Rödemis

Rödemis
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Husum
Husum
Deutschlandkarte, Position der Stadt Husum hervorgehoben
54.4770199.05114714Koordinaten: 54° 29′ N, 9° 3′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Höhe: 14 m ü. NN
Fläche: 25,82 km²
Einwohner: 22.327 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 865 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25813
Vorwahl: 04841
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 056
Adresse der Stadtverwaltung: Zingel 10
25813 Husum
Webpräsenz:
Bürgermeister: Rainer Maaß (parteilos)
Lage der Stadt Husum im Kreis Nordfriesland
Karte

Husum (friesisch Hüsem) ist Kreisstadt des Kreises Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Die Stadt ist literarisch bekannt als graue Stadt am Meer (Theodor Storm).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Husum liegt an der Nordsee am Rande der Schleswigschen Geest, 72 km westlich von Kiel, 119 km nordwestlich von Hamburg und 43 km südwestlich von Flensburg.

Stadtgliederung

Die wichtigsten Stadtteile Husums sind:

  • Innenstadt
  • Nordhusum
  • Porrenkoog
  • Osterhusum, Osterhusumfeld
  • Altstadt
  • Norderschlag
  • Dreimühlen
  • Rödemis (eingemeindetes Dorf im Süden der Stadt)
  • Fischersiedlung
  • Neustadt
  • Gewerbegebiet Ost
  • Kielsburg
  • Rosenburg
  • Schobüll
  • Halebüll
  • Hockensbüll
  • Lund

Geschichte

Der Name Husum bedeutet als Präfix wahrscheinlich „Haus” (oder Häuser) und als Suffix aus dem nordischen „an der Au“ bzw. Siedlung.

Die Stadt ist aus einem vorzeitlichen Siedlungsplatz entstanden, wie Funde aus der Steinzeit bei Trockenlegung des Osthusumer Mühlenteichs in den Jahren 1866 und 1867, beim Bau der Eisenbahnbrücke über den Hafen im Jahre 1885 und der neuen Schleuse für die Schifffahrt 1902 ergeben. Auch in Osterende sind Urnen zu Tage gefördert worden. Die erste datierte Erwähnung in den Stadtchroniken stammt aus dem Jahr 1252. Der dänische König Abel versuchte eine neue Steuer auch in Nordfriesland durchzusetzen, die die Friesen nicht zahlen wollten. Abel zog daraufhin zu Feld, starb aber im Gefecht am Mildedamm bei Husembro (Husumbrücke).

1362 überspülte die „Zweite Marcellusflut“, auch „Grote Mandränke“ genannt, weite Teile der Küste. Das Land wurde zerrissen, Inseln und der Ort Rungholt versanken, ganze Landstriche wurden dauerhaft unter Wasser gesetzt, und Husum wurde über Nacht zur Hafenstadt. Die Husumer, die nun direkten Zugang zum Meer besaßen, nutzten die traurige Gunst der Stunde und richteten einen Marktplatz ein. Waren konnten direkt aus weit entfernten Orten auf dem Schiffswege angeliefert werden, und es entwickelte sich schon bald ein blühender Markt.

Schon im Jahre 1372 hatte Husum an Bevölkerung sehr zugenommen und sich bis 1398 so vergrößert, dass zwei Dörfer daraus entstanden, die bis 1431 die Namen Oster- und Wester-Husum führte. Bis zu diesem Jahr gehörten beide Orte zum Kirchspiel Mildstedt, trennten sich aber dann von diesem durch den Vertrag vom Tage St. Lukas' 1421 und begannen den Bau einer eigenen Kapelle.

Der Hafen verdankte seine Bedeutung dem Streit Dänemarks mit der Hanse. Als zu Beginn des 15. Jahrhunderts die Kriegsschiffe der Hanse mehrmals den Sund für alle Handelsschiffe sperrten, die nicht aus Hansestädten stammten, verfügte der dänische König, dass Waren in Husum angelandet und von dort auf dem Landweg nach Flensburg transportiert werden sollten.

Blick auf die Stadt über den Husumer Hafen
Blick in die Wasserreihe
Husumer Innenhafen bei Niedrigwasser

1409 wird der Ortsname Husum erstmalig erwähnt.

