Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft

Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft

Die Mannschaftsweltmeisterschaft ist neben der Schacholympiade der wichtigste internationale Team-Wettkampf im Schach. An ihr nehmen die stärksten Nationalmannschaften der Welt sowie Vertreter der einzelnen Kontinente teil. Das Feld ist auf 10 Mannschaften beschränkt, wobei ein vollrundiges Turnier („Jeder gegen Jeden“) gespielt wird. Die erste Mannschaftsweltmeisterschaft fand 1985 statt. Zunächst wurde im 4-Jahres-Rhythmus gespielt, seit 2011 im 2-Jahres-Rhythmus.
Seit 2007 gibt es auch eine Mannschafts-WM der Damen, die im 2-Jahres-Rhythmus ausgetragen wird.

Inhaltsverzeichnis

Medaillenübersicht

Offene WM

Jahr Gastgeber Gold Silber Bronze
1 1985 Luzern SowjetunionUdSSR UdSSR Ungarn 1957Ungarn Ungarn EnglandEngland England
2 1989 Luzern SowjetunionUdSSR UdSSR JugoslawienJugoslawien Jugoslawien EnglandEngland England
3 1993 Luzern Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten UkraineUkraine Ukraine RusslandRussland Russland
4 1997 Luzern RusslandRussland Russland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten ArmenienArmenien Armenien
5 2001 Jerewan UkraineUkraine Ukraine RusslandRussland Russland ArmenienArmenien Armenien
6 2005 Be'er Scheva RusslandRussland Russland China VolksrepublikChina China ArmenienArmenien Armenien
7 2010 Bursa RusslandRussland Russland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten IndienIndien Indien
8 2011 Ningbo ArmenienArmenien Armenien China VolksrepublikChina China UkraineUkraine Ukraine

WM der Damen

Jahr Gastgeber Gold Silber Bronze
1 2007 Jekaterinburg China VolksrepublikChina China RusslandRussland Russland UkraineUkraine Ukraine
2 2009 Ningbo China VolksrepublikChina China RusslandRussland Russland UkraineUkraine Ukraine

Austragungen der Mannschaftsweltmeisterschaft

WM 1985

Die 1. Mannschafts-WM wurde 1985 in Luzern ausgetragen. Im Gegensatz zu späteren Turnieren wurde jeder Wettkampf an 6 Brettern gespielt.

Teilnehmer

  • Sowjetunion, China und Argentinien als Sieger der jeweiligen Kontinentalmeisterschaften
  • England, Ungarn, Rumänien, Deutschland und Frankreich nach der Platzierung bei der vorherigen Schacholympiade
  • Schweiz als Gastgeber
  • Afrika (Kontinentalauswahl mit Spielern aus Ägypten, Tunesien, Marokko, Algerien, Angola und Nigeria)

Die Mannschaft der USA verzichtete und wurde durch Frankreich als Nachrücker ersetzt.

Ergebnis

Pl. Mannschaft Punkte
1. Sowjetunion 37,5
2. Ungarn 34,5
3. England 30,5
4. Frankreich 28,5
5. Rumänien 28,5
6. Schweiz 27,5
7. China 27
8. Argentinien 25,5
9. Deutschland 23,5
10. Afrika 07

Siegermannschaft

Für die Sowjetunion spielten Anatoli Karpow, Artur Jussupow, Rafael Vaganian, Andrei Sokolov, Alexander Beliavsky, Wassili Smyslow, Alexander Csernyin und Lew Polugajewski.

Besonderheiten

  • Die Mannschafts-WM war die erste Bewährungsprobe für Karpow nach seinem Verlust des Weltmeistertitels an Garri Kasparow. Er erzielte 5 aus 7 Punkten.
  • Die Sowjetunion unterlag Ungarn mit 2,5:3,5. Ungarn verlor mit dem gleichen Ergebnis gegen China.
  • Herausragender Einzelspieler war Viktor Kortschnoi mit 7,5 Punkten aus 9 Partien am Spitzenbrett der Schweiz.

