Schweizer Fernsehen

Schweizer Fernsehen
Schweizer Fernsehen
Senderlogo
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Allgemeine Informationen
Empfang: Antenne (DVB-T)
Kabel (analog, DVB-C),
Satellit (analog, DVB-S)
Zattoo & wilmaa (IPTV)
vodafone live! (DVB-H)[1]
Länder: SchweizSchweiz Schweiz
LiechtensteinLiechtenstein Liechtenstein
EuropaEuropa Europa
Eigentümer: Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR
Geschäftsführer/in: Rudolf Matter (Direktor SRF)
Sendebeginn: 20. Juli 1953
Rechtsform: öffentlich-rechtlich
Programmtyp: Vollprogramm
Website: www.sf.tv
Liste von Fernsehsendern
Blick auf den Gebäudekomplex mit den Fernsehstudios

Schweizer Fernsehen (SF) ist das nationale Fernsehen der deutschen und der rätoromanischen Schweiz. Es bildet, zusammen mit Schweizer Radio DRS, seit dem 1. Januar 2011 das Unternehmen Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Dieses wiederum ist eine Unternehmenseinheit der SRG SSR (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft).

Bis 1993 hiess das Programm TV DRS oder ausgeschrieben Television der deutschen und rätoromanischen Schweiz, danach bis 2005 SF DRS (Schweizer Fernsehen der deutschen und rätoromanischen Schweiz). In der Bevölkerung spricht man häufig einfach vom «Schwiizer» (Mundart) oder vom «SF» (offizielle Abkürzung für Schweizer Fernsehen).

Offiziell ist das Schweizer Fernsehen ein privatrechtliches Unternehmen (die SRG stellt einen privatrechtlichen Verein dar), hat jedoch durch eine Spezialkonzession des Bundesrates den Charakter einer öffentlich-rechtlichen Anstalt.

Das Unternehmen betreibt momentan drei Fernsehprogrammkanäle: SF 1 (2003: 33,8 % Marktanteil), SF zwei (8 %) und SF info. Zum Vergleich: RTL ist mit 7 % Marktanteil auf dem dritten Platz.

Die Studios des Schweizer Fernsehens befinden sich seit den 1970er-Jahren im Gebiet am Leutschenbach im Norden Zürichs. Der Begriff «Leutschenbach» wird von den Deutschschweizern oft metonymisch für das Unternehmen verwendet.

Am 1. Januar 2011 gingen Schweizer Fernsehen (SF) und Schweizer Radio DRS in der zusammengelegten Unternehmenseinheit Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) auf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem es bereits 1939 erste öffentliche Fernsehversuchsdemonstrationen anlässlich der Landesausstellung 1939 gegeben hatte, sendete die SRG ab 1953 an fünf Abenden pro Woche ein rund einstündiges Programm als eine Art Fernseh-Versuchsbetrieb aus dem Studio Bellerive im Zürcher Seefeld-Quartier.

1963 war die Ausstrahlung der ersten rätoromanischen Fernsehsendung. 1964 startete das Werbefernsehen. 1968 wurde das Farbfernsehen eingeführt.

Von Beginn weg wurde die Gestaltung des Fernsehprogramms oft kritisiert. Die Kritik erreichte zu Beginn der 1970er Jahre einen Höhepunkt, als Mitglieder der Schweizerischen Fernseh- und Radiovereinigung um den Berner Historiker und Politiker Walther Hofer gegen die „politische Linkslastigkeit“ der Berichterstattung kämpften.

1974 wurde zum ersten Mal das Konsumentenmagazin Kassensturz ausgestrahlt.

1984 ging der mit dem deutschen ZDF und dem österreichischen ORF betriebene Kulturkanal 3sat auf Sendung. Im gleichen Jahr startete auch der Schweizer Teletext. 1990 war Start des «Programmschema 90».

Im Jahr 1997 ging der Sender SF2 auf Sendung. Im Jahr 1999 startete SFi (SFinfo) im Grossraum Zürich, seit 2001 wird der Sender in der gesamten Deutschschweiz ausgestrahlt. 1998 kam es zu einem Betrug in der Sendung «Risiko»: Ein Kandidat erschlich sich 95'000 Franken, da er die zu beantwortenden Fragen bereits kannte.

Ende Januar 2003 wurde im Engadin der DVB-T-Testbetrieb gestartet, gefolgt vom Tessin und der Genferseeregion. Mitte Mai 2005 wurde die Produktion von PALplus-Sendungen eingestellt. SF DRS erhielt am 5. Dezember 2005 den neuen Namen SF Schweizer Fernsehen. Der Sender SF2 heisst neu SF zwei. Die Nachrichtensendungen Tagesschau und 10vor10 erhielten ein neues Dekor. Die Wettersendung Meteo, die Diskussionssendung Der Club sowie das Informationsmagazin Rundschau folgten bis zum Sommer 2006.

Seit Sommer 2006 werden Sportveranstaltungen nur noch in 16:9 übertragen. Seit 1. Dezember 2007 werden die in 16:9 aufgenommenen Sendungen komplett in 16:9 anamorph ausgestrahlt und nicht mehr in 4:3-Letterbox konvertiert. Im Oktober 2007 wurde der Aufbau des DVB-T-Netzes in der Schweiz abgeschlossen. Voraussichtlich ist ab 2012 ein kompletter HDTV-Betrieb geplant[2].

