Rundfilterchromatogramm

Rundfilterchromatogramm

Der Rundfilterchromatogramm-Test (auch Rundfilterchromatographie, englisch round filter chromatography, circular chromatography oder chroma test) nach Ehrenfried Pfeiffer ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Verfahren, das in der anthroposophischen Forschung zu den sogenannten bildschaffenden Methoden gezählt wird. Es ist ein objektivierbares Verfahren, aus dessen Resultaten eine Aussage über die sogenannte Vitalqualität oder „Lebenskraft“ von Lebensmitteln, Kompost- und Bodenproben interpretiert wird.

Die bildschaffenden Methoden wurden aufgrund von Fragestellungen entwickelt, die auf Anregungen von Rudolf Steiner zurückgehen. Eine Vorstufe des Rundfilterchromatogramm-Tests wurde jedoch zuerst von dem Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge erfunden, der bereits 1850 und 1855 die Sammlungen „Musterbilder“ und „Bildungstrieb der Stoffe“ veröffentlichte.[1] Diese, auch Runge-Bilder genannten, Musterbilder gelten als Vorläufer der Papierchromatographie. Ehrenfried Pfeiffer entwickelte daraus in den 1950er Jahren den Rundfilterchromatogramm-Test, um eine rasche Orientierung über den qualitativen Zustand von Erden und Komposten zu ermöglichen.[2]

Inhaltsverzeichnis

Verfahren

Ein rundes Chromatographiepapier wird über einen zentralen Docht mit einer Silbernitratlösung bis zu einem Radius von 4 cm imprägniert. Nach einer folgenden Trockenzeit von 2 bis 3 Stunden steigt in einem neuen Docht der Extrakt des Untersuchungsgutes auf. Der sogenannte Steigvorgang wird abgebrochen, sobald sich die Lösung im Papier bis zu einem Radius von 6 cm ausgebreitet hat. Nach dem Trocknen der Bilder ist zur Bildentwicklung noch eine Einwirkung von diffusem Licht notwendig. Das so entstandene Rundfilterchromatogramm wird anhand von morphologischen Kriterien ausgewertet und mit Hilfe von standardisierten Vergleichsbildern interpretiert.[3]

Quellen

  1. Günther Harsch, Heinz H. Bussmas: Bilder, die sich selber malen. Der Chemiker Runge und seine „Musterbilder für Freunde des Schönen“. DuMont Buchverlag, Köln 1985, ISBN 3-7701-1639-9.
  2. Ehrenfried Pfeiffer 1959, s. Literatur
  3. Nach Ehrenfried Pfeiffer "muss man, um die Interpretation der Chromatogramme zu lernen, zunächst Vergleichsbilder von bekannten, genau definierbaren Substanzen oder Präparaten herstellen, sogenannte Standards, um damit die gefundenen unbekannten Bilder zu vergleichen". Ehrenfried Pfeiffer 1959, s. Literatur

Literatur

  • Ehrenfried Pfeiffer: Eine qualitativ chromatographische Methode zur Bestimmung biologischer Werte. I. Unterschiede von Humus- und Kompostqualität. In: Lebendige Erde. Nr. 5, 1959, ISSN 0023-9917, S. 205–215.
  • Ehrenfried Pfeiffer: Eine qualitativ chromatographische Methode zur Bestimmung biologischer Werte. II. Studien an Vitaminpräparaten. In: Lebendige Erde. Nr. 6, 1959, ISSN 0023-9917, S. 241–249.
  • Ehrenfried Pfeiffer: Chromatographische Untersuchungen an Samen, Mehlen, Hefen und deren Produkten. In: Lebendige Erde. Nr. 5, 1960, ISSN 0023-9917, S. 204–216.
  • Helmut Voitl, Elisabeth Guggenberger: Der Chroma-Boden-Test. Verlag Orac, Wien 1986, ISBN 3-7015-0036-3.

Weblinks


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