Saluto romano

Saluto romano
Saluto romano im Bild Der Eid der Horatier von Jacques-Louis David (1784)

Der Saluto romano (Römischer Gruß, auch Olympischer Gruß) ist ein Gruß, der mit einem ausgestreckten Arm bezeugt wird. Er ist vermutlich im Römischen Reich als allgemeiner Salut entstanden, dies ist jedoch umstritten. Wahrscheinlicher ist, dass die genaue Geste erst im 18. und 19. Jahrhundert erfunden wurde.[1] Abbildungen einer als saluto romano gedeuteten Geste finden sich auf der Trajanssäule in Rom. Diese Geste wurde dann mehrmals in der Geschichte bis zur Neuzeit für ideologische Zwecke verwendet.

Es gibt mehrere Ausführungen der Geste: Zum einen der gerade nach vorn gehaltene Arm mit den Handflächen nach unten, zum anderen die gerade nach oben zeigende Form sowie den gerade nach unten gestreckten Arm.

Verwendung

Aus dem Gruß entstand unter anderem der Bellamy salute, der von 1892 bis 1942 in den Vereinigten Staaten beim Aufsagen des Treueschwurs offiziell vorgeschrieben war. Der Diktator Benito Mussolini übernahm den Saluto romano wiederum in leicht abgeänderter Form für seine Partei Partito Nazionale Fascista und später für seinen eigenen Personenkult. In der Zeit des Nationalsozialismus übernahm Adolf Hitler, nach Mussolinis Vorbild, den Saluto romano ebenfalls und machte ihn zum Hitlergruß (rechte Hand leicht nach oben gestreckt), zu dieser Zeit auch „Deutscher Gruß“ genannt. Dieser wird noch heute von rechtsextremen Gruppen angewandt und ist in Deutschland und Österreich strafbar.

Heutzutage ist der Saluto romano in Italien per Gesetz als Ausdruck faschistischer Ideologie verboten. In der jüngeren Vergangenheit erlangte er beispielsweise durch den italienischen Fußballspieler Paolo Di Canio auch außerhalb Italiens wieder größere Bekanntheit. [2]

Einzelnachweise

  1. Martin M. Winkler hält dazu fest: „Kein einziges römisches Kunstwerk – Skulptur, Münze oder Malerei – zeigt einen Gruß von der Art, die sich im Faschismus, Nationalsozialismus oder einer verwandten Ideologie findet. Er ist auch der römische Literatur unbekannt und wird nie von antiken Historikern erwähnt, weder von denen des republikanischen noch denen des kaiszerzeitlichen Roms.“ („Not a single Roman work of art – sculpture, coinage, or painting – displays a salute of the kind that is found in Fascism, Nazism, and related ideologies. It is also unknown to Roman literature and is never mentioned by ancient historians of either republican or imperial Rome.“), vgl. Martin M. Winkler, The Roman Salute. Cinema, History, Ideology, Columbus 2009, S. 2.
  2. Skandal Gruß an sein Volk Der Fußballprofi Paolo Di Canio von Lazio Rom streckt seinen rechten Arm aus – und Italiens Rechtsradikale feiern ihn. SZ online vom 9. Januar 2005. Abgerufen am 24. Juni 2010
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