Urbanisierung

Kurz nach 1421 erhält Husum die Fleckengerechtigkeit. 1448 war man dann so selbstbewusst, sich von vorgesetzter Stelle, dem Kirchspiel Mildstedt zu lösen. Mit der Einweihung der ersten Kirche 1507 war die Loslösung vollendet. In jenen Jahren wuchs Husum auf gut 3.000 Einwohner und entwickelte sich zum wichtigsten Hafen- und Marktplatz Nordfrieslands.

1465 erhielt Husum das Privileg von dem dänischen König Christian I., einen Stadtvogt anzustellen, eigenes Gericht abzuhalten, und die Erlaubnis, die Stadt mit einer hölzernen Palisade zu befestigen. Schon um 1472 wollten die Husumer Stadtrechte erlangen und beteiligten sich an dem erfolglosen Aufstand gegen König Christian I., initiiert durch dessen Bruder, den Grafen Gerhard VII., Graf von Oldenburg. König Christian ließ 1472 den Ort einnehmen. Durch die Fürsprache des Amtmannes von Ahlefeld und des Stallers Tede Feddersen wurde die Zerstörung der Stadt zwar abgewendet, aber eine harte Brandschatzung, die Entziehung aller Privilegien, die Exekution einer Anzahl (ca. 70) von Bürgern inklusive der Anführer und die Landverweisung weiterer Bürger vernichtete praktisch den Ort in seiner Blüte. Auch wurde eine harte Strafsteuer verhängt, die erst 1878 abgeschafft[1] wurde. Mit den Stadtrechten war es vorläufig auch aus.

Von 1512 bis 1521 hatte der Walsroder Bildschnitzer Hans Brüggemann seine Werkstatt in Husum und fertigte von hier aus den Bordesholmer Altar sowie den Engel des verlorenengegangenen Tabernakels für die alte Husumer Marienkirche. Vertrieben durch die im Norden immer weiter um sich greifende Reformation, ging Brüggemann 1523 zurück in seine Geburtsstadt Walsrode.

Die Reformation hielt 1522 durch erste evangelische Predigten des seit 1514 an der Marienkirche angestellten Predigers Hermann Tast Einzug in Husum. 1527 nahm die Stadt die offiziell den lutherischen Glauben an. Als eine der ältesten Lateinschule wurde im selben Jahr das Husumer Gymnasium gegründet, die heutige Hermann-Tast-Schule.

Der ab 1544 im Norden Schleswig-Holsteins regierende Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf ließ sich ab 1577 als Residenz an der Westküste am Ort eines aufgelassenen Klosters das Schloss vor Husum erbauen.

Am 20. April 1603 wurde dem Ort durch Herzog Johann Adolf das Stadtrecht verliehen.

1634 zerschlug die „Burchardiflut“ die durch Landwirtschaft reich gewordene Insel Alt-Nordstrand. Husum wurde selbst nicht sehr stark betroffen, aber viele Bauern aus der Umgebung, die regelmäßig zum Markt gekommen waren, verloren ihr Leben, viele Überlebende ihren gesamten Besitz. Der wirtschaftliche Höhenflug war vorerst beendet. Schon die Gründung von Friedrichstadt 1621 wirkte sich auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt negativ aus.

1807 wurde die im frühen 15. Jahrhundert erbaute alte gotische Marienkirche am Markt wegen Baufälligkeit abgerissen. Die alte Kirche hatte nach vielen Ausbauten allmählich die Größe einer Domkirche mit einem fast 100 m hohen Turm angenommen.

1833 wurde die neue klassizistische Marienkirche geweiht, geschaffen von Christian Frederik Hansen.

Erst als Husum 1867 mitsamt den Herzogtümern Schleswig und Holstein in den Preußischen Staat überging, begann die Stadt wieder zu wachsen. Dies zeigte sich insbesondere an einer Eisenbahnverbindung, durch deren wirtschaftliche Einflussnahme u. a. einer der größten Viehmärkte Nordeuropas entstand. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft führte dazu, dass 1970 der Viehmarkt zum letzten Mal stattfand.

In der Zeit zwischen 1935 und 1945 war Husum Standort der Wehrmacht. Die Stadt besaß ein eigenes Wehrmeldeamt sowie einen Fliegerhorst, auf dem vor allem Jagd-Einheiten stationiert waren. Außerdem unterhielt die Kriegsmarine in der Stadt eine Kriegsschule. Diese befand sich in der heutigen Fliegerhorst-Kaserne.

