Römerkastell Boppard

Römerkastell Boppard
Das spätrömische Kastell

Das Kastell Boppard (lateinisch: Bodobrica) ist ein im 4. Jahrhundert erbautes spätrömisches Kastell an der römischen Rheintalstraße und liegt im Zentrum der heutigen Stadt Boppard.

Römische Siedlungen an dieser verkehrsgünstigen, am Mittelrhein zwischen Taunus und Hunsrück gelegenen Stelle, sind schon seit dem 1. Jahrhundert nachweisbar. Historische Quellen aus dem 2.–3. Jahrhundert wie die Tabula Peutingeriana und das Itinerarium Provinciarium Antonini Augusti erwähnen die Siedlung als Bouobriga bzw. Bontobrice. Der Name geht wohl auf eine frühere keltische Siedlung Boudobriga im Rheintal zurück.

Nachdem der Rhein im 3. Jahrhundert wieder zur Grenze des römischen Reiches wurde, erbaute man zum Schutz vor den Germanenstämmen etwa 360 n. Chr. das Kastell Bodrobica. Diese Wehranlage lag etwa einen Kilometer südöstlich der damaligen Siedlung und war 154 Meter breit und doppelt so lang. Sie war von einer 8 Meter hohen Mauer mit 28 Türmen umgeben und diente als militärischer Stützpunkt und Handelsplatz.

Das Kastell Boppard ist das besterhaltene spätrömische Kastell nördlich der Alpen und kann frei besichtigt werden. Bei Ausgrabungen wurden Überreste der Thermen sowie mehrere frühchristliche Gräber aus dem 7. Jahrhundert freigelegt. Fundstücke aus römischer Zeit sind im Museum in der kurfürstlichen Burg in Boppard ausgestellt.

Literatur

  • Hans-Helmut Wegner: Boppard. Vicus, Kastell. In: Heinz Cüppers: Die Römer in Rheinland-Pfalz. Lizenzausgabe der Auflage von 1990, Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-60-0, S. 344-346

Weblinks

50.2308333333337.59111111111117Koordinaten: 50° 13′ 51″ N, 7° 35′ 28″ O


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