Bauartbezeichnung von Triebfahrzeugen

Bauartbezeichnung von Triebfahrzeugen

Die Bauartbezeichnung von Triebfahrzeugen ist der Überbegriff verschiedener Benennungssysteme der diversen Schienentriebfahrzeugbauarten. Am weitesten verbreitet sind die auf der Achsfolge (nach DIN: Radsatzfolge) aufbauenden Systeme. Damit können die sehr unterschiedlichen Achs- bzw. Radsatzanordnungen von Lokomotiven und Triebwagen in kurzer Form dargestellt werden.

Es haben sich verschiedene Systeme zur Codierung der Achsfolge herausgebildet. Zum heutigen internationalen Standard hat sich das erstmals 1908 vom Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen (VDEV, ab 1932 Verein Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen VMEV) definierte System entwickelt, welches vom Internationalen Eisenbahnverband UIC im UIC-Kodex 612 (seit 1. Januar 1983: UIC-Kodex 650)[1] übernommen wurde.

Inhaltsverzeichnis

VDEV/VMEV/UIC-System

Durch dieses System werden fast alle heute im Einsatz befindlichen Bauarten abgedeckt.

Systematik und Beispiele

Die Anzahl und Reihenfolge der Achsen wird von vorn nach hinten angegeben. Nicht angetriebene Achsen (Laufachsen) werden durch arabische Ziffern bezeichnet, angetriebene Achsen erhalten lateinische Großbuchstaben. Daher ergibt sich:

  • 1, 2, 3 … – Anzahl der vorlaufenden und der nachlaufenden Laufachsen
  • A, B, C
    • ohne Zusatz – Anzahl von gekuppelten bzw. gemeinsam angetriebenen Achsen entsprechend der Alphabet-Stelle (A=1, B=2, C=3, …)
    • mit Zusatz 0 (A0, B0, C0, …) – Anzahl von einzeln angetriebenen Achsen (eigener Fahrmotor) entsprechend der Alphabet-Stelle (eigentlich eine kleine Null, häufig aus drucktechnischen Gründen als kleines o geschrieben, was sich auch im Sprachgebrauch eingebürgert hat.)
  •   – ein Apostroph kennzeichnet beweglich gelagerte Achsen bzw. Achsgruppen. Manchmal werden die Apostrophe weggelassen, was jedoch zu Unklarheiten führen kann: Bei einer 2D1 kann man sicher sein, dass sie in Wahrheit eine 2'D1' ist, bei einer 1B oder auch einer 2B1 sollte man vorsichtig sein, es könnte eine 1'B bzw. eine 2'B1, 2B1' oder 2'B1' sein.
  • ( ) – Klammerzeichen fassen Gruppen von Lauf- und Treibachsen zusammen, die sich in einem gemeinsamen Rahmen bzw. Drehgestell separat von weiteren vorhandenen Achsgruppen befinden. Hinter einer Klammergruppe ist kein Apostroph nötig, obwohl man es häufig sieht: (1’C)’(C1’)’, richtig ist (1’C)(C1’)
  • + – ein Pluszeichen markiert die Trennstelle in der Achsfolge bei betriebsmäßig ständig zusammengehörigen Einzelfahrzeugen.

Eine Dampflokomotive mit vorauslaufendem Zweiachs-Drehgestell, gefolgt von drei gekuppelten Treibachsen und zum Schluss mit einer beweglich gelagerten Laufachse ist demgemäß eine 2’C1’-Lokomotive.

Nicht gekuppelte Antriebsachsen mit eigenem Fahrmotor werden durch eine kleine Null ( „0“ ) gekennzeichnet. Dieser Einzelachsantrieb ist bei den meisten Elektrolokomotiven vorhanden. Für die Elektroloks der Baureihen 151, 155, 156, 171 und der ehemaligen 103 lautet die Achsfolge C0’C0’ (sprich: "Zeh-Null-Strich Zeh-Null-Strich"). Diese Lokomotiven haben also

  • zwei Drehgestelle () …
  • … mit je drei Antriebsachsen (C) …
  • … mit eigenem Fahrmotor je Antriebsachse (0).

