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Georg Rörer, genannt Rorarius (* 1. Oktober 1492 in Deggendorf (Niederbayern); † 24. April 1557 in Jena) war ein evangelischer Theologe und Reformator.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Rörer verbrachte seine Jugend (wahrscheinlich) in Deggendorf. 1511 begann er sein Studium in Leipzig, wurde 1515 Baccalaurus und 1520 dort Magister. 1522 setzte er sein Studium in Wittenberg fort, wo er mit Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Bugenhagen zusammentraf. 1525 wird er Diakon an der Stadtkirche.
Rörer heiratete am 6. Dezember 1525 Hanna (Hannchen, Hannica) Bugenhagen, die Schwester des Wittenberger Pfarrers. Sie hatten einen Sohn, Paul (* 27. Januar 1527). Als Hanna noch im selben Jahr eine Tochter tot gebar, verstarb sie wenige Stunden später am 2. November 1527 im Kindbett an der Pest. Rörer bezog daraufhin mit seinem Sohn und Johannes Bugenhagen in das Haus Luthers ein. Am 28. Mai 1528 heiratete Rörer eine Nonne namens Magdalena [1], mit der er vier weitere Kinder hatte: Johannes (* 9. Mai 1529), Magdalena (* 1530), Stephan (* 1532), Hanna und Anastasia (Mutter des Liederdichters Martin Rutilius).
1529 begleitete Rörer Luther zum Gespräch mit Zwingli nach Marburg. Er promovierte 1535 zum Doktor der Theologie. Außer als Luthers Reisebegleiter auf dieser und anderen Reisen machte er sich auch durch die Niederschrift von Luthers Predigten, Vorlesungen, Tischreden und Briefen, sowie von Vorlesungen Melanchthons und Predigten Bugenhagens, verdient. Da er auf Dauer den Anforderungen an ihn nicht gewachsen war, entband ihn 1537 Johann Friedrich I. der Großmütige von seinen kirchlichen Pflichten und beauftragte ihn offiziell mit der Dokumentation von Luthers Schaffen.
Rörers Aufgabe litt unter Luthers Tod und dem Schmalkaldischen Krieg, wurde jedoch später (ab 1551) vom dänischen König Christian III. gefördert, wozu Rörer nach Kopenhagen reiste, aufgrund gesundheitlicher Probleme aber bereits 1553 nach Jena zurückreiste. Hier gab er die Jenaer Lutherausgabe 1555 heraus die bis zu seinem Tode auf 4 Bände anwuchs und von der noch heute die Lutherforschung profitiert.
Auf ihn geht die momentan älteste bekannte Notiz von Luthers Thesenanschlag zurück. Die Datierung ist noch strittig, da nicht eindeutig ersichtlich ist, ob er sie noch zu Lebzeiten Luthers oder erst nach dessem Tode, auf jeden Fall nach 1540, vorgenommen hat.
Literatur
- Ernst Kroker: "Röhrers Handschriftenbände und Luthers Tischreden" Archiv für Reformationsgeschichte (ARG)
- Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche (RE), Band 24, Seite 426
- B. Klaus: Georg Rörer ein bayrischer Mitarbeiter Martin Luthers. In: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte. (ZBKG) Jahrgang 26, 1957, Seite 93-143
- Ernst Koch: Rörer,Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 735.
Weblinks
- Literatur von und über Georg Rörer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Georg Rörer. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Eduard Jacobs: Georg Rörer. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 480.
- Forschungsprojekt zur Sammlung Georg Rörers auf der Hompepage der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Einzelnachweise
- ↑ Ihr Nachname ist nicht bekannt. Jedoch dürfte es sich nicht um Magarethe von Mochau handeln, wie Buchwald vermutet. Diese war mit Georg Major verheiratet.
Personendaten NAME Rörer, Georg ALTERNATIVNAMEN Rorarius KURZBESCHREIBUNG evangelischer Theologe und Mitarbeiter Martin Luthers GEBURTSDATUM 1. Oktober 1492 GEBURTSORT Deggendorf (Niederbayern) STERBEDATUM 24. April 1557 STERBEORT Jena
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