Seit Dezember 2007 sendet die SRG SSR (SF, TSR, RSI) das HDTV-Programm HD suisse. HD suisse wird im Format 720p50 gesendet und zeigt ausschliesslich Sendungen in nativem HD (Filme, Sport, Opern etc.). Das Programm wird über den Nachrichtensatelliten Eutelsat Hot Bird 8 ausgestrahlt und kann auch im Kabelnetz der Cablecom empfangen werden, ebenso über Swisscom-TV.

Programme

Eigene Sender

Das Schweizer Fernsehen betreibt vier Fernsehsender:

PresseTV hat eine eigene Sendekonzession für Programme auf SF zwei und SF info. Das Radio e Televisiun Rumantscha (RTR) strahlt seine Sendungen in rätoromanischer Sprache wie Telesguard (Tagesschau), Cuntrasts und die Istorgia da buna notg (Gutenacht-Geschichte) über SF 1 aus.

SF 1 wird in der gesamten, SF zwei und SF info werden in der Deutschschweiz über Antenne ausgestrahlt und in Schweizer Kabelnetzen verbreitet. Über den Satelliten Eutelsat Hot Bird 8 werden SF 1 und SF zwei verschlüsselt, SF info meist unverschlüsselt übertragen; lediglich Sendungen mit urheberrechtlich bedenklichen Inhalten, etwa Sportpanorama, werden verschlüsselt.

Kooperationen

SF betreibt gemeinsam mit ARD, ZDF und ORF das TV-Programm 3sat. Im Nachrichten- und Unterhaltungsbereich arbeitet SF eng mit ARD und ZDF zusammen. SF liefert auch einzelne Programme für das deutsch-französische Kulturprogramm ARTE.

SF beteiligt sich an mehreren Eurovisions-Sendungen, insbesondere im Bereich Volkstümliche Musik: SF produziert mit ARD und ORF den Musikantenstadl und das Open Air Wenn die Musi spielt; auch Aiderbichl, Ein Herz für Tiere und Weihnachten auf Gut Aiderbichl sind Koproduktionen. Beim Grand Prix der Volksmusik wirkt neben SF, ZDF und ORF auch der südtiroler Rai-Sender Bozen mit als Produzent. ZDF, ORF und SF produzieren auch die Fernsehshow Wetten, dass..?. Aus der seit 1968 mit ZDF und ORF gemeinsamen Fahndungssendung Aktenzeichen XY ungelöst stieg der ORF 2002, das SF 2003 aus.

Wichtigste Sendungen und Magazine

Ehemalige Sendungen

Online-Angebote

  • Umfangreiche News-Plattform der Tagesschau
  • Zahlreiche Sport-News
  • Eigenproduktionen und teilweise auch eingekaufte Produktionen als Video-on-Demand im SF Videoportal
  • Video-Podcasts zu zahlreichen Sendungen
  • Umfangreiches TV-Programm, das nicht nur das Programm des SF, sondern auch das vieler anderer deutschsprachiger TV-Sender zeigt

Quasi-Monopol und Kritik

Die SRG ist eine Anstalt mit komplexer Struktur. Sie finanziert ihre Radio- und Fernsehprogramme überwiegend aus Gebührengeldern, die von der Billag eingezogen werden. Das Schweizer Recht lässt zwar private Fernsehsender zu; das Radio- und Fernsehgesetz verschafft jedoch der SRG eine so starke Stellung, dass sich ernsthafte private Konkurrenz bis heute nicht etablieren konnte. Dieses Quasi-Monopol der SRG und ihrer Programme werden – auch wegen der Finanzierung durch immer höher werdende Gebühren – regelmässig kritisiert. Besonders Medien-Unternehmer Roger Schawinski hat sich als Kritiker profiliert. Dies führte zu einer Gesetzesänderung, die den Konkurrenten das Recht auf einen Teil der Gebührengelder zusprach.

Inhaltliche Kritik kommt sowohl von links wie von rechts: während rechtsbürgerliche Kreise der Berichterstattung des SF seit längerer Zeit «linke Tendenzen» vorwerfen, beanstandet die andere Seite neuerdings eine zu starke Kommerzialisierung des Programminhalts (z.B. mit Sendungen wie Deal Or No Deal oder wegen des relativ grossen Anteils an Fernsehwerbung), was dem sogenannten «Service public»-Gedanken widerspreche.

Konkurrenten

Verschiedene Versuche, überregionale oder landesweite Privatsender zu etablieren, sind gescheitert, etwa TV3 oder Tele 24 von Roger Schawinski. Der Spartensender Star TV (Film-News) konnte sich halten. 2004 ging die Privatstation U1 TV (heute: Schweiz 5) überregional auf Sendung, wird aber wenig beachtet. Seit September 2006 sendet das ebenfalls private 3+ schweizerdeutsche Unterhaltung und eingekaufte Formate.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.sf.tv/hilfe/manual.php?docid=sen_emp
  2. http://www.sf.tv/hilfe/manual.php?docid=sen_dig#1

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