Rudolf Löwenstein

Rudolf Löwenstein

Rudolf Löwenstein (* 20. Februar 1819 in Breslau; † 5. Januar 1891 in Berlin) war ein deutscher humoristischer und politischer Schriftsteller jüdischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mit neun Jahren wurde er getauft. Er besuchte das Gymnasium in Glogau und studierte an den Universitäten Breslau und Berlin (Promotion 1843). In Berlin war er Mitglied in der Alten Berliner Burschenschaft.[1]

1836 erschienen einige seiner Gedichte in verschiedenen schlesischen Zeitungen, weiter bekannt und geschätzt wurde er dann, als 1846 sein Gedicht-Zyklus „Der Kindergarten“ (Kindergedichte) erschien.

Löwenstein war Mitglied zahlreicher Vereine, insbesondere beteiligte er sich seit 1842 an dem renommierten Berliner literarischen Verein Tunnel über der Spree, wo er bald den berühmtesten Tunnelianer, Theodor Fontane, traf.

Seit 1848 (Gründungsjahr) gehörte er mit David Kalisch und Ernst Dohm zum Herausgebergremium und zu den wichtigsten Schreibern des berühmten Satiremagazins „Kladderadatsch.“

Politisch liberal orientiert während der 1848er-Revolution, wurde er 1849 wegen seiner Aktivitäten aus Preussen ausgewiesen; 1850 nach Berlin zurückgekehrt, setzte er seine Arbeit in der ursprünglichen Position für den Kladderadatsch noch weitere 37 Jahre fort. 1863 wurde er noch Herausgeber des politischen Teils der „Gerichtszeitung“, 1887 zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Begraben wurde Löwenstein auf dem Friedhof Jerusalem und Neue Kirche III am Mehringdamm.

Literarische Betätigung

Löwenstein war literarisch sehr produktiv, er verfasste nicht nur die bekannten „Kindergarten“-Gedichte, sondern zum Beispiel 1874 „Ehret die Frauen“, daneben viele Liedtexte, von denen die meisten auch vertont wurden. Seine politische Lyrik, vor allem der ereignisreichen Jahre 1860-1880, brachte ihm große Anerkennung und Reputation.

Quellen

  • Artikel "Löwenstein", in: Jewish Encyclopedia 1901-1906
  • Anike Rössig: Juden und andere Tunnelianer. Gesellschaft und Literatur im Berliner Sonntags-Verein. Heidelberg 2008.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Horst Grimm, Leo Besser-Walzel: Die Corporationen, Frankfurt am Main, 1986.

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