Deutsche Mannschaft

Die Deutsche Mannschaft enttäuschte schwer und kam nur gegen die Afrika-Auswahl zu einem Sieg. Großmeister Hans-Joachim Hecht war jedoch bester Spieler des Turniers am 5. Brett. Weitere Spieler der Deutschen Nationalmannschaft waren Eric Lobron, Helmut Pfleger, Stefan Kindermann, Ralf Lau, Klaus Bischoff und Gerald Hertneck.

WM 1989

Die 2. Mannschafts-WM wurde 1989 in Luzern ausgetragen. Zu einer Mannschaft gehörten nur noch je vier Spieler und maximal zwei Ersatzspieler.

Teilnehmer

  • China und Kuba als Sieger der jeweiligen Kontinentalmeisterschaften - Da zwischenzeitlich zwei Asien-Meisterschaften stattgefunden hatten, wurde ein Play-Off der beiden Sieger erforderlich, welches China gegen die Philippinen gewann.
  • Sowjetunion, England, Niederlande, USA, Ungarn und Jugoslawien nach der Platzierung bei der vorherigen Schacholympiade
  • Schweiz als Gastgeber
  • Afrika (Kontinentalauswahl mit Spielern aus Ägypten, Tunesien, Marokko, Algerien und Angola)

Ergebnis

Pl. Mannschaft Punkte
1. Sowjetunion 27,5
2. Jugoslawien 22,5
3. England 21,5
4. Ungarn 18,5
5. USA 17
6. Schweiz 17
7. Kuba 16,5
8. China 15,5
9. Niederlande 12,5
10. Afrika 11,5

Siegermannschaft

Für die Sowjetunion spielten Anatoli Karpow, Alexander Beliavsky, Jaan Ehlvest, Rafael Waganjan, Wassyl Iwantschuk und Michail Gurewitsch.

Besonderheiten

  • Die Sowjetunion gab nur gegen Ungarn ein Unentschieden ab.
  • Herausragender Einzelspieler war Iwantschuk mit 6,5 Punkten aus 7 Partien.

WM 1993

Die 3. Mannschafts-WM wurde 1993 in Luzern ausgetragen.

Teilnehmer

  • China und Kuba als Sieger der jeweiligen Kontinentalmeisterschaften
  • Russland, Usbekistan, Armenien, USA, Lettland und Island nach der Platzierung bei der vorherigen Schacholympiade
  • Schweiz als Gastgeber

Afrika-Meister Ägypten und Vizemeister Algerien verzichteten. Dadurch rückte Island ins Teilnehmerfeld auf.

Ergebnis

Pl. Mannschaft Punkte
1. USA 22,5
2. Ukraine 21
3. Russland 20,5
4. Armenien 19
5. Island 18,5
6. Lettland 18
7. China 18
8. Usbekistan 16
9. Schweiz 13,5
10. Kuba 13

Siegermannschaft

Für die USA spielten Gata Kamsky, Alex Yermolinsky, Boris Gulko, Gregory Kaidanov, Joel Benjamin und Larry Christiansen.

Besonderheiten

  • Das Team der USA blieb ungeschlagen bei vier Unentschieden.
  • In der Siegermannschaft standen vier Spieler, die in der früheren Sowjetunion geboren wurden.
  • In einem ausgeglichenen Feld mussten alle übrigen Mannschaften mindestens zwei Niederlagen hinnehmen.
  • Wassyl Iwantschuk holte am Spitzenbrett 6 Punkte aus 8 Partien. Die prozentual beste Ausbeute hatten die "Reservisten" Joel Benjamin und Alexei Drejew mit je 5 Punkten aus 6 Partien.

WM 1997

Die 4. Mannschafts-WM wurde 1997 in Luzern ausgetragen.

