- Salbe
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Die Salbe (lat. Unguentum, abgekürzt: Ungt.) ist eine halbfeste und homogen aussehende Zubereitung, die zur Anwendung auf der Haut (z. B. als Wundsalbe) oder auf den Schleimhäuten bestimmt ist. Sie dient der lokalen Wirkstoffapplikation oder der Pflege und dem Schutz der Haut oder Schleimhäute. Sie besteht aus einer hydrophoben oder hydrophilen Grundlage aus natürlichen oder synthetischen Stoffen und kann ein einphasiges (z. B. Vaseline) oder mehrphasiges (z.B. Wasser-in-Öl) System sein. Wirkstoffe oder Arzneistoffe können in Lösung oder Suspension eingearbeitet sein. Bei mehrphasigen Systemen, wie den Wasser-in-Öl Emulsionen, können sowohl fett- als auch wasserlösliche Wirkstoffe eingearbeitet werden. Die Freisetzung von Arzneistoffen aus Salben lässt sich über die Higuchi-Gleichung berechnen. Salben im weiteren Sinne werden unterschieden in:
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
- Unguentum leniens (Kühlsalbe), gelblichweiße, leicht nach Bienenwachs riechende Salbe, die aus gelbem Wachs, Cetylpalmitat (bis DAB 7 Walrat), Erdnussöl und Wasser zusammengesetzt ist. Kühlsalbe enthält keinen Emulgator, das Wasser wird rein mechanisch in der Grundlage festgehalten. Beim Auftragen auf die Haut wird Wasser freigesetzt, durch Verdunstung kommt es zum gewünschten Kühleffekt.
- Unguentum emulsificans (Hydrophile Salbe), eine wasseraufnehmende Salbe mit schwachem Geruch, die emulgierenden Cetylstearylalkohol, dickflüssiges Paraffin und Vaselin enthält.
- Unguentum emulsificans aquosum (wasserhaltige hydrophile Salbe), sehr wasserhaltige (70 %) und dadurch nicht so fettende hydrophile Salbe
- Unguentum cetomacrogolis
- Unguentum cetylicum cum aqua (Cetylsalbe), cetylhaltige Salbe mit hohem Wassergehalt.
- Unguentum Alcoholum Lanae bzw. Unguentum adeps lanae (Wollwachsalkoholsalbe), zum Beispiel Eucerin, eine Salbe die Vaselin und Wollwachsalkohole (Eucerit) enthält
- Unguentum molle (weiche Salbe) besteht aus Vaselin und Wollwachs, geschmeidig und deutlich fettend.
- Unguentum Zinci (Zinksalbe) (siehe Zinkoxid)
- Derma-Membran-Struktur-Salben (DMS-Salben) sind eine neuere Entwicklung, die sich hinsichtlich ihrer Struktur dadurch von den herkömmlichen Salben unterscheiden, dass sie der Hautstruktur nachempfunden wurden.
Abgrenzung
Allgemein und umgangssprachlich gleichbedeutend mit Creme, Paste. (bezüglich pharmazeutischer Abgrenzung siehe Hautpflege)
Quellen
- Neues Rezeptur-Formularium (NRF)
- Rudolf Voigt und Alfred Fahr – Pharmazeutische Technologie
- Kurt H. Bauer, Karl-Heinz Frömming, Claus Führer, Bernhardt C. Lippold – Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie
Siehe auch
Galenik, Salbung, Hautcreme, Hautpflege, Vaseline, Balsam, Schaukeltest
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