Rudolf Schumacher

Rudolf Schumacher

Rudolf "Rudi" Schumacher (* 12. April 1908 in Leipzig; † 22. Mai 2011 ebenda) war ein deutscher Geräteturner.

Schon in früher Kindheit kam Schumacher mit dem Turnen in Berührung, wurde bereits 1913 Mitglied im ATV Connewitz. Sein Vater, Paul Schumacher, war ebenfalls ein Geräteartist. Als Fünfjähriger erlebte er das 12. Deutsche Turnfest und war am 18. Oktober 1913 Zeuge der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in seiner Heimatstadt. Nach Beendigung der Schule lernte er zunächst den Beruf des Tischlers. Dem Turnen treugeblieben, nahm Rudi Schumacher 1928 erstmals selbst am Deutschen Turnfest in Köln teil. Er schaffte 1935 den Sprung in die Deutschland-Riege und nahm an drei Deutschen Meisterschaften teil. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Schumacher eingezogen und in Frankreich stationiert, zunächst in einer Wachkompanie in Montpellier, wo ihm weiterhin das Training möglich war. Doch nach kurzer Zeit musste auch er selbst direkt an die Front. Am dritten Tag seines Einsatzes wurde er schwer verwundet, erlitt zwei Bauchschüsse und einen Oberarmdurchschuss. Schumacher geriet dann in amerikanische Gefangenschaft und kam erst ein Jahr nach Kriegsende wieder nach Leipzig. Nach langer Regeneration kehrte er, mittlerweile 41-jährig, an die Geräte zurück und nahm noch an zahlreichen Wettkämpfen teil, so zum Beispiel beim Städtevergleich Hamburg-Berlin-Leipzig (an diesem Vergleichswettkampf nahm er in seiner aktiven Zeit insgesamt 23 Mal teil), wo er noch mit 50 Jahren seinen letzten Kammgriff-Salto machte. Fortan arbeitete er vor allem als Trainer, unterrichtete aber auch an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig.

Rudolf Schumacher war erster Cheftrainer des SC DHfK Leipzig und feierte eine Reihe von Erfolgen. So gewannen Erwin Koppe, Siegfried Fülle und Klaus Köste zwischen 1950 und 1972, 14mal in Folge den nationalen Mehrkampftitel. Zu den von ihm trainierten Sportlern zählen darüber hinaus weitere Medaillengewinner bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften und DDR-Meisterschaften wie Matthias Brehme, Frank Tippelt, Karl-Heinz Friedrich und Fritz Böhm.

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