Teilnehmer

  • England, Kasachstan und Kuba als Sieger der jeweiligen Kontinentalmeisterschaften - Da zwischenzeitlich zwei Asien-Meisterschaften stattgefunden hatten, wurde ein Play-Off der beiden Sieger erforderlich, welches Kasachstan gegen die Philippinen gewann.
  • Russland, Ukraine, USA und Armenien nach der Platzierung bei der vorherigen Schacholympiade
  • Schweiz als Gastgeber
  • Georgien als Sieger der Schacholympiade der Damen
  • Kroatien (eingeladen)

Afrika-Meister Ägypten verzichtete. Dadurch rückte Armenien ins Teilnehmerfeld auf.

Ergebnis

Pl. Mannschaft Punkte
1. Russland 23,5
2. USA 23
3. Armenien 21
4. England 20,5
5. Ukraine 18
6. Kroatien 17,5
7. Schweiz 17
8. Kasachstan 15
9. Kuba 14
10. Georgien (Damen) 10,5

Siegermannschaft

Für Russland spielten Jewgeni Barejew, Peter Swidler, Alexander Khalifman, Sergej Rublewski, Alexei Drejew und Wadim Swjaginzew.

Besonderheiten

  • Die drei Medaillengewinner blieben ungeschlagen.
  • Die erstmals teilnehmende Damen-Mannschaft aus Georgien belegte zwar nur den letzten Platz, feierte aber Siege gegen Kroatien und Kasachstan. Nach 5,5 Punkten in den ersten 3 Runden gelangen ihr in den verbleibenden 6 Runden nur noch 5 Zähler.
  • Titelverteidiger USA führte bis zur letzten Runde und wurde erst dann von den Russen überholt, als diese die Georgierinnen mit 4:0 besiegten, während die USA gegen Kasachstan nur 3:1 gewannen.
  • Iwantschuk erreichte mit 6 aus 8 am Spitzenbrett erneut ein herausragendes Resultat. Bester Einzelspieler war der US-Amerikaner Kaidanov (als Reserve-Spieler) mit 5 Punkten aus 6 Partien.

WM 2001

Die 5. Mannschafts-WM wurde 2001 in Jerewan ausgetragen.

Teilnehmer

  • Ungarn, Kuba und Usbekistan als Sieger der jeweiligen Kontinentalmeisterschaften, wobei Ungarn den bereits als Gastgeber qualifizierten Europameister Armenien ersetzte.
  • Russland, Deutschland und die Ukraine nach der Platzierung bei der vorherigen Schacholympiade
  • Armenien als Gastgeber
  • Iran und Mazedonien (eingeladen)

Die Auswahl Afrikas verzichtete auf die Teilnahme, so dass nur neun Mannschaften am Start waren.

Ergebnis

Pl. Mannschaft Punkte
1. Ukraine 21,5
2. Russland 21
3. Armenien 20
4. Deutschland 18,5
5. Ungarn 16,5
6. Usbekistan 15,5
7. Kuba 14,5
8. Mazedonien 09,5
9. Iran 07

Siegermannschaft

Für die Ukraine spielten Wassyl Iwantschuk, Ruslan Ponomarjow, Wolodymyr Baklan, Wjatscheslaw Eingorn, Oleg Romanischin und Wadym Malachatko.

Besonderheiten

  • Die Ukraine blieb ungeschlagen. Die Verfolger gaben mehrere Niederlagen ab, verzeichneten aber gegen die schwächeren Teams höhere Siege.
  • Die beiden ohne sportliche Qualifikation eingeladenen Mannschaften erwiesen sich als nicht konkurrenzfähig.
  • Herausragende Einzelspieler waren Ponomarjow mit 5,5 Punkten aus 7 Partien am 2. Brett und Rublewski mit 4,5 Punkten aus 5 Partien.
  • Die Entscheidung über den WM-Titel fiel in der Schlussrunde durch den Sieg der Ukraine gegen den bis dahin führenden Titelverteidiger. Dabei gewann Ponomarjow gegen Drejew, die übrigen Partien endeten Remis. Armenien hätte mit einem klaren Sieg gegen Kuba noch an beiden Teams vorbei ziehen können, unterlag aber den Kubanern.