Stadtbild

Prägend für den Stadtkern ist der Tidenhafen. Im Innenstadtbereich liegen noch einige Freizeitboote. Auf der ehemaligen Slipanlage der bis 1978 dort tätigen Werft liegt seit 2002 der ehemalige Tonnenleger Hildegard. Das Schiff bauten Husumer Werftarbeiter 1907 als Segelschiff unter dem Namen Eider. 1921 wurde es zum Motorschiff umgebaut, 1958 erfolgte der Verkauf an eine private Tonnenlegefirma und Umbenennung in Hildegard. 1978 stellte diese es außer Dienst, das in Husum ansässige Schiffahrtsmuseum Nordfriesland kaufte das Schiff. In seiner siebzigjährigen Dienstzeit markierte das Schiff das Fahrwasser von der Eider bis zur dänischen Grenze. Am Ort der Werft selbst wurde 1988/1989 das neue Rathaus gebaut.

Kultur

Museen

Schiffahrtsmuseum
Theodor-Storm-Haus, Wohnzimmer
  • Das Theodor-Storm-Haus (Wasserreihe 31) war das Wohnhaus von Theodor Storm von 1866 bis 1880. Es ist heute eine Einrichtung des Theodor-Storm-Zentrums und zeigt Ausstellungen über den Dichter und seine Werke. Das benachbarte Storm-Archiv ist Sitz der Theodor-Storm-Gesellschaft und Zentrum der wissenschaftlichen Storm-Forschung.
  • Das Schiffahrtsmuseum Nordfriesland (Zingel 15) zeigt Schiffe und Modelle vom Mittelalter bis heute und vermittelt Einblicke in das Leben mit und auf der See.[2]
  • Das Ostenfelder Bauernhaus (Nordhusumer Str.13) ist das älteste deutsche Freilichtmuseum.
  • Im Pole Poppenspäler Museum (Erichsenweg 23) wird das Puppentheater thematisiert.
  • Das NordseeMuseum Husum im Ludwig-Nissen-Haus (Herzog-Adolf-Str. 25) wurde am 31. März 2007 wiedereröffnet. Es dokumentiert Fundstücke aus dem Watt, gibt Informationen zum Küstenschutz, dem Alltag auf den Halligen und zur Lebenskultur der Nordfriesen. Ferner findet der Besucher eine Dokumentation über die untergegangene Siedlung Rungholt.
  • Das Weihnachtshaus (Westerende 46) zeigt in einem gründerzeitlichen Kulturdenkmal ein Weihnachtsmuseum (Sammlung Alix Paulsen) und einen historischen Laden von 1890.
Krokusblüte im Husumer Schlosspark
Der Tine-Brunnen von Adolf Brütt

Sehenswürdigkeiten

  • Das Schloss vor Husum kann in der König-Friedrich V.-Allee besichtigt werden. Im Frühjahr ist die Blüte von Millionen von Krokussen im Schlosspark eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Attraktion. Von Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf 1577–1582 erbaut, diente das Schloss im 17. Jahrhundert vor allem als Witwensitz des Herzogshauses. 1750/51 wurde es umgestaltet.
  • Die Marienkirche am Marktplatz wurde 1833 nach Entwürfen des Architekten und dänischen Staatsbaumeisters Christian Frederik Hansen vollendet.
  • Der Marktplatz mit dem von Adolf Brütt gestalteten Asmussen-Woldsen-Brunnen, der als „Tine-Brunnen“' bezeichnet wird und als Bronzedenkmal die Figur einer Fischersfrau in Holzschuhen darstellt. Das „Tine-Denkmal“ gilt als Erinnerung an zwei Wohltäter der Stadt: August Friedrich Woldsen und dessen Cousine Anna Catharina „Tine“ Asmussen. Die Figur gilt als Wahrzeichen der Stadt.
  • Der Binnenhafen (Schiffbrücke), ehemaliger Werfthafen, reicht fast bis an den Marktplatz heran.
  • Die Gasse Wasserreihe in der Nähe des Hafens mit ihren kleinen Fischerhäusern und dem Theodor-Storm-Haus.
  • Der Husumer Wasserturm: 1902 für die zentrale Wasserversorgung fertiggestellt, wurde der Turm 1961 stillgelegt. Über 135 Stufen gelangt man nach oben zur Aussichtsebene: von oben hat man einen weiten Blick über die Stadt, das Umland und das Meer.

