SF Schweizer Fernsehen

SF Schweizer Fernsehen
Logo der Sendergruppe
Blick auf das Baukomplex des Schweizer Fernsehens
Blick auf den Sitz des Schweizer Fernsehens

Schweizer Fernsehen (SF) ist das nationale Fernsehen der deutschen und der rätoromanischen Schweiz und ist ein Unternehmen der SRG SSR idée suisse. Direktorin ist seit 2004 Ingrid Deltenre.

Bis 1993 hiess das Programm TV DRS oder ausgeschrieben Television der deutschen und rätoromanischen Schweiz, danach bis 2005 SF DRS (Schweizer Fernsehen der deutschen und rätoromanischen Schweiz). In der Bevölkerung spricht man häufig einfach vom «Schwiizer» (Mundart) oder vom «SF» (offizielle Abkürzung für Schweizer Fernsehen).

Offiziell ist das Schweizer Fernsehen ein privatrechtliches Unternehmen (die SRG stellt einen privatrechtlichen Verein dar), hat jedoch durch eine Spezialkonzession des Bundesrates den Charakter einer öffentlich-rechtlichen Anstalt.

Das Unternehmen betreibt momentan drei Fernsehprogrammkanäle: SF 1 (2003 33.8 % Marktanteil), SF zwei (8 %) und SF info. Zum Vergleich: RTL ist mit 7 % Marktanteil auf dem dritten Platz.

Die Studios des Schweizer Fernsehens befinden sich seit den 1970er-Jahren im Quartier Leutschenbach im Norden Zürichs. Der Begriff «Leutschenbach» wird von den Deutschschweizern oft als Metapher für das Unternehmen verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem es bereits 1939 erste öffentliche Fernsehversuchsdemonstration anlässlich der Landesausstellung 1939 gegeben hatte, sendete die SRG ab 1953 an fünf Abenden pro Woche ein rund einstündiges Programm als eine Art Fernseh-Versuchsbetrieb aus dem Studio Bellerive.

1963 war die Ausstrahlung der ersten rätoromanischen Fernsehsendung. 1964 startete das Werbefernsehen. 1968 wurde das Farbfernsehen eingeführt. 1974 wurde zum ersten Mal das Konsumentenmagazin Kassensturz ausgestrahlt.

1984 ging der mit dem deutschen ZDF und dem österreichischen ORF betriebene Kulturkanal 3sat auf Sendung. Im gleichen Jahr startete auch der Schweizer Teletext. 1990 war Start des «Programmschema 90».

Im Jahr 1997 ging der Sender SF2 auf Sendung. Im Jahr 1999 startete SFi (SFinfo) im Grossraum Zürich, seit 2001 wird der Sender in der gesamten Deutschschweiz ausgestrahlt. 1998 kam es zu einem Betrug in der Sendung «Risiko»: Ein Kandidat erschlich sich 95'000 Franken, da er die zu beantwortenden Fragen bereits kannte.

Ende Januar 2003 wurde im Engadin der DVB-T-Testbetrieb gestartet, gefolgt vom Tessin und der Genferseeregion. Mitte Mai 2005 wurde die Produktion von PALplus-Sendungen eingestellt. SF DRS erhielt am 5. Dezember 2005 den neuen Namen SF Schweizer Fernsehen. Der Sender SF2 heisst neu SF zwei. Die Nachrichtensendungen SF Tagesschau und 10vor10 erhielten ein neues Dekor. Die Wettersendung Meteo, die Diskussionssendung Der Club sowie das Informationsmagazin Rundschau folgten bis zum Sommer 2006.

Seit Sommer 2006 werden Sportveranstaltungen nur noch in 16:9 übertragen. Seit 1. Dezember 2007 werden die in 16:9 aufgenommenen Sendungen komplett in 16:9 anamorph ausgestrahlt und nicht mehr in 4:3-Letterbox konvertiert. Im Oktober 2007 wurde der Aufbau des DVB-T-Netzes in der Schweiz abgeschlossen. Voraussichtlich ist ab 2012 ein kompletter HDTV-Betrieb geplant[1].