Triebwagen bestehen häufig aus zwar fest miteinander verbundenen, aber dennoch theoretisch trennbaren Wagen. Sind diese Einheiten im normalen Betrieb getrennt nicht sinnvoll einsetzbar, wird die Grenze zwischen zwei einzeln verfahrbaren Teilen einer Lok oder eines Triebwagens durch ein Pluszeichen kenntlich gemacht. Sind Triebwagen in einem Triebwagenzug aber auch einzeln einsetzbar, bevorzugt man häufig die Betrachtung als einzelne Fahrzeuge. Sind die Einheiten nur unter Einsatz technischer Hilfsmittel trennbar, z. B. wenn sie sich auf gemeinsame Jakobs-Drehgestelle abstützen oder „schwebende“ Mittelteile besitzen, werden sie als ganzes Fahrzeug betrachtet. Wenn in einem Drehgestell sowohl angetriebene als auch nicht angetriebene Achsen vorkommen, klammert man die Angabe zusätzlich.

Hierzu zwei Beispiele:

  • Die Achsfolge des Neigetechnik-Triebwagens Baureihe 610 ist 2’(A1)+(1A)(A1)
    • Der Triebwagen besteht aus zwei Teilen (das Pluszeichen)
    • Im ersten Wagenteil gibt es ein Drehgestell mit zwei Laufachsen …
    • … und ein Drehgestell mit einer angetriebenen und einer nicht angetriebenen Achse.
    • Im zweiten Wagenteil finden wir zwei Drehgestelle mit je einer angetriebenen und einer nicht angetriebenen Achse.
  • Die Reichsbahn-Schnelltriebwagen der Bauart Leipzig (137 153, 154, 233, 234) hatten, je nach Antriebstechnik, die Achsfolge B’2’2’B’ bzw. 2’B0’B0’2’. Der Triebwagenzug besitzt an den äußeren Enden normale Drehgestelle, während sich die Wagenenden im Inneren jeweils auf ein gemeinsames Drehgestell abstützen, wobei sich bei hydraulischer Kraftübertragung die angetriebenen Achsen im Motordrehgestell befinden, während die vier Elektromotoren wegen der besseren Massenverteilung in den Jakobs-Drehgestellen saßen. Einige weitere Fahrzeugkombinationen führen allerdings zur selben Darstellung! Sie kann unter anderem auch ein Fahrzeug bezeichnen, bei dem zwischen zwei normalen Drehgestellwagen ein dritter Wagenkasten ohne eigene Achsen aufgehängt ist, wie es bei Straßenbahnen nicht ungewöhnlich ist.

Grenzen und Sondervarianten

Seitenverschiebbare Achsen und spezielle Anordnungen wie das Krauss-Helmholtz-Gestell lassen sich nicht darstellen, auch nicht die bei modernen Triebwagenzügen oft verwendeten Jakobsdrehgestelle. Der „Normalfall“ in der heutigen Bahntechnik sind Achsfolgen wie B’B’ oder C’C’ bei dieselhydraulischen Lokomotiven und B0’B0’ oder C0’C0’ bei Elektrolokomotiven und dieselelektrischen Lokomotiven. Bei Triebwagen können allerdings, wie man sieht, leicht recht komplizierte Achsfolgen zustande kommen. Aber auch die mittlerweile auch in Deutschland eingesetzten NoHAB-Diesellokomotiven der ehemals dänischen Baureihe Reihe My haben eine interessante Achsfolge: (A1A)(A1A), da nur vier der sechs Achsen angetrieben werden.

Kennzeichnungen für Hilfsantriebe und Zahnradlokomotiven

Vereinzelt gab es Dampflokomotiven, die für einzelne Achsen zuschaltbare Hilfsantriebe hatten (so genannte Booster; als Anfahrhilfe). Solche Achsen mit Hilfsantrieb werden manchmal mit Kleinbuchstaben gekennzeichnet, Beispiel: 2’Ba’. Da sich diese Zusatzantriebe nicht durchsetzten, blieb ihre Kennzeichnung in der Achsformel weitgehend unbekannt.