Filme

In Husum wurden u.a. folgende Filme gedreht:

Die Krankenhausserie Herzschlag – Ärzteteam Nord (1999 bis 2003) wurde in Husum produziert.

Am 19. November 2005 sendete der Musikantenstadl (Episode 1144) aus der Husumer Messehalle. Einige Außenaufnahmen zu den ARD-Serien Gegen den Wind und Die Strandclique wurden hier in den 1990er Jahren gedreht.

Sport

Jährlich im Februar oder März findet der Husumer Wintermarathon statt. 1972 gegründet, ist er eine der ältesten Marathonveranstaltungen Deutschlands.

Wirtschaft und Infrastruktur

Schon im 16. Jahrhundert war Husum eine wichtige Stadt für Herzog Adolf. Von hier aus betrieb er Handel mit den Niederlanden und war zudem an den Eindeichungen an der Nordseeküste interessiert.

Husum ist als Kreisstadt das wirtschaftliche Zentrum Nordfrieslands. Husum ist Mittelzentrum für die Westküste Schleswig-Holsteins mit entsprechenden Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen. Im historischen Stadtzentrum mit Marktplatz und Marienkirche sowie im Gewerbegebiet ist der Handel- und Dienstleistungssektor vorherrschend. Auf dem Marktplatz findet jeden Donnerstag einer der größten Wochenmärkte Schleswig-Holsteins statt.

Zwei Hersteller von Windkraftanlagen (Vestas und RePower Systems) haben große Produktionsstandorte in Husum aufgebaut (Hafen und Gewerbegebiet). Weiterhin sind im Gewerbegebiet einige Stahl- und Maschinenbaubetriebe angesiedelt.

Bereits 1912 wurde im Bereich des heutigen Außenhafens die erste Versuchsanlage eines Flut- bzw. Gezeitenkraftwerks vom Hamburger Zivilingenieur Emil Pein gebaut. Wegen Beschädigungen durch Sturmfluten, der auch für damalige Verhältnisse geringen Kapazität von fünf Kilowatt und des vergleichsweise geringen Tidenhubs von ca. 3 Metern wurden seine Pläne für ein größeres Kraftwerk in der Nordstrander Bucht niemals umgesetzt und gerieten mit Beginn des Ersten Weltkriegs endgültig in Vergessenheit. [3]

Verkehr

Schienenverkehr

Bahnhof Husum

Der Bahnhof Husum ist der bedeutendste Knotenpunkt im nordfriesischen Bahnverkehr. Dort kreuzen sich die Bahnstrecke Hamburg-Westerland, die Bahnstrecke Husum–Kiel und die Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording. Mit Regionalzügen der privaten Nord-Ostsee-Bahn kann man so das Nordseebad Sankt Peter-Ording, Kiel über Jübek, Schleswig und Rendsburg sowie Hamburg und Westerland erreichen. Es halten auch InterCity-Züge der Deutschen Bahn. Auf dem Areal des ersten Husumer Bahnhofs von 1854 befindet sich heute das Bahnbetriebswerk Husum.

Busverkehr

Bus der AK in Husum

Mehrere Stadtbusse der Autokraft durchqueren Husum. Linien: 1050, 1051 (nach Hattstedt), 1053, 1054 (nach Mildstedt), 1055, 1056 sowie die Schulbuslinien 1057 (für Klaus-Groth- und Rektor-Siemonsen-Schule) und 1094 (für Iven-Agßen-Schule und den W.-Gehlsen-Kindergarten).

Andere Buslinien führen nach Nordstrand (1047); Bredstedt/Langenhorn (1020), Tönning (1077) und Rendsburg (3210).

Die wichtigsten Linien sind der Schnellbus nach Flensburg (1044) sowie der Zubringerbus zur Fähre nach Nordstrand (1047).

Die Stadtbusse fahren im Stundentakt.

Siloanlagen der beiden Agrarhandelsunternehmen am Husumer Außenhafen
Der Husumer Außenhafen
Der Husumer Binnenhafen

Schiffsverkehr

Husum hat einen Tidehafen, der für den Umschlag von landwirtschaftlichen Gütern von hoher Bedeutung ist. Über den Heverstrom ist er mit der offenen Nordsee verbunden. Es ist geplant, den Hafen zu einem Stützpunkt für den Bau und die Wartung von Offshore-Windparks auszubauen.

