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Rüsselbach Markt IgensdorfKoordinaten: 49° 36′ N, 11° 15′ O49.60694444444411.256265638889Koordinaten: 49° 36′ 25″ N, 11° 15′ 23″ O Eingemeindung: 1. Jan. 1972 Postleitzahl: 91338 Vorwahl: 09192 Lage von Rüsselbach in der Gemeinde Igensdorf
Rüsselbach ist ein Teil der Marktgemeinde Igensdorf in Oberfranken in Bayern und besteht aus den Ortsteilen Unterrüsselbach, Mittelrüsselbach, Kirchrüsselbach und Oberrüsselbach sowie den Weilern Lindenhof, Lindenmühle, Weidenbühl und Weidenmühle.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte des kleinen, am Rande der Fränkischen Schweiz gelegenen Ortes mit seinen rund 1200 Einwohnern reicht weit zurück.
Das Gebiet um Rüsselbach war schon in der Bronzezeit besiedelt. Davon zeugen die Hügelgräber im nahen Eichenlohe-Wäldchen. Oberhalb von Rüsselbach auf der Katz befinden sich die noch erkennbaren Wehranlagen der Raubritterburg Hainburg aus dem frühen Mittelalter. Heimatforscher datieren die Besiedlung des Gebietes am linken Schwabachufer auf die Zeit um das Jahr 900.
Während manche die Gründung Rüsselbachs auf das Jahr 742, der Gründung des Bistums Eichstätt, zu dem Rüsselbach anfangs gehörte, verlegen, lässt sich nur die erste Erwähnung in einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. aus dem Jahr 1010 nachweisen. Zur Pfarrei Kirchrüsselbach mit ihrer dem Apostel Jakobus geweihten und heute evangelisch-lutherischen Wehrkirche auf halber Höhe zwischen den Bergzügen Katz und Kuhberg gehörten damals 40 Orte.
Auch wenn sich in der Folgezeit an der Pfarreigröße nichts änderte, wechselte die Herrschaft über Rüsselbach in den folgenden Jahrhunderten mehrmals.
Folgende Herrschaftswechsel sind verbrieft:
- 1010 Schenkung des Gebiets durch Kaiser Heinrich II. an das Bistum Bamberg
- Im Anschluss kam es in den Besitz der Staufer
- 1109 Besitzübernahme durch die Herren von Wildenstein
- 1268 Wechsel zusammen mit Hiltpoltstein an die Wittelsbacher
- 1344 Papst Clemens VI. erwähnt die Kirche St. Jacobus[1]
- 1353 Verpfändung der Pfarrei an den böhmischen König Karl I.
- 1503 Kauf des größten Teils von Rüsselbach durch die freie Reichsstadt Nürnberg
Das älteste Gebäude in Rüsselbach ist die Wehrkirche St. Jakobus in Kirchrüsselbach. Die Fresken im Chorraum sollen aus der Zeit um 1200 stammen. Ihr jetziges Aussehen hat die Kirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde seit dem Umbau in den Jahren 1777 bis 1779. Der Taufstein stammt aus dem Jahr 1841, das Altarbild von 1842.
1961 stürzte eine tschechische Verkehrsmaschine bei Oberrüsselbach ab.
Am 1. Januar 1972 wurde Rüsselbach im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Gemeinde Igensdorf eingegliedert.
Rüsselbach heute
Rüsselbach ist ein ländlich geprägter Ort im Einzugsgebiet der Metropolregion Nürnberg. Die meisten Einwohner sind Pendler. Einzelhändler sind nicht mehr vorhanden. Von den ehemals sechs Gastwirtschaften in den Ortsteilen besteht noch eine. Landwirtschaft wird nur noch auf wenigen Höfen und meistens im Nebenerwerb betrieben. In Oberrüsselbach gibt es viele Künstler und Kreative.
Rüsselbach gehört als Teil der Marktgemeinde Igensdorf zum größten Kirschenanbaugebiet Europas.
Einmal jährlich findet in Oberrüsselbach ein japanisches Kirschblütenfest statt. Auf dem Berg über Rüsselbach befindet sich der Segelflugplatz Lauf-Lillinghof.
Ortsjubiläum 2010
Im Jahr 2010 fanden in Rüsselbach mit seinen Ortsteilen und Weilern die Feierlichkeiten zum tausendjährigen Gründungsjubiläum statt.
Verkehr
Rüsselbach wird über die Gräfenbergbahn bedient.
Vereinsleben
Das Vereinsleben ist, wie in der ganzen Region üblich, rege und hat ebenfalls eine über hundertjährige Tradition.
Folgende Vereine, welche sich über den Rüsselbach Vereinsring gegenseitig abstimmen, haben ihren Sitz in Rüsselbach (Gründungsdatum in Klammern):
- Männergesangsverein Rüsselbach (1897)
- Freiwillige Feuerwehr Rüsselbach (1897)
- Krieger- und Soldatenverein Rüsselbach (1919)
- Posaunenchor (13. November 1927)
- Frauensingkreis – Frauenchor (1971)
- Schützengesellschaft Rüsselbach e. V. (1973)
- Sportgemeinschaft Rüsselbach e. V. (1978)
- Dorfverschönerungsverein e. V. (1980)
- Förderverein Rüsselbach (2009)
Einzelnachweise
Weblinks und Quellen
- Zur Geschichte Rüsselbachs (PDF; 22 kB)
- www.ruesselbach.de Website des „Fördervereins Rüsselbach"
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