Zahnradantriebe werden mit z gekennzeichnet. Entweder schreibt man für jedes Zahnrad ein z oder man zählt die Zahnräder mit Kleinbuchstaben (b = 2), allenfalls mit nachgestelltem z. Eine laufachslose, dreifach gekuppelte Dampflok mit 2 Zahnrädern wird demnach als Czz oder Cbz oder Cb bezeichnet.

Zusätze zur Achsfolge für Dampflokomotiven

Für Dampflokomotiven haben sich hauptsächlich im deutschen Sprachraum einige Erweiterungen des VMEV-Systems durchgesetzt, die die Bauart einer Lokomotive näher beschreiben. Diese Zusätze werden durch Leerzeichen oder Bindestrich an die Achsfolge angehängt. Diese und ähnliche Zusätze waren zwar auch in anderen Ländern üblich, da sie sich aber an der Landessprache orientierten, konnten sie nicht allgemein gültig sein.

  • Dampfart: h = Heißdampf, n = Nassdampf (in Österreich fallweise auch t für Trockendampf).
  • die Zahl hinter der Dampfart gibt die Zylinder-Zahl an.
  • ein v hinter der Zylinderzahl kennzeichnet Verbundmaschinen

Beispiel: 2’C1’-n4v ist eine Nassdampf-Vierzylinder-Verbundlokomotive, 1’E-h3 ein Heißdampf-Drilling.

Manchmal wird eine Tenderlokomotive durch ein angehängtes t (vor oder hinter der Dampfmaschinen-Bauart) gekennzeichnet (z. B. 1’C1’t-h2 oder 1’C1’ h2t).

Ein möglicherweise mitgeführter Schlepptender zählt streng genommen nicht mehr zur Lokomotive. Hierfür werden jedoch oft Angaben angefügt, etwa nach dem Muster „+ 2’3 T38 Öl“, was im Klartext bedeutet: „mit Tender, Achsfolge 2 Laufachsen im Drehgestell und 3 feste Laufachsen, Tankinhalt 38 Kubikmeter Wasser, Brennstofftank für Öl. Die Brennstoffmenge wird meist nicht angegeben.

Die vollständige Bezeichnung für die DRG-Baureihe 02 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk und dem 4-achsigen 32-Kubikmeter-Einheitstender wäre demnach „2’C1’ h4v + 2’2’ T32“.

Zusätze zur Achsfolge für Triebfahrzeuge mit Verbrennungsmotor

Für Lokomotiven und Triebwagen mit Verbrennungsmotor findet man manchmal folgende Zusatzbezeichnungen:

  • Treibstoff: d = Diesel, b = Benzin
  • Kraftübertragung: m = mechanisch, e = elektrisch, h = hydraulisch

Beispiele: A1-bm, B’B’-dh, B0’B0’-de

Werden Drehgestelle gemeinsam angetrieben, kann die Achsfolge unterstrichen sein. Hiervon am häufigsten: B'B' = Zwei zweiachsige Drehgestelle, die zusammen angetrieben werden, beispielsweise durch Gelenkwellen von einem gemeinsamen Getriebe aus.

Zusätze zur Achsfolge für Elektro-Triebfahrzeuge

Kaum gebräuchlich sind die Zusatzbezeichnungen für Elektro-Triebfahrzeuge:

  • Stromart: g = Gleichstrom, w = Wechselstrom, d = Drehstrom
  • die Zahl hinter der Stromart gibt die Motorzahl an
  • Antriebsart: k = Kurbelantrieb ohne Vorgelege, u = Kurbelantrieb mit Vorgelege (übersetzt), e = Einzelachsantrieb mit im Rahmen gelagerten Motoren, t = Tatzlagerantrieb, gf = Einzelachsantrieb mit im Drehgestell gelagerten Motoren mit gefedertem Antrieb.

