Rorer (Adelsgeschlecht)

Rorer (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Rorer

Rorer war der Name eines alten fränkischen Adelsgeschlechts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Familie Rorer wird 1272 mit einem als Zeuge bei einer Güterübertragung an das Kloster Waldsassen auftretenden Conradus (I.) de Ror erstmals urkundlich erwähnt. Der Stammsitz im Dorf Rohr (Nový Drahov), nördlich von Eger (Cheb), lag im Kolonisationsbereich der Familie Notthafft auf Burg Wildstein (Skalná). Ähnlich wie die Schirndinger oder die Familie von Brand zählten wohl auch die Rohrer ursprünglich zur Ministerialität der Familie Notthafft. Nach dem Sturz der Staufer waren die Ministerialen des Egerlandes gezwungen sich neu zu orientieren. Während sich Conrad I. und seine Nachkommen in der Folge in verschiedenen Orten des Egerlandes als Landadelige finden, suchten die Nachkommen von Conrads Bruder Martin die Aufnahme in das Egerer Stadtpatriziat. Bis zum neugotischen Umbau der Egerer Stadtkirche St. Niklas befand sich darin das Erbbegräbnis der Familie mit ihrem in Stein gehauenen Wappen (heute verschollen).

Besitz in Franken

Seit 1360 ist Peter Rorer in Bernstein bei Wunsiedel ansässig. 1398 ist er erstmals im Besitz von Gütern in Höchstädt nachgewiesen. Sein Bruder Erhard, der 1404 als Landrichter in Weiden erscheint, war dort ebenfalls begütert. Nach und nach bauten die Rorer ihren Besitz um Höchstädt aus; 1467 ist dann von ihrem neu errichteten Schloss in Höchstädt die Rede. Es entstand das Rittergut Oberhöchstädt, zu dem nicht nur zahlreiche Anwesen in Höchstädt selbst, sondern Güter in Braunersgrün und Hebanz sowie das ganze Dorf Hauenreuth gehörte. 1559 verkauften die Brüder Gottfried und Reichardt Rorer ihren Höchstädt Besitz an Hans Gangolf von Witzleben und zogen sich auf das Gut Stockau (Štokov) bei Tachau (Tachov) in Böhmen zurück.

Wappen

Silberner Balken auf einem in Rot und Schwarz gevierten Schild.

Siehe auch

Literatur

  • František Kubů: Die Staufische Ministerialität im Egerland. Pressath 1995.
  • Harald Stark: Das Rittergut Oberhöchstädt. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bd. 78, Bayreuth 1998. S. 41 - 112.
  • Heribert Sturm: Districtus Egranus. München 1981.
  • Cord Ulrichs: Vom Lehnshof zur Reichsritterschaft - Strukturen des fränkischen Niederadels am Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit. Franz Steiner Verlag Stuttgart, Stuttgart 1997, ISBN 3515071091. S. 212 (Liste des Kantons Gebürg von 1529, StAM GHA II. Nr. 211 a.E.).
  • Pröckl Vincenz: Eger und das Egerland. Prag/Eger 1845.

Weblinks


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