Sittersdorf

Sittersdorf
Sittersdorf
Žitara vas
Wappen von SittersdorfŽitara vas
Sittersdorf (Österreich)
Sittersdorf
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Völkermarkt
Kfz-Kennzeichen: VK
Fläche: 44,97 km²
Koordinaten: 46° 33′ N, 14° 36′ O46.54444444444414.605833333333500Koordinaten: 46° 32′ 40″ N, 14° 36′ 21″ O
Höhe: 500 m ü. A.
Einwohner: 2.064 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 45,9 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9133
Vorwahl: 0 42 37
Gemeindekennziffer: 2 08 15
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Sittersdorf 100A
9133 Miklauzhof
Website: www.sittersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Jakob Strauss (SPÖ)
Gemeinderat: (2009)
(19 Mitglieder)
10 SPÖ, 3 ÖVP, 2 EL, 4 FPK
Lage der Gemeinde Sittersdorf
Žitara vas im Bezirk Völkermarkt
Bleiburg Diex Eberndorf Eisenkappel-Vellach Feistritz ob Bleiburg Gallizien Globasnitz Griffen Neuhaus Ruden Sankt Kanzian am Klopeiner See Sittersdorf Völkermarkt KärntenLage der Gemeinde Sittersdorf im Bezirk Völkermarkt (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Sittersdorf (slowenisch Žitara vas) ist eine im Bezirk Völkermarkt in Kärnten gelegene zweisprachige Gemeinde mit 2064 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Bildstock, Filialkirche Heiliger Andreas und Keusche bei Altendorf

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde Sittersdorf liegt am südlichen Rand des Jaunfelds und den nördlichen Ausläufern der Karawanken. Der Hauptort Sittersdorf ist ungefähr 10 km Luftlinie von der österreichisch-slowenischen Staatsgrenze entfernt. Das Gemeindegebiet wird von der Vellach und dem Suchabach durchflossen. Die größten stehenden Gewässer sind der Gösselsdorfer See und der künstlich geschaffene Sonnegger See.

Gemeindegliederung

Sittersdorf ist in die sechs Katastralgemeinden Goritschach (Goriče), Altendorf (Stara vas), Sonnegg (Ženek), Sittersdorf (Žitara vas), Rückersdorf (Rikarja vas) und Proboj (Proboj) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 27 Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Altendorf (Stara vas) (105)
  • Blasnitzenberg (Plaznica) (25)
  • Dullach (Dule) (14) Stand: 2011
  • Goritschach (Goriče) (182)
  • Hart (Dobrava) (20)
  • Homelitschach (Homeliše) (7)
  • Jerischach (Jeriše) (42)
  • Kleinzapfen (Malpače) (71)
  • Kristendorf (Kršna vas) (52)
  • Miklauzhof (Miklavčevo) (55)
  • Müllnern (Mlinče) (129)
  • Obernarrach (Zgornje Vinare) (63)
  • Pfannsdorf (Banja vas) (95)
  • Pogerschitzen (Pogrče) (31)
  • Polena (Polane) (34)
  • Proboi (Proboj) (117)
  • Rain (Breg) (25)
  • Rückersdorf (Rikarja vas) (166)
  • Sagerberg (Zagorje) (58)
  • Sielach (Sele) (200)
  • Sittersdorf (Žitara vas) (178)
  • Sonnegg (Ženek) (36)
  • Tichoja (Tihoja) (40)
  • Weinberg (Vinogradi) (333)
  • Wigasnitz (Vijasce) (12)
  • Winkel (5) Stand: 2011
  • Wrießnitz (Breznica) (10)
Gemeindeamt Sittersdorf

Sittersdorf besteht aus vielen, teilweise unzusammenhängenden Ortsteilen und wirkt sehr fragmentiert. Neben dem alten Hauptort Sittersdorf erschließen vor allem die Siedlungen Sielach und Weinberg die Gemeinde. Die alte Volksschule wurde abgetragen und durch eine neue ersetzt, auch sozialer Wohnbau und ein zweisprachiger Kindergarten entstanden.

Geschichte

Grabplatte des Freiherrn Sonnegg am Stadtturm von Völkermarkt
Miklauzhof
Tichoja
Sonnegger See

Die Kirche der hl. Helena in Sittersdorf wurde 1154 erstmals urkundlich erwähnt. Auf der im 13. Jahrhundert von Heunburger Ministerialen errichteten Burg Sonnegg (urkundlich 1267 erstmals erwähnt) war im Mittelalter das herzogliche Landgericht für das Jauntal untergebracht. Das Wappen der Herren von Sonnegg, der Adlerflügel, findet sich noch heute im Gemeindewappen. Sie besaßen die Burg bis in das 16. Jahrhundert, anschließend besaß und erweiterte die Familie Ungnad das Bauwerk, das schließlich 1639 in den Besitz der Orsini-Rosenberg gelangte.