Der Hafen hat eine überregionale Bedeutung als Umschlagsplatz für landwirtschaftliche Güter. Zwei Betriebe des Landhandels haben entsprechende Umschlags- und Lageranlagen am Hafen. Der Hafen ist darüber hinaus auch Standort einer kleinen Krabbenkutterflotte. Das Amt für ländliche Räume (ALR) nutzt den Hafen als Stützpunkt für den Küstenschutz. Die ehemals für ihre Fahrgastschiffe überregional bekannte Husumer Schiffswerft GmbH musste Ende der 1990er Jahren Insolvenz anmelden. Die Dockanlagen werden heute von einer Dock- und Reparaturgesellschaft für Schiffsreparaturen und Wartungsarbeiten genutzt; Schiffsneubauten werden nicht mehr erstellt. Das übrige Werftgelände ist heute Standort der Firma RePower, die sich mit der Produktion und Wartung von Windenergieanlagen beschäftigt.

Straßenanbindungen

Husum liegt an der B200 nach Flensburg, der B201 nach Schleswig sowie westlich der B5, die in südlicher Richtung nach Heide bzw. in nördlicher Richtung nach Tønder (Dänemark) führt. Die B201 verbindet Husum mit der A7, die B5 mit der A23.

Luftverkehr

Über den zivil genutzten Teil des ehemaligen NATO-Flugplatzes Husum-Schwesing in Schwesing ist Husum auch aus der Luft zu erreichen.

Messestandort

Husum ist Austragungsort der HUSUMwind, die alle zwei Jahre stattfindet und mit ca 19.000 Besuchern (2007), davon 19 % internationale Fachbesucher, als weltgrößte Messe der Windenergiebranche internationale Bedeutung hat.

Tourismus

Der Tourismus ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor. Husum wird auch „Das Tor zur Halligwelt“ genannt. Am Dockkoog grenzt Husum an den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Husum bietet Unterkünfte in allen Kategorien, vom Fünf-Sterne-Hotel in historischem Ambiente, dem Alten Gymnasium, bis hin zu zwei Campingplätzen, einem Reisemobilstellpatz und einer Jugendherberge. Am Dockkoog gibt es einen Badestrand (kein Sand, sondern grüner Deich), außerdem im Stadtgebiet ein Hallenbad und im neuen Ortsteil Schobüll zwei Seebrücken. Im Juli feiert Husum mit den Hafentagen das größte maritime Stadtfest an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Jedes Jahr findet zudem das Kneipenfestival Honky Tonk in Husum statt.

Die Tourist-Information Husum mit zentraler Zimmervermittlung für die Stadt Husum und Ferienregion Husumer Bucht, wird von der Tourismus und Stadtmarketing Husum GmbH betrieben, zu deren Gesellschafter die Stadt Husum und Husumer Betriebe gehören. Die Stadt Husum ist außerdem Mitglied im Verein Husumer Bucht - Ferienorte an der Nordsee e.V., zu dem neben der Stadt Husum mit dem Stadtteil Schobüll die Gemeinden Hattstedtermarsch, Hattstedt, Wobbenbüll, Horstedt, Mildstedt, Südermarsch, Simonsberg, Witzwort, Uelvesbüll und Norderfriedrichskoog zählen.

Bundeswehrstandort

Seit alters her ist die Stadt Husum auch Standort verschiedenster militärischer Einrichtungen und Einheiten. Auch heutzutage befinden sich im Husumer Stadtgebiet drei Kasernen: die Fliegerhorstkaserne an der Flensburger Chaussee (Sitz des Standortältesten), die Julius-Leber-Kaserne an der Matthias-Claudius-Straße und die Liegenschaft des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums an der Industriestraße.

Zusätzlich befindet sich der ehemalige militärische Flugplatz auf dem Gelände der Gemeinden Schwesing und Immenstedt in unmittelbarer Nähe. Diese Liegenschaft wird zum einen von der Flugabwehrraketengruppe 26 als Friedensausbildungsstellung (FAST), zum anderen von der Husumer Flughafen GmbH zivil genutzt. Zur FlaRakGrp 26 gehört eine Ausbildungswerkstatt der Luftwaffe mit derzeit 128 Auszubildenden, die für die Berufe des Fluggerätmechanikers und des Elektronikers für Geräte und Systeme ausgebildet werden.