Beispiele: 1’D01’-w4e, B0’B0’-w4gf

Der praktische Wert dieser Zusatzangaben ist gering. Bei der Stromart ist nicht klar, ob die der Fahrleitung oder die der Motoren gemeint ist (diese Unterscheidung spielte zum Zeitpunkt, als sich dieses System etablierte, keine Rolle, da es kaum Umrichterfahrzeuge gab).

Andere Systeme

Kupplungsverhältnis

Beim Kupplungsverhältnis handelt es sich nicht um ein System zur Beschreibung der Achsfolge. Es wird nur in Form eines Bruches das Verhältnis der angetriebenen Achsen zur Gesamt-Achszahl angegeben. Eine 3/6-gekuppelte Lokomotive konnte eine 2'C1' oder eine 1'C2' oder theoretisch jede beliebige 6-achsige Lok mit 3 Treibrädern sein.

In Bayern und der Schweiz wurde das Kupplungsverhältnis als Bestandteil der Baureihenbezeichnung verwendet. Die bayerische S 3/6 war eine Schnellzuglok mit der Achsfolge 2'C1', bei der schweizerischen Ce6/8 II handelte es sich um das berühmte Schweizer Krokodil mit der Achsfolge (1'C)(C1').

In den Bezeichnungen A-Kuppler, B-Kuppler bis F-Kuppler, steht A für eine angetriebene Achse; B für zwei, C drei usw. bis F für sechs miteinander gekuppelte und angetriebene Achsen. Gekuppelt heißt in diesem Zusammenhang, dass diese Achsen sich nicht unabhängig voneinander drehen können. Typischerweise wird das durch Kuppelstangen (z. B. Dampflok) erreicht.

Altes amerikanisches System

Für bestimmte Achsfolgen haben sich Namen eingebürgert. Eine 1'D heißt beispielsweise „Consolidation“. Den höchsten Bekanntheitsgrad (auch außerhalb von Eisenbahner-Kreisen) hat die „Pacific“, Achsfolge 2'C1' (man denke nur an Arthur Honeggers Orchesterwerk „Pacific 231“).

Laufachslose Lokomotiven werden nach der Räderzahl mit dem Zusatz „switcher“ bezeichnet, z. B. „Six wheel switcher“ für eine C. Lokomotiven ohne Vorlaufachse und mit einer Nachlaufachse (B1', C1', …) erhalten die Bezeichnung „Four coupled and trailer“, „Six coupled and trailer“ usw. Die Achsfolgen B2', C2' usw. heißen „Forney four coupled“, „Forney six coupled“ usw.

Im Laufe der Zeit wurde das System immer unübersichtlicher, und man ging zur Whyte-Notation über. Einige Namen (wie „Soviet“ für die sowjetische 2'G2'-Lokomotive oder „Adriatic“ für die österreichischen 1'C2') sind Nachschöpfungen.

Whyte-Notation

Die nicht nur in den USA und Großbritannien, aber auch allgemein im englischen und im gesamten spanischen Sprachraum sowie in Kanada und Brasilien gebräuchliche Whyte-Notation (nach dem Ingenieur Frederick Methvan Whyte der New York Central Railroad) zählt bei einer Lokomotive die aufeinanderfolgenden Laufräder und Treibräder (nicht die Achsen!) unterschiedslos mit arabischen Ziffern in der Reihenfolge von vorn nach hinten mit Trennstrichen zwischen den Radsatzgruppen.

Die Whyte-Notierung wird nur für Dampflokomotiven angewendet, für elektrische thermische Lokomotiven wird auf dem amerikanischen Kontinent (mit Ausnahme einiger argentinischer Eisenbahnunternehmen) die AAR-Klassifizierung verwendet. Brasilien verwendet sowohl die AAR- sowie die UIC-Klassifizierung, normalerweise kommt ein nicht offizielles aber allgemein übliches auf der britischen Vereinfachung der UIC-Klassifizierung beruhendes Mischsystem zwischen AAR und UIC zur Anwendung.

