Rückersdorf (Gemeinde Sittersdorf)

Rückersdorf (Gemeinde Sittersdorf)
Wappen Karte
Wappen von Sittersdorf
Sittersdorf (Österreich)
DEC
Sittersdorf
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Völkermarkt (VK)
Fläche 44,97 km²
Koordinaten 46° 33′ N, 14° 36′ O46.54444444444414.605833333333500Koordinaten: 46° 32′ 40″ N, 14° 36′ 21″ O
Höhe 500 m ü. A.
Einwohner 2.099 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 47 Einwohner je km²
Postleitzahl 9133
Vorwahlen 0 42 37
Gemeindekennziffer 2 08 15
AT213
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Sittersdorf 100A
9133 Miklauzhof
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Jakob Strauss (SPÖ)
Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)
10 SPÖ, 3 ÖVP, 2 EL, 4 BZÖ

Sittersdorf (slowenisch: Žitara vas) ist eine im Bezirk Völkermarkt in Kärnten gelegene zweisprachige Gemeinde.

Bildstock, Filialkirche Heiliger Andreas und Keusche bei Altendorf

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde Sittersdorf liegt am südlichen Rand des Jaunfelds und den nördlichen Ausläufern der Karawanken. Der Hauptort Sittersdorf ist ungefähr 10 km Luftlinie von der österreichisch-slowenischen Staatsgrenze entfernt. Das Gemeindegebiet wird von der Vellach und dem Suchabach durchflossen. Die größten stehenden Gewässer sind der Gösselsdorfer See und der künstlich geschaffene Sonnegger See.

Gemeindegliederung

Sittersdorf ist in die sechs Katastralgemeinden Goritschach (Goriče), Altendorf (Stara vas), Sonnegg (Ženek), Sittersdorf (Žitara vas), Rückersdorf (Rikarja vas) und Proboj (Proboj) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 27 Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Altendorf (Stara vas) (105)
  • Blasnitzenberg (Plaznica) (25)
  • Dullach (Dule) (19)
  • Goritschach (Goriče) (182)
  • Hart (Dobrava) (20)
  • Homelitschach (Homeliše) (7)
  • Jerischach (Jeriše) (42)
  • Kleinzapfen (Malpače) (71)
  • Kristendorf (Kršna vas) (52)
  • Miklauzhof (Miklavčevo) (55)
  • Müllnern (Mlinče) (129)
  • Obernarrach (Zgornje Vinare) (63)
  • Pfannsdorf (Banja vas) (95)
  • Pogerschitzen (Pogrče) (31)
  • Polena (Polane) (34)
  • Proboi (Proboj) (117)
  • Rain (Breg) (25)
  • Rückersdorf (Rikarja vas) (166)
  • Sagerberg (Zagorje) (58)
  • Sielach (Sele) (200)
  • Sittersdorf (Žitara vas) (178)
  • Sonnegg (Ženek) (36)
  • Tichoja (Tihoja) (40)
  • Weinberg (Vinogradi) (333)
  • Wigasnitz (Vijasce) (12)
  • Winkel (Kot) (17)
  • Wrießnitz (Breznica) (10)
Gemeindeamt Sittersdorf

Sittersdorf besteht aus vielen, teilweise unzusammenhängenden Ortsteilen und wirkt sehr fragmentiert. Neben dem alten Hauptort Sittersdorf erschließen vor allem die Siedlungen Sielach und Weinberg die Gemeinde. Die alte Volksschule wurde abgetragen und durch eine neue ersetzt, auch sozialer Wohnbau und ein zweisprachiger Kindergarten entstanden.

Geschichte

Grabplatte des Freiherrn Sonnegg am Stadtturm von Völkermarkt
Miklauzhof
Tichoja
Sonnegger See

Die Kirche der hl. Helena in Sittersdorf wurde 1154 erstmals urkundlich erwähnt. Auf der im 13. Jahrhundert von Heunburger Ministerialen errichteten Burg Sonnegg (urkundlich 1267 erstmals erwähnt) war im Mittelalter das herzogliche Landgericht für das Jauntal untergebracht. Das Wappen der Herren von Sonnegg, der Adlerflügel, findet sich noch heute im Gemeindewappen. Sie besaßen die Burg bis in das 16. Jahrhundert, anschließend besaß und erweiterte die Familie Ungnad das Bauwerk, das schließlich 1639 in den Besitz der Orsini-Rosenberg gelangte.