Derzeit (Anfang 2007) sind am Standort Husum ca. 1.800 Soldaten und Zivilangestellte stationiert; somit stellt dieser einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor für die Stadt dar.

Öffentliche Einrichtungen

Zweisprachige Schilder Deutsch-Friesisch bei der Polizeidirektion Husum.

Husum ist seit dem 1. Januar 2008 Sitz des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz und Sitz eines der drei schleswig-holsteinischen Ämter für ländliche Räume und Sitz der Kreisverwaltung des Kreises Nordfriesland. Ein Amtsgericht ist ebenfalls vorhanden, ebenso eine auswärtige Kammer des Arbeitsgerichts Flensburg. Zudem betreibt der Bundesnachrichtendienst (BND) unter dem Tarnnamen Bundesstelle für Fernmeldestatistik am Norderwungweg 21 eine Abhöreinrichtung für den Nachrichtenverkehr.

Bibliotheken

  • Zentralbücherei Westküste Husum: Ihr Gebäude wurde 1937 eröffnet. Ludwig Nissen, ein in Amerika zu Geld gekommener Auswanderer hatte der Stadt 1924 testamentarisch eine Bibliothek, ein Museum und eine umfangreiche Kunstsammlung geschenkt. In dem ursprünglich als „Volkshaus“ gegründeten Gebäude ist neben dem NordseeMuseum Husum heute die Stadtbücherei untergebracht.
  • Dänische Bücherei Husum (Dansk Bibliotek Husum): Die Bücherei ist eine Außenstelle der Dänischen Centralbibliothek in Flensburg. Die Bücherei ist in das 1975 eröffnete dänische Kulturzentrum Husumhus in der Neustadt) integriert.

Bildung

Regionale Medien

Zeitungen

Weitere Medien

Der Offene Kanal Westküste ist eine öffentlich-rechtliche Einrichtung; Träger ist die Anstalt öffentlichen Rechts „Offener Kanal Schleswig-Holstein“.[4] Es gibt ein modernes Studio mit Möglichkeiten zum Selber-Senden in Husum; neben vielen Bürgern aus der Region sendet, als gemeinnütziger Verein, jeden Freitagabend die Freie Radio Kooperative Husum über den Offenen Kanal.
Seit April 2008 gibt es ein neues Studio im neuen Anbau der Hermann-Tast-Schule.

Vereine

Musikvereine

In Husum bestehen sämtliche Musikvereine: Von der Musikschule bis zur Blaskapelle. Der größte Musikverein ist der Spielmannszug & Jugendblasorchester Rödemis.

Sportvereine

Unter anderem gibt es in Husum drei Fußballvereine. Die Husumer SV hat bereits in der viertklassigen Oberliga gespielt. Die Husumer Kegler waren einige Zeit in der ersten Bundesliga vertreten.

Der Verein TSV Husum 1875 ist der größte Sportverein in der Stadt und bietet Breitensport für Jung und Alt. Der „Golfclub Husumer Bucht e.V.“ besitzt mit seinem 18-Loch-Platz einen der schwierigsten Kurse in Deutschland.

Religionen

Die überwiegende Mehrheit der Husumer ist evangelisch-lutherisch. Daneben finden sich Gemeinden der Katholischen Kirche, der evangelisch-lutherischen Dänischen Kirche und freie Gemeinden.

Kirchengebäude

  • Marienkirche (ev.)
  • Friedenskirche (ev.)
  • Christuskirche (ev.)
  • Versöhnungskirche (ev.)
  • Kirchlein am Meer, Schobüll (ev.)
  • Auferstehungskirche (ev.-freik.)
  • Freie Christengemeinde (ev.-freik.)
  • Albert-Schweitzer-Haus (ev., Rödemis)
  • Christus König und St. Knud (kath.)
  • Husum Danske Kirke (ev. dänisch)
  • Neuapostolische Kirche
  • Missionswerk „Wort des Lebens“ (freik.)