Deutsche Mannschaft

Für die Deutsche Nationalmannschaft spielten Artur Jussupow, Christopher Lutz, Alexander Graf und Thomas Luther. Alexander Graf hatte unter seinem früheren Namen Nenashev bereits 1993 für Usbekistan an der WM teilgenommen.

WM 2005

Die 6. Mannschafts-WM wurde 2005 in Be'er Scheva ausgetragen.

Teilnehmer

  • Georgien, China und Kuba als Sieger der jeweiligen Kontinentalmeisterschaften - Georgien qualifizierte sich als Dritter der Europameisterschaft, da Russland und Israel bereits anderweitig startberechtigt waren.
  • Ukraine, Russland, Armenien und USA nach der Platzierung bei der vorherigen Schacholympiade
  • Israel als Gastgeber
  • China als Sieger der Schacholympiade der Damen

Afrika-Meister Ägypten verzichtete. Auch die Niederlande als Nachrücker traten nicht an, so dass erneut nur 9 Mannschaften am Start waren.

Ergebnis

Pl. Mannschaft Punkte
1. Russland 22
2. China 21,5
3. Armenien 18,5
4. Ukraine 17,5
5. USA 16,5
6. Israel 14,5
7. Georgien 13,5
8. Kuba 13
9. China (Damen) 07

Siegermannschaft

Für Russland spielten Peter Swidler, Alexei Drejew, Alexander Grischuk, Alexander Morosewitsch, Jewgeni Barejew und Sergej Rublewski.

Besonderheiten

  • Russland gewann alle 8 Mannschaftskämpfe. Dennoch entwickelte sich ein dramatisches Finale der Weltmeisterschaft.
  • Nach 7 Runden hatte China einen sehr deutlichen Vorsprung von 4 Zählern auf Russland. In der 8. Runde kassierten die Chinesen mit 1,5:2,5 gegen Armenien ihre erste Niederlage. Dennoch blieb ihr Vorsprung mit 2,5 Zählern beruhigend, da ihr Damenteam beim 1:3 gegen Russland immerhin einen Brettpunkt holte. In der letzten Runde trafen die beiden Spitzenmannschaften aufeinander und China hätte sich eine 1:3-Niederlage leisten können. Doch Russland siegte mit 3,5:0,5 und schaffte noch sensationell den Titelgewinn.
  • Beste Einzelspieler waren die Russen Barejew (5,5 aus 6) und Morosewitsch (5,5 aus 7).

WM 2010

Die 7. Mannschafts-WM wurde im Januar 2010 in Bursa in der Türkei ausgetragen. Offiziell wird sie als 2009 World Team Championship geführt, da turnusmäßig eine Austragung bereits im Jahre 2009 fällig gewesen wäre.

Teilnehmer

  • Russland als Europameister von 2007
  • Aserbaidschan als Europameister von 2009 auf Einladung des FIDE-Präsidenten
  • Brasilien und Ägypten als Sieger der jeweiligen kontinentalen Meisterschaften
  • Indien als Sieger der unmittelbar zuvor beendeten Asien-Meisterschaft und Vertreter des Asien-Meisters von 2008 China
  • Armenien, Israel und die USA als Medaillengewinner der Schacholympiade 2008 in Dresden
  • die Türkei als Gastgeber
  • Griechenland auf Einladung des FIDE-Präsidenten

Ergebnis

Pl. Mannschaft B-Punkte M-Punkte
1. Russland 24 15:03
2. USA 21,5 13:05
3. Indien 21 13:05
4. Aserbaidschan 22 12:06
5. Armenien 20,5 12:06
6. Griechenland 18 08:10
7. Israel 17 07:11
8. Brasilien 12,5 04:14
9. Ägypten 12 03:15
10. Türkei 11,5 03:15

Siegermannschaft

Für Russland spielten Alexander Grischtschuk, Dmitri Jakowenko, Alexander Morosewitsch, Jewgeni Tomaschewski, Wladimir Malachow und Nikita Witjugow.

