- SHOP-Prozeß
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Der Shell Higher Olefin Process (SHOP-Prozess) ist ein chemischer Prozess zur Produktion von linearen α-Olefinen durch Ethen-Oligomerisierung und Olefin-Metathese, der von der Royal Dutch Shell erfunden und eingeführt wurde.[1]
Durchführung
Im ersten Schritt findet die Ethen-Oligomerisierung bei Temperaturen von 80 bis 120 °C und einem Druck von 70 bis 140 bar (7 bis 14 MPa) statt. Die Reaktion wird durch einen Nickel-Phosphin-Komplex (C6H5)2P(CH2)2COONi katalysiert. Dieser Schritt wird in einem polaren Lösungsmittel (z.B. 1,4-Butandiol) durchgeführt. Da die gebildeten α-Olefine darin nicht löslich sind können diese einfach abgetrennt werden. Dabei entsteht eine Mischung von geradzahligen α-Olefinen mit einer Schulz-Flory-Verteilung.
Der Prozess und seine Chemie wurden intensiv in der Arbeitsgruppe von Professor Wilhelm Keim an der RWTH Aachen studiert, der auch als einer der Schlüsselfiguren bei der Entwicklung des Prozesses gilt.
Die C6 bis C16 Olefin-Fraktion besitzt einen kommerziellen Wert und wird abdestilliert. Die höheren Olefin-Fraktionen werden in einem weiteren Schritt zunächst mit einem Magnesiumoxid-Katalysator bei 80 bis 120 °C und 3 bis 20 bar isomerisiert um Olefine mit innenständigen Doppelbindungen zu erhalten. Durch Metathese werden diese katalytisch dann wieder in kurzkettigere α-Olefine überführt. Der Prozess wurde 1977 eingeführt und besitzt heute eine Kapazität von ca. 10 Millionen Tonnen.
Durch Kombination von Oligomerisierung, Isomerisierung und Metathese geling es so fast das komplette eingesetzte Ethen in die gewünschten Produktfraktionen zu überführen
Weblinks
Quellen
- ↑ Klaus Weissermel, Hans-Jurgen Arpe: Industrial Organic Chemistry, John Wiley & Sons; 3rd 1997, ISBN 3-527-28838-4
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