Beispiele: Eine Dampflokomotive nach der UIC-Achsfolge 2'D1' h2 wäre nach dem Whyte-System eine 4-8-2 (Schema: ooOOOOo). Eine (1'D)D2' h4 Mallet-Lok ist eine amerikanische 2-8-8-4 (Schema: oOOOO OOOOoo).

Das Whyte-System berücksichtigt, dass bei Dampflokomotiven vor und hinter den Treibrädern noch Laufräder vorhanden sein können. Falls dies nicht gegeben ist, wird hier eine „0“ gesetzt. Eine Dampflokomotive nach der UIC-Schreibweise 2'C wäre nach dem amerikanischen System eine 4-6-0., einer E entspricht 0-10-0.

Bei Garratt-Lokomotiven hat man das System auf beide Triebwerksgruppen getrennt angewandt und sie durch ein + verbunden. Die bekannte Klasse GMA/GMAM der südafrikanischen SAR trägt nach UIC die Bezeichnung (2'D1')(1'D2'), die Whyte-Notation lautete 4-8-2 + 2-8-4 (Schema: ooOOOOo  oOOOOoo).

Französisches System

Das französische Achsformel-System ist ähnlich wie das englisch-amerikanische (Whyte), zählt jedoch die Achsen anstatt der Räder und verwendet keine Trennstriche. Eine 2'D1'-Lokomotive wäre nach dem französischen System eine „241“. Nach diesem System hat die SNCF auch ihre Baureihen bezeichnet, z. B. 221 A oder 240 P. Das französische System ist auch in Spanien und Russland gebräuchlich.

Türkisches System

Das türkische Achsformelsystem ist vermutlich das älteste der Lokomotivklassifizierungssysteme. Es besteht aus zwei ein- oder zweistelligen Zahlen wobei die erste Zahl die Anzahl der Treibachsen, die zweite Zahl die Gesamtachsenanzahl angibt. Wie in Frankreich wird auch in der Türkei die Klassifizierungsnummer als Baureihenbezeichnung verwendet. So ist eine 2'D1'-Lokomotive, nach französischem System eine „241“ und nach Whyte-System eine "4-8-2", nach türkischem System eine "47". Eine (1'D)D1' Mallet-Lok, nach Französischem System eine "14+41" und nach Whyte eine "2-8-8-2", wird im türkischen System zu einer "810" mit "45+45"-Notierung. Eine (1'E)E1'-Mallet, französisch "15+51" und nach Whyte "2-10-10-2", ist in türkisch eine "1012" mit "56+56"-Notierung.

Schweizer System

Das schweizer Achsformelsystem ist eine als Vereinfachung gedachte geringfügige Abwandlung des türkischen Systems: zwischen der Nummer für die Treibachsenanzahl und der Nummer für die Gesamtachsenanzahl befindet sich ein Schrägstrich. Eine 2'D1'-Lokomotive, französisch „241“, nach Whyte "4-8-2" und türkisch "47", ist in der Schweiz eine "4/7". Eine (1'D)D1' Mallet, französisch "14+41", nach Whyte "2-8-8-2" und türkisch "810", heißt in der Schweiz "8/10", und eine (1'E)E1'-Mallet, französisch "15+51", nach Whyte "2-10-10-2" und türkisch "1012", wird in der Schweiz als 10/12 bezeichnet. Das Schweizer Klassifizierungssystem wurde bis 1924 auch in Bayern verwendet.