Besonderheiten

  • Im Gegensatz zu den bisher ausgetragenen Weltmeisterschaften diente als primäres Wertungskriterium die Zahl der Mannschaftspunkte, bei deren Gleichheit die Anzahl der Brettpunkte.
  • Überragender Einzelspieler war Şəhriyar Məmmədyarov aus Aserbaidschan mit 8 Punkten aus 9 Partien. Nikita Witjugow holte 5,5 Punkte aus 6 Partien.
  • Zur Mitte des Turniers setzten sich die USA und Russland vom übrigen Feld ab. Die Vorentscheidung fiel dann in den Spielen gegen Armenien. Hier erreichten die Russen ein 2:2, während die USA unterlagen.
  • Für die größten Überraschungen des Wettkampfes sorgten die Spieler aus Griechenland mit Siegen gegen Russland und Armenien.
  • Keine Mannschaft blieb ungeschlagen, keine sieglos.

WM 2011

Die 8. Mannschafts-WM fand vom 17. bis 26. Juli 2011 in Ningbo statt.

Teilnehmer

  • Russland als Titelverteidiger
  • Ukraine, Israel und Ungarn als beste Mannschaften der Schacholympiade 2010. Der Drittplatzierte Russland war hier als Titelverteidiger qualifiziert.
  • China als Gastgeber
  • Aserbaidschan als Europameister
  • Armenien auf Einladung des FIDE-Präsidenten als jeweils beste verbleibende Mannschaft der Olympiade und der Europameisterschaft
  • Indien als Asien-Meister von 2009
  • die USA und Ägypten als von der FIDE nominierte Kontinentalvertreter

Ergebnis

Pl. Mannschaft B-Punkte M-Punkte
1. Armenien 22,5 14:04
2. China 22,5 13:05
3. Ukraine 19,5 12:06
4. Russland 21 10:08
5. Ungarn 19,5 10:08
6. USA 18,5 10:08
7. Aserbaidschan 19 09:09
8. Indien 15,5 07:11
9. Israel 13 05:13
10. Ägypten 09 00:18

Siegermannschaft

Für Armenien spielten Lewon Aronjan (5/8), Sergej Movsesjan (6/9), Wladimir Hakobjan (6/9), Gabriel Sarkissjan (4,5/9) und Robert Hovhannisyan (1/1).

Besonderheiten

  • Armenien blieb als einzige Mannschaft ungeschlagen und setzte sich in der Mitte des Turniers von den Verfolgern ab. Mit zwei Unentschieden in den letzten Runden wurde der erstmalige WM-Titel gesichert.
  • Herausragende Einzelspieler waren der Chinese Wang Yue (7 Punkte aus 9 Partien) und der Ukrainer Alexander Moiseenko (6 Punkte aus 8 Partien).
  • Wladimir Hakobjan und der Ukrainer Wassyl Iwantschuk bestritten ihre sechste Mannschafts-WM, womit sie zum bisherigen Rekordhalter Rafael Vaganian aufschlossen.
  • Die weit hinten platzierten Teams aus Indien und Israel mussten wegen der WM-Vorbereitung auf Weltmeister Viswanathan Anand bzw. dessen Herausforderer Boris Gelfand verzichten.

Austragungen der Mannschafts-WM der Damen

WM der Damen 2007

Die 1. Weltmeisterschaft der Damen wurde im Mai 2007 in Jekaterinburg ausgetragen.