Seit Dezember 2007 sendet die SRG SSR (SF, TSR, TSI) das HD-Programm HD Suisse. HD suisse wird im Format 720p50 gesendet und zeigt ausschliesslich Sendungen in nativem HD (Filme, Sport, Opern etc.). Das Programm wird über den Satelliten Eutelsat Hotbird 8 ausgestrahlt und kann auch im Kabelnetz der Cablecom empfangen werden. Ebenso über Bluewin-TV von Swisscom, wobei hier das Abo Bluewin-TV plus nötig ist.

Programme

Eigene Sender

Das Schweizer Fernsehen betreibt vier Fernsehsender:

PresseTV hat eine eigene Sendekonzession für Programme auf SF zwei und SF info. Das Radio e Televisiun Rumantscha (RTR) strahlt seine Sendungen in rätoromanischer Sprache wie Telesguard (Tagesschau), Cuntrasts und die Istorgia da buna notg (Gutenacht-Geschichte) über SF 1 aus.

SF 1 und SF zwei werden in der Deutschschweiz über Antenne ausgestrahlt. SF 1, SF zwei und SF info werden auch über Schweizer Kabelnetze und SF 1 und SF zwei verschlüsselt über den Satelliten (Eutelsat Hotbird) ausgestrahlt. SF info wird meist unverschlüsselt übertragen, lediglich Sendungen mit urheberrechtlich bedenklichen Inhalten, etwa Sportpanorama, werden verschlüsselt.

Kooperationen

SF betreibt gemeinsam mit ARD, ZDF und ORF das TV-Programm 3sat. Im Nachrichten- und Unterhaltungsbereich arbeitet SF eng mit ARD und ZDF zusammen. SF liefert auch einzelne Programme für das deutsch-französische Kulturprogramm ARTE.

SF beteiligt sich an mehreren Eurovisions-Sendungen, insbesondere im Bereich Volksmusik: SF produziert mit ARD und ORF den Musikantenstadl und das Open Air Wenn die Musi spielt, auch Aiderbichl, Ein Herz für Tiere und Weihnachten auf Gut Aiderbichl sind Koproduktionen. Beim Grand Prix der Volksmusik wirkt neben SF, ZDF und ORF auch der italienische Rai Sender Bozen mit als Produzent.

Wichtigste Sendungen und Magazine

Ehemalige Sendungen

Quasi-Monopol und Kritik

Die SRG ist eine Anstalt mit komplexer Struktur. Sie finanziert ihre Radio- und Fernsehprogramme überwiegend aus Gebührengeldern, die von der Billag eingezogen werden. Das Schweizer Recht lässt zwar private Fernsehsender zu, allerdings verschafft das Radio- und Fernsehgesetz der SRG eine so starke Stellung, dass sich ernsthafte private Konkurrenz bis heute nicht etablieren konnte. Dieses Quasi-Monopol der SRG und ihre Programme werden – auch wegen der Finanzierung durch immer höher werdende Gebühren – regelmässig kritisiert. Besonders Medien-Unternehmer Roger Schawinski hat sich als Kritiker profiliert. Dies führte zu einer Gesetzesänderung, die den Konkurrenten das Recht auf einen Teil der Gebührengelder zusprach.

Inhaltliche Kritik kommt sowohl von links wie von rechts: während konservative Kreise der Berichterstattung des SF seit längerer Zeit sozialdemokratische Tendenzen vorwerfen, beanstandet die andere Seite neuerdings eine zu starke Kommerzialisierung des Programminhalts (z.B. mit Sendungen wie Deal Or No Deal oder wegen des verhältnismässig grossen Anteils an Werbung), welche dem sog. «Service public», zu dem sich SF verpflichtet hat, widerspreche.

Konkurrenten

Verschiedene Versuche, überregionale oder landesweite Privatsender zu etablieren, sind gescheitert, so TV3 und Tele 24 von Roger Schawinski, der später als Sat.1-Chef auch in Deutschland bekannt wurde. Der Spartensender Star TV (Film-News) konnte sich halten. 2004 ging die Privatstation U1 TV überregional auf Sendung, wird aber wenig beachtet. Seit September 2006 sendet das ebenfalls private 3+ schweizerdeutsche Unterhaltung und eingekaufte Formate.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.sf.tv/hilfe/manual.php?docid=sen_dig#1

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