- SBB RAe TEE II
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SBB RAe TEEII Nummerierung: 1051–1055 Anzahl: 5 Hersteller: SIG, MFO Baujahr(e): 1961 (1051–1054)
1966 (ein zusätzlicher Zwischenwagen)
1967 (1055)Ausmusterung: 1995–2000 Achsformel: 2'2'+2'2'+(A1A)'(A1A)'+2'2'+2'2'+2'2' Länge über Puffer: 149'760 mm (sechsteilig)
125'334 mm (fünfteilig)Höhe: 4'210 mm Breite: 2'840 mm Gesamtradstand: 143'499 mm (sechsteilig)
119'074 mm (fünfteilig)Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Stundenleistung: 2'310 kW Anfahrzugkraft: 172.6 kN (15 kV)
188.3 kN (25 kV, 3 kV, 1,5 kV)Dauerzugkraft: 81.6 kN (15 kV)
79.8 kN (25 kV, 3 kV, 1,5 kV)Bremskraft: 73.5 kN Treibraddurchmesser: 1'110 mm Laufraddurchmesser: 940 mm Raddurchmesser: 940 mm Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz AC
25 kV 50 Hz AC
3 kV DC
1,5 kV DCStromübertragung: Oberleitung Anzahl der Fahrmotoren: 4 Übersetzungsstufen: 1:2.34 Sitzplätze: TEE:
168 (1. Klasse sechsteilig)
126 (1. Klasse fünfteilig)
54 (Speisewagen)
EC:
84 (1. Klasse)
108
39 (Speisewagen)Der RAe TEE II, später umgebaut in RABe EC, ist ein elektrischer Schnelltriebwagenzug der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), der ab den 1960er Jahren auf verschiedenen TEE-Verbindungen eingesetzt wurde. Er ist für vier Stromsysteme ausgelegt, was ihn universell in Europa einsetzbar macht. Daher wird er in der Fachsprache als Vierstrom-Triebzug bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Verbindungen
Zum Einsatz kamen diese Triebzüge ursprünglich auf folgenden TEE-Verbindungen:
- TEE «Gottardo» Zürich – Milano
- TEE «Cisalpin» Milano – Paris
- TEE «Ticino» Milano – Zürich
Die Züge waren in einem Vier-Tage-Umlauf im Einsatz:
- 1. Tag: «Gottardo» Zürich – Milano und «Cisalpin» Milano – Paris
- 2. Tag: «Cisalpin» Paris – Milano
- 3. Tag: «Ticino» Milano – Zürich – Milano und «Gottardo» Milano – Zürich
- 4. Tag: Revision in Zürich
Ab dem 30. Mai 1965 startete der «Gottardo» bereits ab Basel, endete aber gleichwohl nach der Rückfahrt von Milano in Zürich. Dies führte zu einer Leerfahrt (nach der Revision am 4. Tag) nach Basel. Ab dem 30. September 1979 wurde dieser Abschnitt nur noch Werktags bedient, ehe er am 23. Mai 1982 wieder ganz aufgehoben wurde. Während der Sommersemester 1974–1979 wurde der «Gottardo» über Milano hinaus nach Genova verlängert.
Als der «Cisalpin» per 26. Mai 1974 auf einen lokbespannten Zug umgestellt und der «Ticino» zum selben Datum aufgehoben wurde, wurden Triebzüge frei für die Verbindungen:
- TEE «Edelweiss» Zürich – Amsterdam
- TEE «Iris» Zürich – Brüssel
Der Betrieb als TEE «Edelweiss» wurde am 26. Mai 1979, derjenige des TEE «Iris» am 30. Mai 1981 eingestellt. Als letzter internationaler TEE fuhr der «Gottardo» am 24. September 1988 zum letzten Mal von Milano nach Zürich.
Technik / Ausstattung
Der Zug bestach neben der Mehrstromtauglichkeit, welche einen Aufenthalt an den Landesgrenzen überflüssig machte, durch den besonderen Komfort und bot nur Sitzplätze der 1. Klasse an. Zum ersten Mal konnten Damen und Herren getrennte Toiletten benutzen. Die Damentoilette verfügte darüber hinaus über eine separate Schmink-Ecke. Die doppelt verglasten Wagenfenster waren mit elektrisch angetriebenen Rollläden ausgerüstet. Das Reisegepäck konnte in den Gepäckablagen im grosszügig gestalteten Eingangsbereich verstaut werden. Dadurch erhöhte sich die Behaglichkeit in den Wagen. Als einziger Wagen verfügte der Maschinenwagen, der aufgrund seines hohen Gewichtes wegen der damals geltenden Achslastvorschriften über zwei dreiachsige Drehgestelle verfügt, über einen Seitengang, alle anderen waren als Grossraumwagen mit Sitzanordnung 2+1 ausgelegt. Die Führerstände konnten durch eine grosse Glasscheibe eingesehen werden.
Bei Schneegestöber waren die RAe TEEII mit einer 120 Tonnen schweren Ae 6/6-Lokomotive als Vorspann auf der Gotthardstrecke anzutreffen. Sonst hätte die Gefahr bestanden, dass der Steuerwagen entgleist wäre.
Nach 30 Einsatzjahren wurden die Züge 1988/89 umgebaut und es wurden auch Sitze in der zweiten Klasse angeboten. Das klassische Farbbild Elfenbein/Rot verschwand und sie wurden in Hellgrau/Dunkelgrau gehalten, was ihnen den Übernamen «Graue Maus» einbrachte. Die umgebauten Züge wurden auf den Strecken Zürich–Mailand und Zürich–Stuttgart eingesetzt, ehe sie auf Grund häufiger Störungen (Trafoschäden, Achsbrüche) die letzten Jahre nur noch als Zubringer zu TGV-Zügen zwischen Bern und Frasne verwendet wurden. Nachdem die schadhaften 1052 und 1054 bereits 1995 in Kaiseraugst abgebrochen wurden, wurden Ende 1999 schliesslich auch die verbliebenen Züge 1051, 1053 und 1055 aus dem Zubringerdienst abgezogen und stillgelegt.
Der Zug mit der Nummer 1053 wird seit dem Umbau im Jahre 2003 in der Original TEE-Farbgebung von SBB Historic (Stiftung Historisches Erbe der SBB) betrieben.
Literatur
- Robert Guignard, Klaus von Meyenburg: Die elektrischen Trans-Europ-Express-Züge der SBB.
Schweizerische Bauzeitung, Band 80 (1962), Heft 13 (retro.seals.ch, PDF 2.8 MB) - Louis-Henri Leyvraz: Die Vierstrom-Triebzüge RAe-TEE II 1051–1055 der SBB. In: Schweizer Eisenbahn Revue. 06/1988. Minirex AG, S. 207 (8 Seiten, 12 Abbildungen), ISSN 1022-7113
- Der RAe-TEE 1053 fährt wieder. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 7/2003, ISSN 1421-2811, S. 310−312.
- Maurice Mertens: Les Trans Europ Express (Seconde edition). La Vie du Rail, Paris 1987, ISBN 2-902808-21-6
- Maurice Mertens: Trans Europ Express. Alba-Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-87094-114-6
- Hans-Bernhard Schönborn: Die TEE-Züge der Schweiz. Luxuszüge für Europa. GeraMond, München 2002, ISBN 3-7654-7122-4
- Christian Zellweger: TEE – Ikone der Luxuszüge. AS Verlag, Zürich 2003, ISBN 3-905111-95-0
Weblinks
Commons: SBB RAe TEE II – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Triebfahrzeug (SBB)
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