- Rudolf von Beckerath
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Rudolf von Beckerath (* 19. Februar 1907 in München; † 22. November 1976) war ein deutscher Orgelbauer.
Schon bald nach seiner Geburt siedelten seine Eltern nach Hamburg über. Dort ging er zur Schule und begann eine Ausbildung zum Maschinenbauingenieur, wechselte dann aber zum Orgelbauer, wobei die Bauten von Arp Schnitger seine Entscheidung offensichtlich beeinflusst haben. Auf Empfehlung von Hans Henny Jahnn ging er schließlich nach Frankreich, um ab 1929 in der Orgelbauanstalt von Victor Gonzales in Chatillon sous Bagneux bei Paris den nötigen Feinschliff zu erhalten. Nach Ende seiner Lehre wechselte er kurz zum Unternehmen Frobenius & Co in Dänemark und war dort am Bau der großen Orgel in der Frauenkirche zu Kopenhagen beteiligt.
Gonzales holte ihn allerdings schon 1931 zurück und er wurde Teilhaber dieses Unternehmens. Im Zuge der Sanktionen in Frankreich gegen deutsche Unternehmen und Unternehmensangehörige trennte er sich allerdings 1935 in aller Freundschaft von seinem Pariser Unternehmen und kehrte nach Deutschland zurück, um hier zunächst als freiberuflicher Sachberater in Hamburg zu arbeiten.
1938 wurde er auch gleichzeitiger „Sachverständiger für das Orgel- und Glockenwesen“ im Reichsministerium für kirchliche Angelegenheiten und wechselte 1939 dazu auch nach Berlin.
1941 wurde er zur Wehrmacht einberufen und geriet 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im Mai 1946 wurde er entlassen und kehrte zunächst nach München zurück. Er arbeitete danach wieder als Orgelsachverständiger.
Nach vielen Problemen gelang es ihm aber 1949 endlich, seine Meisterprüfung im Orgelbau abzulegen, so dass er sich selbständig machen konnte. Ab den 1950er-Jahren begann seine internationale Karriere. Seine Orgeln (und die seiner Nachfolger) sind in der ganzen Welt zu finden.
Nachgewiesene Arbeiten (Auszug)
- 1951: Hamburg (Laeiszhalle)
- 1952: Wetzlar (Dom)
- 1957: Cleveland, USA (First Trinity Church)
- 1957: Kiruna, Schweden
- 1958: Hamburg, Kath. Kirche St. Franziskus
- 1960: Montreal, Kanada (mit 78 Registern und fünf Manualen seine größte Orgel)
- 1962: Pittsburgh, USA (St. Paul’s Cathedral)
- 1965: Bremen, St. Stephani
- 1966: Hildesheim (St. Andreas)
- 1966: Hamburg, Domkirche St. Marien
- 1966: Travemünde, St. Lorenz
- 1969: Hamburg, Kath. Kirche St. Erich
- 1971: Düsseldorf (St. Andreas)
- 1972: Sydney, Australien (Universität)
- 1976: Dubrovnik, Kroatien (Samostan Dominikanaca).
Dazu kommen noch diverse Reparaturarbeiten. Auch nach seinem Tod wurden von der Gesellschaft weitere Orgeln gebaut. Heute ist der Betrieb in eine GmbH umgewandelt.
Weblinks
http://www.beckerath.com/de/index.html
Personendaten NAME Beckerath, Rudolf von KURZBESCHREIBUNG Orgelbauer GEBURTSDATUM 19. Februar 1907 GEBURTSORT München STERBEDATUM 22. November 1976
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