Teilnehmer

  • Russland als Gastgeber
  • Ukraine, China und Georgien nach dem Ergebnis der vorhergehenden Schacholympiade
  • Polen und Vietnam als Sieger der jeweiligen kontinentalen Meisterschaften
  • Botswana als Vertreter Afrikas - Bei der Afrika-Meisterschaft hatte die Mannschaft hinter Algerien, Südafrika und Nigeria den vierten und letzten Platz belegt.
  • Deutschland, Armenien und Tschechien als Nachrücker, da die USA und Ungarn (Platz 4 und 5 der Olympiade) auf die Teilnahme verzichteten und Amerika keinen Kontinentalmeister entsandte

Ergebnis

Pl. Mannschaft B-Punkte M-Punkte
1. China 30,5 17:01
2. Russland 24 15:03
3. Ukraine 23,5 14:04
4. Georgien 20 11:07
5. Polen 19,5 09:09
6. Deutschland 18 08:10
7. Vietnam 16,5 08:10
8. Armenien 17 05:13
9. Tschechien 11 03:15
10. Botswana 00 00:18

Siegermannschaft

Für China spielten Zhao Xue, Hou Yifan, Ruan Lufei, Shen Yang und Huang Qian.

Besonderheiten

  • Im Gegensatz zu den bisherigen Weltmeisterschaften galt als erste Wertung die Zahl der Mannschaftspunkte und erst bei deren Gleichheit die Zahl der Brettpunkte.
  • China war allen anderen Mannschaften hoch überlegen. Schon nach dem 4:0(!) gegen Russland in der 2. Runde gab es kaum Zweifel am Sieg der Chinesinnen. Nur beim 2:2 gegen Georgien gab die Mannschaft eine Partie ab.
  • Die Vertretung aus Botswana war nicht annähernd konkurrenzfähig und verlor alle 36 Partien nach zum Teil drastischen Fehlern - u.a. durch den bekannten Damenverlust nach 5 Zügen in der Russischen Verteidigung.

Deutsche Mannschaft

Für die Deutsche Nationalmannschaft spielten Jessica Nill, Elisabeth Pähtz, Ketino Kachiani-Gersinska, Melanie Ohme und Maria Schöne.
Der 6. Platz des kurzfristig eingesprungenen deutschen Teams ist ein beachtlicher Erfolg. Elisabeth Pähtz und Ketino Kachiani-Gersinska blieben ungeschlagen.

WM der Damen 2009

Die 2. Weltmeisterschaft der Damen wurde im September 2009 in Ningbo ausgetragen.

Teilnehmer

  • China als Titelverteidiger und Gastgeber (mit zwei Mannschaften)
  • Russland, Polen, Armenien, Ukraine und Georgien als beste Mannschaften der Europameisterschaft 2007 und zugleich beste europäische Mannschaften bei der Schacholympiade 2008
  • Indien und Vietnam als Zweiter und Dritter der vorhergehenden Asien-Meisterschaft (hinter China)
  • USA als Dritter der Schacholympiade 2008

Afrika entsandte keinen Vertreter.

Ergebnis

Pl. Mannschaft B-Punkte M-Punkte
1. China 21,5 12:06
2. Russland 21 12:06
3. Ukraine 20,5 12:06
4. Georgien 20 11:07
5. Armenien 18,5 10:08
6. Polen 17,5 10:08
7. Indien 17,5 09:09
8. USA 16,5 06:12
9. China II 16 06:12
10. Vietnam 11 02:16

Siegermannschaft

Für China spielten Hou Yifan, Zhao Xue, Shen Yang, Ju Wenjun und Huang Qian.

Besonderheiten

  • Das Turnier verlief sehr ausgeglichen, was auch an der hohen Zahl von Minuspunkten der Siegermannschaft ersichtlich ist. China unterlag gegen die Ukraine und die USA.
  • In der ersten Turnierhälfte dominierte die Mannschaft aus Polen, die jedoch aus den letzten 4 Runden nur noch einen Mannschaftspunkt holte.
  • Beste Einzelspielerin war die russische Jugendweltmeisterin von 2007 Walentina Gunina mit 6,5 Punkten aus 7 Partien. Hinzu kam eine kampflose Niederlage, als sie sich in der zweiten Runde geringfügig verspätete, was nach den Regeln der FIDE mit Partieverlust bestraft wurde.

Weblinks und Quellen


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