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Die Schnelleinsatzeinheit-Bergung-Ausland (SEEBA) (Englisch Rapid Deployment Unit Search and Rescue) des Technischen Hilfswerks ist eine taktische Einheit zur notfallmäßigen Urban Search and Rescue, wie es die INSARAG Guidelines der UN fordern. Sie ist mit ihren 70 Helfern weltweit einsetzbar und sechs Stunden nach Alarmierung zum Abflug bereit; die Alarmierung erfolgt in der Regel durch das BMI oder das AA. Sie umfasst biologische Ortung, also Rettungshunde, technische Ortung, technische Bergungsmöglichkeiten und medizinische Versorgung.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben
Die SEEBA hat im Wesentlichen fünf Aufgaben:
- Ortung und Rettung von verschütteten Personen
- Bergung von Toten und Sachwerten
- Fachkundige Beratung örtlicher Behörden und Hilfskräfte (Koordination)
- Leistung technischer Hilfe (wie Trinkwasserversorgung, Herstellen einer Infrastruktur)
- Erkundung nachsorgender Hilfemöglichkeiten
Dies kann die SEEBA sowohl im Aus- als auch im Inland leisten.
Personal/Struktur
Das größte Modul der SEEBA umfasst 70 ehrenamtliche Helfer, die alle die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach Grundsatz G26.3, G35 und G41 bestanden haben müssen. Alle Funktionen sind mehrfach besetzt, um eine ständige Einsatzbereitschaft zu gewährleisten und gegebenenfalls mehrere Einsätze gleichzeitig zu bewältigen. Die Zusammensetzung der Module hat sich aus den vergangenen Einsätzen herauskristallisiert und entspricht den Anforderungen der INSARAG.
Mit Ausnahme des Erkundungsteams besteht das eingesetzte Modul immer aus Führung, Logistik mit Sanitätskomponente, sowie Ortungs- und Bergungseinheiten.
Die Sanitätskomponente besteht mindestens aus einem Notarzt und wird bei größeren Modulen bis auf drei Notärzte und zwei Rettungsassistenten aufgestockt. Sie dient der medizinischen Versorgung der eignen Einsatzkräfte, der Geretteten und ist Ansprechpartner bei Fragen der Hygiene, Seuchengefahr o.ä. Die nichtärztlichen Mitglieder der SEEBA-San sind hauptamtliche Rettungsassistenten der unterschiedlichen, in Deutschland tätigen Hilfsorganisationen.
Diese Module können wie aus folgendem Schema ersichtlich eingesetzt werden:
Alle Module können bis zu zehn Tage vollkommen autark und unabhängig voneinander eingesetzt werden. Die Art und Größe der Module richtet sich dabei nach den Anforderungen im Krisengebiet.
Ausbildung
Die Spezialisten der SEEBA sind in einen Ortsverband des THW fest integriert und nehmen an dessen Übungen teil. Sie verpflichten sich auf jeweils sechs Jahre, was als Wehrdienstersatz anerkannt wird, und nehmen innerhalb dieses Zeitraumes zusätzlich an den monatlichen SEEBA-Übungen teil, wo sie besonders geschult werden. Funktionsträger wie Hundeführer müssen zusätzlich noch weitere Ausbildungen belegen.
Fahrzeuge/Ausrüstung
Die Ausrüstung der SEEBA wiegt insgesamt 26 Tonnen und ist in Form von Leichtmetallkisten mit jedem Linienverkehrsflugzeug verlastbar. Sie beinhaltet Rettungsausstattung, Ortungsgeräte, die Campausstattung mit Stromerzeuger (40 kVA), eine Feldküche und Verpflegung für zehn Tage sowie neun Rettungshunde. Bei besseren Lufttransportkapazitäten können Fahrzeuge wie Geländewagen und kleine LKW mit Anhänger mitgeführt werden.
Die medizinische Ausrüstung ist dreifach vorhanden um zwei Einsatzstellen und das Basiscamp betreuen zu können. Im Camp übernimmt ein Notarzt die medizinische Versorgung. An den beiden Schadenstellen jeweils ein Rettungsassistent und ein Notarzt. Die Ausstattung befindet sich fertig gepackt in Alu-Kisten. Sie umfasst unter anderem Zelte, EKG/Defibrillator, großer Notfallrucksack mit Ampullarium, diverse Rettungs- und Immobilisationsgeräte wie Schaufeltrage, Prosplint, KED, Decken, Trage, Verbrauchsmaterial.
Weblinks
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