- Sackpfeifer
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Sackpfeifer auch Dudelsackbläser oder Dudelsackspieler, ist die Bezeichnung für jemanden der eine Sackpfeife („Dudelsack“) spielt.
Zitat aus Illustrierte Geschichte der deutschen Musik (1881): Vermittelst des Ansatzrohrs bläst der Sackpfeifer Luft in den Schlauch, den er mit dem Arme so bearbeitet, dass die Luft in die gegenüber am Schlauch angesetzte Schalmei treibt; diese ist mit sechs oder sieben Tonlöchern versehen, die, um Töne von verschiedener Höhe und Tiefe zu erzeugen, geschlossen oder geöffnet werden, wie bei der Flöte und den ähnlichen Instrumenten.[1]
Schon im 13. Jahrhundert gehörte neben einem Trompeter und einem Trommler der Sackpfeifer zum fürstlichen Hofstaat.[2]
Inhaltsverzeichnis
Berühmte Spielleute
- Marx Augustin war Sackpfeifer zur Zeit der großen Pest in Wien. Bekannt bei der Bevölkerung war er als der liebe Augustin. Seinen wirklichen Namen gab er nicht preis. Augustin spielte in verschiedenen Gasthäusern. Trotz der Pest kamen nach dem Motto einmal noch lustig sein viele Menschen um ihn zu hören.[3]
- Hans Gantner, König der Spielleute zu Bern 1507 (siehe: Pfeiferbrunnen an der Spitalgasse in Bern von 1507)
- Hans Schwarz (Sackpfeifer), Sackpfeifer zu Appenzell, 1577 als angeblicher Brandstifter hingerichtet
Sackpfeifer in der Musik
- Der Sackpfeifer oder auch Schwägerchen Puck (1867) ist eine komische Operette in einem Akt von Ludwig Anzengruber[4].
- Ein weiteres Musikstück ist Rübezahl und der Sackpfeifer von Neisse. Die Musik komponierte Hans Sommer, die Dichtung stammt von Eberhard König.[5]
- Schwanda, der Dudelsackpfeifer ist eine tschechische Volksoper in 2 Akten von Milo Kares, verdeutscht von Max Brod, die Musik komponierte Jaromír Weinberger.
Sackpfeifer in der Sage und im Märchen
- Der Sackpfeifer und der Wolf bei Spandau ist eine Sage, nach der ein angetrunkener Sackpfeifer in eine für den Wolf gegrabenen Grube gefallen ist[6].
- Hans mein Igel, ein Märchen der Brüder Grimm
- Der kleine Sackpfeifer, ein Märchen aus den Irischen Elfenmärchen der Brüder Grimm
Literatur
- Kálmán Mikszáth: Lapaj, der berühmte Sackpfeifer, Zürich, Manesse-Verlag 1999, ISBN 978-3717582595 (Kurzgeschichte)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ August Reissmann: Illustrierte Geschichte der deutschen Musik, Leipzig 1881, S. 94
- ↑ August Reissmann: Illustrierte Geschichte der deutschen Musik, Leipzig 1881, S. 130
- ↑ Ernst Pacolt; Unser Lesehaus, Band 11, Jugend und Volk, 1976, S. 152-153
- ↑ Ludwig Anzengrubers Sämtliche werke, Band 7, S. 217, 238 und 248
- ↑ Rübezahl und der Sackpfeifer von Neisse, Musik von Hans Sommer. Dichtung von Eberhard König, Verlag Leede, 1905.
- ↑ Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preussischen Staats, Band 1, S. 89; http://www.literaturport.de/index.php?id=50&textid=-804942790&cHash=3fb90d7047ab30e570a7e465b2ce7802
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