Russische Verteidigung (Schach)

Russische Verteidigung (Schach)
a b c d e f g h
8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
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Grundstellung der Russischen Verteidigung nach 2. ... Sg8-f6

Bei der Russischen Verteidigung handelt es sich um eine Eröffnung des Schachspiels; sie zählt zu den Offenen Spielen.

Die Russische Verteidigung beginnt mit den Zügen 1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sg8-f6. Nach dem simplen 3. Sb1-c3 kann sie über das Dreispringerspiel ins Vierspringerspiel übergehen. Nach 3. Lc4 ergeben sich Varianten des Läuferspiels und - wenn Schwarz 3...Sc6 zieht - des Zweispringerspiels im Nachzug.


Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Die Russische Verteidigung wurde benannt nach den beiden russischen Schachmeistern Petrow (1794-1867) und Jaenisch (1813-1872). Diese haben als erste eine genaue Untersuchung dieser Eröffnung durchgeführt. Die Russische Verteidigung gilt von jeher als solide, zwingt den Schwarzen aber in vielen Abspielen zu großer Genauigkeit. Sie ist allerdings durch ihre Beliebtheit in der aktuellen Weltspitze auch schon weit ausanalysiert und gehört beispielsweise zum Standardrepertoire von Wladimir Kramnik, Michael Adams, Viswanathan Anand und war - in dessen aktiver Zeit - eine der Hauptwaffen des langjährigen Schachweltmeisters Anatoli Karpow.

Hauptvarianten

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8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
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Das Cochrane-Gambit nach 5.d2-d4
  • Das naheliegende 3. Sf3xe5 (ECO-Code C42) ist das Klassische System der Russischen Verteidigung. Der Zwischenzug 3. ... d7-d6 führt nach 4. Se5-f3 Sf6xe4 oft weiter zu 5. d2-d4 d6-d5 6. Lf1-d3 Lf8-e7 (Schwarz vermeidet eine potentielle Fesselung seines Springers auf e4. Dem Läufer stehen später je nach Situation die Felder f6 oder h4 zur Verfügung. Alternativ ist auch 6. ...Ld6 gut spielbar.) 7. 0-0 Sb8-c6. 8. c2-c4 Sc6-b4 9. Ld3-e2 0-0 10. a2-a3 oder 8. Tf1-e1 Lc8-g4 9. c2-c4 unterminiert nun den Springer auf e4 .

Ab dem Jahre 2000 etablierte sich 5. Sb1-c3!?

Diese Variante hat den Vorteil, dass Weiß nach 5. ...Se4xc3 6. d2xc3 freies Figurenspiel für den Doppelbauern bekommt und rasch die Zentrallinien mit seinen Schwerfiguren besetzen kann. Weiß sollte seinen Springer nach d4 platzieren, aber vorher Lf4 spielen, weil Schwarz den aggressiven Springer nach Dd2 und 0-0-0 dann nicht mehr mit dem c-Bauern vertreiben kann, sondern seinen Springer erst nach e6 wandern lassen müsste. Weiß hemmt dadurch den schwarzen Bauernkomplex c7/d6. 6. ... Lf8-e7 7. Lc1-f4 0-0 8. Dd1-d2 Sb8-d7 9. 0-0-0 Sd7-c5 10. Sf3-d4 beschreibt dies. 7. Lc1-e3 0-0 8. Dd1-d2 Sb8-d7 9. 0-0-0 Sd7-e5 10. h2-h4 orientiert auf weißen Bauernsturm am Königsflügel .

  • Das von Wilhelm Steinitz eingeführte 3. d2-d4 (ECO-Code C43) hat die Antworten 3. ... Sf6xe4 4. Lf1-d3 d7-d5 5. Sf3xe5 Lf8-d6 6. 0-0 0-0 und 3. ... e5xd4 4. e4-e5 Sf6-e4 5. Dd1xd4 d7-d5 6. e5xd6 Se4xd6 .

Originell, wenn auch zweischneidig ist das von John Cochrane eingeführte und von David Bronstein sowie Alvis Vitolinsh weiterentwickelte Gambit

  • 3. Sf3xe5 d7-d6 4. Se5xf7 Ke8xf7 5. d2-d4

und Weiß erlangt für den Materialverlust (Springer gegen zwei Bauern) die Initiative im Zentrum und Angriffsaussichten aufgrund der schlechten Königsstellung von Schwarz.

Eröffnungsfallen

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8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
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Früher Reinfall: Damengewinn nach 5.Se5-c6+

Ein früher Reinfall

Diese typische Eröffnungsfalle führt zu einem frühen Partieverlust:

3.Sf3xe5 Sf6xe4?!

Ein riskanter Zug, der vom österreichischen Internationalen Meister Friedrich Volkmann schon häufiger gespielt wurde. Schwarz muss nach 4.Dd1-e2 genau spielen, sofort verliert beispielsweise

4. ... Se4-f6??

denn nach 5.Se5-c6+ muss Schwarz seine Dame geben. Der richtige Zug ist 4. ... Dd8-e7. Nach 5.Dxe4 d6 wird Schwarz den Springer zurückgewinnen. 3.Sf3xe5 Sf6xe4?! ist dann nur ein zweifelhaftes Bauernopfer.

Literatur

  • Artur Jussupow: Die Russische Verteidigung. Erfolgreiche Eröffnungstheorie für die Praxis. Edition Olms, Zürich 1998, ISBN 3-283-00273-8
  • Lasha Janjgava: The Petroff defence. Gambit, London 2004. ISBN 1-901983-46-3
  • Vasilios Kotronias und Andreas Tzermiadianos: Beating the Petroff. Batsford, London 2004, ISBN 0-7134-8919-7
  • Alexander Raetsky und Maxim Chetverik: Petroff defence. Gloucester, London 2005. ISBN 1-85744-378-0

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