Rücklauftemperatur

Rücklauftemperatur

Mit der Vorlauftemperatur bezeichnet man die Temperatur des einem System zugeführten wärmeübertragenden Mediums (z. B. Wasser). Die Temperatur des aus dem System fließenden Mediums nennt man dementsprechend Rücklauftemperatur.

Inhaltsverzeichnis

Heizungstechnik

In der Heizungstechnik ist die Vorlauftemperatur die Temperatur des wärmeübertragenden Mediums nach dem Erhitzen durch eine Wärmequelle (z. B. Solarkollektor, Gasheizung), das in das Verteilersystem (z. B. Rohrleitung) geleitet wird.

Die Höhe der Vorlauftemperatur ist abhängig von den wärmeabgebenden Flächen und dem Wärmebedarf der Räume. Sie betrug früher 90 Grad. Grund waren die Schwerkraftheizungen, die ohne Umwälzpumpen auf eine hohe Vorlauftemperatur angewiesen waren, um das Heizwasser bewegen zu können. Um die Brennwerttechnik mit konventionellen Radiatorheizungen zu unterstützen und aufgrund besser gedämmter Gebäude, werden die Heizungen auf Niedertemperatur (ca. 55 °C) ausgelegt. Für Nutzung in Verbindung mit Wärmepumpen und/oder solarer Heizungsunterstützung sind Flächenheizungen geeignet, die nur noch Vorlauftemperaturen von ca. 30-35 °C benötigen. Eine weitere Absenkung auf ca. 23 °C bietet die Technik der Betonkernaktivierung.

Die Vorlauftemperatur sollte möglichst niedrig gewählt sein, sodass die gewünschte Erwärmung der Räume gerade möglich ist (siehe Heizkurve). Hierfür gibt es mehrere Gründe:

  • Verluste des Wärmeverteilsystems: Das Wärmemedium erreicht den Verbraucher mit einer Temperatur, die etwas niedriger als die Vorlauftemperatur ist. Diese hängt von der Qualität der Isolation der Versorgungsstrecke zwischen Wärmequelle und Verbraucher ab. Hieraus ergibt sich zwangsläufig, dass die Vorlauftemperatur höher als 22 °C (Raumtemperatur) sein muss. Wählt man die Vorlauftemperatur gegenüber der Umgebungstemperatur zu hoch, so sind die Transmissionsverluste des Systems entsprechend höher (Berechnung siehe Wärmedurchgangskoeffizient). Verluste treten insbesondere dann auf, wenn die Wärmeverteilung außerhalb der zu erwärmenden Gebäudehülle verläuft, deshalb schreibt die EnEV hierfür eine Mindestdämmung vor.
  • Verluste durch unbeabsichtigte Lüftung: Die abgegebene Wärmeleistung über Heizflächen ist um so höher, je größer die Vorlauftemperatur ist. Da die Gefahr von Lüftungsverlusten gerade in der Übergangszeit im Frühling oder Herbst groß ist, können diese Verluste durch die Anpassung der Heizkurve zumindest minimiert werden.
  • Verschlechterter Wirkungsgrad bei moderner Heizungstechnik: Moderne Brennwerttechnik arbeitet besonders effizient, wenn die Vorlauftemperatur niedrig ist. Gleiches gilt für Nutzung von Wärmepumpen und solarer Heizungsunterstützung

Kühltechnik

Bei der Flüssigkeitskühlung ist die Vorlauftemperatur die Temperatur des wärmeübertragenden Mediums vor dem Herunterkühlen, z. B. im Kühlturm oder Wärmetauscher, sie ist also niedriger als die Rücklauftemperatur.

Siehe auch

Weblinks

Optimierung von Heizungsanlagen im Bestand (Jagnow, Halper, Timm, Sobirey)


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