- Wilhelm Keim
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Wilhelm Keim (* 1. Dezember 1934 in Oberhausen) ist ein deutscher Chemiker und emeritierter Professor für Technische Chemie.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Wilhelm Keim war eine der Schlüsselfiguren bei der Entwicklung des SHOP – Prozesses (Shell Higher Olefins Process).[1] SHOP-Olefine besitzen ein breites Anwendungsspektrum in vielen Bereichen der industriellen Chemie, z.B. zur Modifizierung von Polyethylen als Ethylen-α-Olefin-Copolymer, als Ausgangsstoff für synthetische Fettalkohole (via Metathese und Hydroformylierung) oder über Sulfonierung zu α-Olefin-Sulfonaten.
Er studierte Chemie an den Universitäten Münster und Saarbrücken. Die Promotion erfolgte am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Nach einer mehrjährigen industriellen Tätigkeit nahm er im Jahr 1973 einen Ruf an die RWTH Aachen an (Nachfolge Friedrich Asinger), wo er das dortige Institut für Technische Chemie und Petrolchemie leitete. Schwerpunkt seiner Arbeit war neben dem SHOP-Prozess die Katalyse im Allgemeinen mit Schwerpunkt auf homogenkatalytischen Prozessen. 2001 wurde er in Aachen emeritiert.
Wilhelm Keim bekleidete zahlreiche Positionen und Ehrenämter, u.a. Mitglied des Aufsichtsrates der Degussa AG, Mitglied des Vorstandes der GDCh (Gesellschaft Deutscher Chemiker) bis 1996, Vorsitzender des Vorstandes der DGMK Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, Honorarprofessur Technical University in Dalian (China), Honorarprofessur University in Hangzhou (China), Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums des Karl-Winnacker-Instituts, Adjunct Professor Dharan King Fahd University (Saudi Arabien), Ehrendoktor Universität Lille, Mitglied der Academia Europaea, Ehrenmitglied der DECHEMA sowie Inhaber der DECHEMA-Medaille und der Carl-Engeler-Medaille der DGMK.[2]
Zusammen mit Roland Dittmeyer, Gerhard Kreysa und Alfred Oberholz gibt Wilhelm Keim das Standard-Werk für Prozesse und Produkte aus der Chemischen Technik heraus, den Winnacker-Küchler.
Literatur
- Wilhelm Keim, Arno Behr und Günter Schmitt: Grundlagen der Industriellen Chemie: techn. Produkte u. Prozesse. 1. Aufl., Salle, Frankfurt Berlin München 1986, ISBN 3-7935-5490-2; ISBN 3-7941-2553-3 (Sauerländer)
- R. Dittmeyer, W. Keim, G. Kreysa, A. Oberholz (Hrsg.): Winnacker·Küchler: Chemische Technik
- Prozesse und Produkte; 5., erweiterte und aktualisierte Auflage 2003-2005. 9677 Seiten, 4661 Abbildungen. Wiley-VCH, Weinheim, ISBN 978-3-527-30430-1
Einzelnachweise
- ↑ Alan E. Comyns: Encyclopedic Dictionary of Named Processes in Chemical Technology. CRC Press Inc, Boca Raton, FL 33487, USA 2007, ISBN 978-0849391637. (online in der Google Buchsuche)
- ↑ Carl-Engler-Medaillen-Träger: Prof. Dr. rer nat. Dr. h.c. Wilhelm Keim. www.dgmk.de. Abgerufen am 5. Juni 2009.
Weblinks
- Literatur von und über Wilhelm Keim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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