Über die zweite Burg im Gemeindegebiet von Sittersdorf am Hügel Gradiše, südlich von St. Philippen gelegen, ist außer einem Bericht von Stephan Singer aus dem Jahre 1938, aus welchem hervorgeht, dass am Burgberg Mauerreste einer Burg vorhanden sind, leider fast nichts mehr in Erfahrung zu bringen. Die Vermutung lautet, dass dies die Burg „Juno“ oder „Kristendorf“ gewesen ist.

Ab der frühen Neuzeit war Sittersdorf für seinen Weinbau bekannt, Sittersdorfer Wein gelangte einer Sage nach sogar an den Hof des spanischen Königs Karl III. Der Anbau des Sittersdorfer „Rötels“ wird, wenn auch in geringem Umfang, bis in die Gegenwart betrieben.

Die 1850 gegründete Ortsgemeinde Sittersdorf wurde 1865 in die Gemeinde Eberndorf eingegliedert, verselbständigte sich aber sechs Jahre später wieder. Im Jahr 1944 wurde das Gemeindegebiet um die Katastralgemeinden Rückersdorf (als Ortsgemeinde aufgelöst) und Proboj erweitert, und 1973 um Teile der Gemeinde Eisenkappel-Vellach vergrößert.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Sittersdorf 2.127 Einwohner, davon sind 98,1 % österreichische Staatsbürger. 19,8 % gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 93,2 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 1,1 %, ohne religiöses Bekenntnis sind 3,7 %.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Hl. Helena in Sittersdorf
  • Burgruine Sonnegg
  • Schloss Sonnegg
  • Blumen-Erlebnis-Park Sonnegger See
  • Slowenischer Kulturverein "SPD Trta"
  • Männergesangsverein "MGV Sittersdorf"
  • Sportverein SVS Sittersdorf
  • Sportverein SF Rückersdorf

Wirtschaft und Infrastruktur

Der wichtigste Erwerbszweig im Gemeindegebiet ist nach wie vor die Landwirtschaft, auch wenn der (Seen-)Tourismus seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung gewonnen hat.

Durch das Gemeindegebiet führt in nord-südlicher Richtung die Seeberg Straße (B 82), von der in Sittersdorf die Bleiburger Straße (B 81) nach Osten abzweigt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]

Direkt gewählter Bürgermeister ist LAbg. Jakob Strauss (SPÖ).Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.</ref>

Wappen

Das Wappen von Sittersdorf hat folgende Blasonierung: „Gespaltener Schild, vorn in Rot eine silberne Weintraube, hinten in Gold ein schwarzer Adlerflügel schwebend.“[2] Anlass für die Übernahme der Traube in das Wappen war die Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Wappenverleihung (1961) Sittersdorf die einzige Gemeinde Kärntens war, in der noch in nennenswertem Umfang Weinbau betrieben wurde (Sittersdorfer „Rötel“). Der Adlerflügel ist dem Siegel der Herren von Sonnegg übernommen, wie es an einer Urkunde aus dem Jahr 1344 angebracht wurde; dieses Geschlecht, das sich nach der Burg nannte, ist als deren Besitzer von 1296 bis in das 16. Jahrhundert nachweisbar.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 28. April 1961 verliehen. Die Fahne ist Rot-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Einzelnachweise

  1. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
  2. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 264

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sittersdorf — Žitara vas …   Deutsch Wikipedia

  • Rückersdorf — ist der Name folgender Orte: Deutschland: Rückersdorf (Mittelfranken), Gemeinde im Landkreis Nürnberger Land, Bayern Rückersdorf (Niederlausitz), Gemeinde im Landkreis Elbe Elster, Brandenburg Rückersdorf (Thüringen), Gemeinde im Landkreis Greiz …   Deutsch Wikipedia

  • Rückersdorf (Kärnten) — Das Dorf Rückersdorf liegt im Süden Kärntens. Es ist heute mit seinen 166 Einwohnern der fünftgrößte Ort der Gemeinde Sittersdorf. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche 3 Sage 4 Vereine …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sittersdorf — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sittersdorf enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Sittersdorf.[1] Denkmäler Foto   Denkmal / Status Standort / GstNr. Beschreibung Metadaten BW …   Deutsch Wikipedia

  • Dobrla vas — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Gemeinden in Kärnten — Kärnten gliedert sich in 132 politisch selbstständige Gemeinden. Die Liste enthält alle Gemeindenamen und eingerückt die Katastralgemeinden (KG). Legende: Gemeindename in normaler Schrift: es gibt zusätzlich eine Katastralgemeinde mit gleichem… …   Deutsch Wikipedia

  • Eberndorf — Eberndorf …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt Kanzian — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Sankt Kanzian am Klopeinersee — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • St. Kanzian am Klopeiner See — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”