Politik

Sitzverteilung im Stadtverordnetenkollegium (Ratsversammlung) (Mai 2008)
CDU 12 Sitze
SPD 9 Sitze
Wählergemeinschaft Husum 6 Sitze
SSW 3 Sitze
Grüne 2 Sitze
FDP 2 Sitze
Summe 34 Sitze

Wappen

Blasonierung: „In Gold ein roter Palisadenzaun mit offenem Torhaus, dessen rotes Dach mit drei roten Fähnchen an blauen Stangen besteckt ist; in der Toröffnung zwei schreitende, rot gezungte blaue Löwen übereinander.“[5]

Das erst als Siegel und später als Wappen verwendete Bild stammt aus dem späten Mittelalter. Der Palisadenzaun deutet wahrscheinlich auf das 1465 verliehene Befestigungsrecht hin. Im Zentrum des Wappens stehen (toröffnend) die Schleswigschen Löwen.

Persönlichkeiten

Anmerkung: Viele der hier genannten, historischen Personen sind mittlerweile mit Straßennamen geehrt worden.

Söhne und Töchter der Stadt

Ferdinand Tönnies
Denkmal-Büste
im Husumer Schlosspark

Mit Husum verbunden

  • Der in Schwabstedt geborene Barockkomponist Nicolaus Bruhns (1665–1697) ist als Husumer Organist bekannt geworden.
  • Ferdinand Tönnies (1855–1936), der Begründer der Soziologie in Deutschland, legte an der Hermann-Tast-Schule (Gelehrtenschule) 1872 sein Abitur ab. Damals wohnte die Familie Tönnies im „Kavaliershaus“ beim Schloss; in der Nähe findet sich seit 2005 auch sein Denkmal.
  • Peter-Harry Carstensen (* 12. März 1947), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, machte 1966 sein Abitur an der Hermann-Tast-Schule.
  • Der durch die Kinderserie „Löwenzahn“ (vorher Pusteblume) bekannt geworden Schauspieler Peter Lustig wohnt in der Nähe von Husum.
  • Der Schauspieler und Buchautor Horst Jüssen wuchs in Husum auf.
  • Der Theologe und Bischof Alfred Petersen war zehn Jahre lang Propst in Husum.
Ehrenmal für die Gefallenen von 1870/71

Ehrenmal

Im Stadtpark befindet sich das Ehrenmal für die Gefallenen aus Husum von 1870/71.


Städtepartnerschaften

Nach Kidderminster und Heiligenstadt wurden Straßen benannt (Kidderminster-Ring bzw. Heiligenstädter Straße) sowie eine Brücke über die Au (Kidderminsterbrücke).

Sonstiges

  • Ein Airbus A321 der Lufthansa (D-AIRS) trägt seit 1996 den Namen Husum[6]
  • Husum gilt als die deutsche Stadt mit der im Jahresdurchschnitt höchsten Windgeschwindigkeit.
  • Das Husumer Protestschwein wurde volkstümlicher Überlieferung nach gezüchtet, weil es der in und um Husum lebenden dänischen Minderheit unter preußischer Herrschaft nicht erlaubt war, den Dannebrog zu hissen. Daraufhin sei dieses Hausschwein entstanden, welches in seiner Färbung der dänischen Flagge ähnelt.

Quellen

  1. http://www.geschichte-s-h.de/vonabisz/rebellensteuer.htm
  2. Schiffahrtsmuseum: Startseite
  3. Flutkraftwerk Husum (Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte)
  4. http://www.oksh.de/sh/informieren/die_ok_anstalt/index.php
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  6. http://www.charliebravo.de/lhtaufnamen/index5.php

Literatur

  • Carstens, Uwe: Lieber Freund Ferdinand. Die bemerkenswerte Freundschaft zwischen Theodor Storm und Ferdinand Tönnies, Norderstedt 2008
  • Freimaurerei in Husum. Festschrift 100 Jahre Johannisloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee“ in Husum 1906–2006, Husum 2006
  • Gesellschaft für Husumer Stadtgeschichte: Geschichte Husums. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Husum 2003
  • von Hielmcrone, Ulf: Husum. Führer durch die Stormstadt, 3. überarb., erw. Aufl., Husum 2001
  • Heino Hünken/Henning Sehnert (Hgg.): 300 Jahre Garnisonsstadt Husum - 50 Jahre Bundeswehrstandort, Husum 2006
  • 350 Jahre Stadt Husum. Festschrift des Heimatfestes 4.-12.Juli 1953, Herausgeber: Stadt Husum

Weblinks


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