Über die zweite, südlich von St. Philippen gelegene Burg im Gemeindegebiet von Sittersdorf am Hügel Gradiše ist fast nichts mehr in Erfahrung zu bringen. Es gibt jedoch einen Bericht von Stephan Singer aus dem Jahre 1938, aus welchem hervorgeht, dass am Burgberg Mauerreste einer Burg vorhanden sind. Die Vermutung lautet, dass dies die Burg „Juno“ oder „Kristendorf“ gewesen ist.

Ab der frühen Neuzeit war Sittersdorf für seinen Weinbau bekannt, Sittersdorfer Wein soll sogar an den Hof des spanischen Königs Karl III gelangt sein. Auf Anraten des österreichischen Gesandten in Spanien, Fürst Franz von Rosenberg, bei Magen- und Verdauungsproblemen den roten Sittersdorfer „Gesundwein“ zu probieren, der seinen Charakter erst durch den Herbstreif erhält, habe sich der König zwei „Lagl“ davon über Triest nach Madrid liefern lassen.[1] Der Anbau des Sittersdorfer „Rötels“ wird, wenn auch in geringem Umfang, bis in die Gegenwart betrieben.

Die 1850 gegründete Ortsgemeinde Sittersdorf wurde 1865 in die Gemeinde Eberndorf eingegliedert, verselbständigte sich aber sechs Jahre später wieder. Im Jahr 1944 wurde das Gemeindegebiet um die Katastralgemeinden Rückersdorf (als Ortsgemeinde aufgelöst) und Proboi erweitert und 1973 um Teile der Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach vergrößert.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Sittersdorf 2.127 Einwohner, davon sind 98,1 % österreichische Staatsbürger. 19,8 % gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 93,2 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 1,1 %, ohne religiöses Bekenntnis sind 3,7 %.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Hl. Helena in Sittersdorf
  • Burgruine Sonnegg
  • Schloss Sonnegg
  • Blumen-Erlebnis-Park Sonnegger See
  • Slowenischer Kulturverein "SPD Trta"
  • Männergesangsverein "MGV Sittersdorf"
  • Sportverein SVS Sittersdorf
  • Sportverein SF Rückersdorf

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sittersdorf

Wirtschaft und Infrastruktur

Der wichtigste Erwerbszweig im Gemeindegebiet ist nach wie vor die Landwirtschaft, auch wenn der (Seen-)Tourismus seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung gewonnen hat. Von Bedeutung im Ort ist der Glasfliesenhersteller VILLIglas sowie die Solida Marsum Bekleidungswerke.

Durch das Gemeindegebiet führt in nord-südlicher Richtung die Seeberg Straße (B 82), von der in Sittersdorf die Bleiburger Straße (B 81) nach Osten abzweigt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[2]

Direkt gewählter Bürgermeister ist LAbg. Jakob Strauss (SPÖ).[3]

Wappen

Das Wappen von Sittersdorf hat folgende Blasonierung: „Gespaltener Schild, vorn in Rot eine silberne Weintraube, hinten in Gold ein schwarzer Adlerflügel schwebend.“[4] Anlass für die Übernahme der Traube in das Wappen war die Tatsache, dass zum Zeitpunkt der Wappenverleihung (1961) Sittersdorf die einzige Gemeinde Kärntens war, in der noch in nennenswertem Umfang Weinbau betrieben wurde (Sittersdorfer „Rötel“). Der Adlerflügel ist dem Siegel der Herren von Sonnegg übernommen, wie es an einer Urkunde aus dem Jahr 1344 angebracht wurde; dieses Geschlecht, das sich nach der Burg nannte, ist als deren Besitzer von 1296 bis in das 16. Jahrhundert nachweisbar.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 28. April 1961 verliehen. Die Fahne ist Rot-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

  • Franc Petek, österreichischer Politiker, Arzt und Abgeordneter zum Kärntner Landtag, stammt aus Altendorf.
  • Friedrich Seifriz, österreichischer Politiker, Gutsbesitzer, Abgeordneter zum Reichstag und Bürgermeister von Sittersdorf, lebte in Miklauzhof.

Einzelnachweise

  1. Kronenzeitung, Kärntner Krone, 1. März 2010, S. 8
  2. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
  3. Amt der Kärntner Landesregierung, abgerufen 18. März 2009.
  4. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 264

Weblinks

 Commons: Sittersdorf – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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