin. 2. fig. Candid, pur. [var.: (înv. şi pop.) verginál, ă adj.] – Din fr. virginal, lat. virginalus. Trimis de oprocopiuc, 08 …   Dicționar Român

  • virginal — virginal, ale (vir ji nal, na l ) adj. 1°   Qui appartient aux vierges. •   C était une charmante personne ; elle avait vraiment une figure, une douceur, une timidité virginales, J. J. ROUSS. Confess. x..    Il se dit de Jésus Christ. •   Jésus… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

  • Virginal — Vir gin*al, a. [L. virginalis: cf. F. virginal.] Of or pertaining to a virgin; becoming a virgin; maidenly. Chastity and honor virginal. Spenser. [1913 Webster] {Virginal generation} (Biol.), parthenogenesis. {Virginal membrane} (Anat.), the… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • virginal — (Del lat. virginālis). 1. adj. Perteneciente o relativo a la virgen. 2. Puro, incólume, inmaculado. ☛ V. entereza virginal, leche virginal …   Diccionario de la lengua española

  • Virginal — Vir gin*al, v. i. To play with the fingers, as if on a virginal; to tap or pat. [Obs.] Still virginaling upon his palm! Shak. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • virginal — (adj.) early 15c., from O.Fr. virginal or directly from L. virginalis, from virgin (see VIRGIN (Cf. virgin)). The keyed musical instrument so called from 1520s, but the reason is obscure (see VIRGINALS (Cf. virginals)) …   Etymology dictionary

  • virginal — Virginal, [virgin]ale. adj. Appartenant à une personne vierge. Pudeur, modestie virginale. fleur virginale. On appelle Lait virginal, Certaine liqueur rouge composée particulierement d esprit de vin, de benjoin & de storax, qui estant jettée dans …   Dictionnaire de l'Académie française

  • Virginal — Vir gin*al, n. [Cf. F. virginale; probably so called from being used by young girls, or virgins.] (Mus.) An instrument somewhat resembling the spinet, but having a rectangular form, like the small piano. It had strings and keys, but only one wire …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Virginal — (engl.), so v.w. Spinett …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Virgināl [1] — Virgināl, soviel wie Spinett (s. Klavier, S. 101) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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