Salamandra corsica

Salamandra corsica
Korsischer Feuersalamander
Korsischer Feuersalamander (Salamandra corsica)

Korsischer Feuersalamander (Salamandra corsica)

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Familie: Echte Salamander (Salamandridae)
Gattung: Eigentliche Salamander (Salamandra)
Art: Korsischer Feuersalamander
Wissenschaftlicher Name
Salamandra corsica
Savi, 1838
Bergwälder unterhalb des Mt. Cinto Massivs, Lebensraum von S. corsica
Verbreitungskarte

Der Korsische Feuersalamander (Salamandra corsica) ist eine Amphibienart aus der Familie der Echten Salamander. Der endemisch nur auf der Insel Korsika vorkommende Schwanzlurch wurde erstmals 1838 von dem italienischen Naturforscher Gaetano Savi (1769–1844) beschrieben. Bis vor einigen Jahren wurde der Korsische Feuersalamander noch als Unterart des Europäischen Feuersalamanders Salamandra salamandra angesehen und als Salamandra salamandra corsica angesprochen. Hinsichtlich der Entwicklung und Verbreitung der Herpetofauna der Tyrrhenischen Inseln stellt sich die Frage, wieso diese Art nur auf Korsika existiert.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Erwachsene Weibchen erreichen beachtliche Körperlängen von bis zu 22 Zentimetern. Die überwiegend schwarz gefärbte Oberseite wird durch unregelmäßig verteilte gelbe Flecken, die gelegentlich nahezu kreisrund ausgeprägt sein können, unterbrochen. Insgesamt wirken Korsische Feuersalamander gedrungener als ihre mitteleuropäischen Verwandten. Auch wirken die Extremitäten der Tiere kürzer und die Zehen kräftiger – ein deutlicher Hinweis auf vermehrte grabende Lebensweise. Beobachtungen belegen einen Rückzug der Tiere in tiefere Bodenschichten bei längeren Trockenperioden. Auffällig ist der breite Kopf mit kräftig entwickelten Parotiden. Die gelben Flecken auf den Augenlidern und Ohrdrüsen zeigen zuweilen s-förmige Linienstrukturen. Das nebenstehende Bild zeigt ein Jungtier, das noch nicht über die typischen Körpermerkmale verfügt.

Lebensraum

Auf Korsika leben die Tiere bevorzugt in den regenreichen Bergwäldern der Westküste. Der aus Südwesten kommende Wind „Libeccio“ (Libeccu) weht hier am häufigsten; er bringt der Insel die meisten Niederschläge. In den ausgedehnten Hang- und Schluchtwäldern finden sich große Bestände von Edelkastanien und Buchen mit dichtem Unterwuchs aus Königsfarn, Adlerfarn und Baumheide (Erica arborea). In den felsigen und damit etwas trockeneren Bereichen wachsen Kiefern sowie Stein- und Korkeichen. Die höher liegenden Bereiche weisen ein typisches Bergklima auf, das durch niedrige Temperaturen und häufigen Niederschlägen gekennzeichnet ist. Bis ins Frühjahr hinein sind die Berggipfel meist mit Schnee bedeckt. Das vom Mt. Cinto Massiv (2706 m NN) ablaufende Schmelzwasser sorgt bis in die Sommermonate hinein für kühles, sauberes Quellwasser, das sich in unzähligen Kolken und Felsnischen aufstaut und damit ideale Larvallebensräume für den Korsischen Feuersalamander schafft. Insbesondere im Umfeld von Bächen und Klingen finden sich häufig beschattete Blockhalden und kleinere Steingruppen, die den Salamandern genügend Rückzugsmöglichkeiten bieten.

Ähnliche Verhältnisse herrschen auch im Restonica-Tal vor, wo der Herpetologe Robert Mertens in circa 1000 m NN ein trächtiges Weibchen fand, das vier Jungtiere gebar, die ohne Kiemen waren. Auch besaßen sie bereits eine ausgeprägte Körperfärbung, die derjenigen der erwachsenen Salamander nahezu glich. Jedoch fand der Wissenschaftler in nahe gelegenen Gewässern auch kiementragende, ausschließlich aquatil lebende Feuersalamanderlarven.

Gefährdung

Durch die geringe Besiedlungsdichte Korsikas sind große Teile der unwegsamen Hangwälder bislang nur wenig durch den Menschen beeinflusst, so dass die dort lebenden Salamandra corsica-Populationen noch als ungefährdet einzustufen sind. Gefahren drohen den Amphibien gelegentlich durch künstlichen Fischbesatz in den Oberläufen von Bächen und Flüssen sowie durch forstliche Maßnahmen (beispielsweise Bau von Wald- und Wanderwegen). Lokal können Gewässerverunreinigungen sowie durch Haustiere im Freilauf (Schweine, Ziegen) bedingte Bodenerosionen die Lebensräume der Salamander beeinträchtigen.

Synonyme

  • Salamandra moncherina (Bonaparte, 1839)
  • Salamandra maculosa var. corsica Bedriaga, 1883
  • Salamandra moncheriana Schreiber, 1912
  • Salamandra salamandra corsica Nikolsky, 1918

Literatur (Auswahl)

  • Robert Mertens: Die Amphibien und Reptilien Korsikas. – Senckenberg. Biol. 38 (1957, Heft 3/4): 175–192, Frankfurt/M.
  • Thomas Mutz: Salamandra corsica (Savi, 1838) – Korsischer Feuersalamander. – In: Burkhard Thiesmeier & Kurt Grossenbacher (Hrsg.): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas, Schwanzlurche IIB. Aula Verlag, 2004, S. 1029–1046.
  • Willi Wolterstorff: Streifzüge durch Corsika. Faber’sche Buchdruckerei, Magdeburg 1901, 35 S.

Weblinks


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