Gegenüberstellung von Achsfolgebezeichnungen und Achsbild

VDEV/VMEV/UIC-System Whyte-Notation Amerikanischer Name Bildschema
A1 0-2-2 Oo
1A 2-2-0 Planet oO
1A1 2-2-2 Patentee oOo
2'A 4-2-0 Crampton, Norris ooO
3A 6-2-0 Crampton oooO
B 0-4-0 Four-Wheel-Switcher OO
1'B 2-4-0 Hanscom oOO
1'B1' 2-4-2 Columbia oOOo
2'B 4-4-0 American, Eight-Wheeler ooOO
2'B1' 4-4-2 Atlantic ooOOo
2'B2' 4-4-4 Jubilee ooOOoo
C 0-6-0 Six-Wheel-Switcher OOO
1'C 2-6-0 Mogul oOOO
2'C 4-6-0 Ten-Wheeler ooOOO
1'C1' 2-6-2 Prairie oOOOo
2'C1' 4-6-2 Pacific ooOOOo
1'C2' 2-6-4 Adriatic oOOOoo
2'C2' 4-6-4 Hudson, Baltic ooOOOoo
D 0-8-0 Eight-Wheel-Switcher OOOO
1'D 2-8-0 Consolidation oOOOO
1'D1' 2-8-2 Mikado, Mac Arthur oOOOOo
1'D2' 2-8-4 Berkshire oOOOOoo
2'D 4-8-0 Twelve-Wheeler, Mastodon ooOOOO
2'D1' 4-8-2 Mountain, Mohawk (NYC) ooOOOOo
2'D2' 4-8-4 Northern, Niagara (NYC), Wyoming ooOOOOoo
E 0-10-0 Ten-Wheel Switcher OOOOO
E1' 0-10-2 Union OOOOOo
1'E 2-10-0 Decapod oOOOOO
2'E 4-10-0 Mastodon ooOOOOO
1'E1' 2-10-2 Santa Fe oOOOOOo
1'E2' 2-10-4 Texas oOOOOOoo
2'E1' 4-10-2 Texas, Southern Pacific, Overland ooOOOOOo
1'F 2-12-0 Centipede oOOOOOO
1'F1' 2-12-2 Javanic oOOOOOOo
2'F1' 4-12-2 Union Pacific ooOOOOOOo
C'C 0-6-6-0 Erie (Mallet-Lok) OOO OOO
(1'C)C 2-6-6-0 namenlos (Mallet-Lok) oOOO OOO
(1'C)C1' 2-6-6-2 Mallet Mogul (SP), Prairie Mallet (ATSF) oOOO OOOo
(1'C)C2' 2-6-6-4 namenlos (Mallet-Lok) oOOO OOOoo
(2'C)C2' 4-6-6-4 Challenger (Mallet-Lok) ooOOO OOOoo
(1'C)C3' 2-6-6-6 Allegheny (Mallet-Lok) oOOO OOOooo
D'D 0-8-8-0 namenlos (Mallet-Lok) OOOO OOOO
(1'D)D1' 2-8-8-2 Chesapeake (Mallet-Lok) oOOOO OOOOo
(1'D)D2' 2-8-8-4 Yellowstone (Mallet-Lok) oOOOO OOOOoo
(2'D)D2' 4-8-8-4 Big Boy (Mallet-Lok) ooOOOO OOOOoo
(1'E)E1' 2-10-10-2 Virginian (Mallet-Lok) oOOOOO OOOOOo
(2'C1')(1'C2') 4-6-2 + 2-6-4 Double Pacific (Garratt-Lok) ooOOOo oOOOoo
(2'D1')(1'D2') 4-8-2 + 2-8-4 Double Mountain (Garratt-Lok) ooOOOOo oOOOOoo

Einzelnachweise

  1. Nicht alle Details des hier beschriebenen Systems sind im UIC-Kodex 612 enthalten. Besonders bei den Zusatzkennzeichnungen gibt es einige nicht-offizielle Erweiterungen. Weiterhin regelt DIN 30052 die Kennzeichnung der Radsatzfolge bei Schienenfahrzeugen.

Literatur

  • Helmut Griebl, Friedrich Schadow: Verzeichnis der deutschen Lokomotiven 1923–1965. Mit einer Übersicht über die Lokomotivbezeichnungssysteme Europas. Slezak, Wien 1967 (enthält eine ausführliche Beschreibung der Achsformel-Kennzeichnung)
  • DIN 30052 Schienenfahrzeuge – Kennzeichnung der Radsatzfolge.
  • UIC-Kodex 650 Zugförderung – Einheitliche Bezeichnung der Radsatzfolge bei Lokomotiven und Triebzügen.

Weblinks


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