Salzmann & Comp.

Salzmann & Comp.

Heinrich Salzmann (* 3. Februar 1851 in Spangenberg; † 3. November 1915 in Kassel) war ein bedeutender deutscher Fabrikant. Er war Mitbegründer der Firma Salzmann & Comp. und Erbauer der Gartenstadt Salzmannshausen bei Kassel, die seinen Namen trägt, stiftete das Liebenbachdenkmal in Spangenberg (1902) und war Ehrenbürger der Stadt (1928) [1].

Heinrich Salzmann

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend und Elternhaus

Heinrich Salzmann war das zweite Kind von Johann Georg Salzmann (1821–1895) und Anna Martha Kretsch. Der Vater war Bürgermeister und Landwirt in Spangenberg. Er betrieb in Melsungen einen Handel mit Garnen und Webwaren. Daraus entwickelte Georg Salzmann eine kleine Fabrikation mit Handwebstühlen. Die Firma hieß Salzmann & Behrens. [2] Nach dem Schulabschluss an der Oberrealschule in Kassel diente Heinrich Salzmann als Einjährig-Freiwilliger in Köln. In seiner dienstfreien Zeit verkaufte er dort Tuche für seinen Vater und begann sich mit der mechanischen Weberei zu beschäftigen. Am 1. November 1876 trat er, nach einer kaufmännischen Ausbildung in Kassel bei Sigmund Aschrott, als Stellvertreter seines Vaters in die Firma Salzmann & Behrens ein, trennte sich aber 1884 von Behrens und firmierte von da an als Salzmann & Comp. Sein Vater trat seiner Firma als Stiller Teilhaber bei, mit einem Geschäft in Kassel und der zunächst mit 20 mechanischen Webstühlen ausgestatteten Weberei zu Melsungen (Zilsche Mühle).[3]

Der Fabrikant

In den 1890er Jahren pachtete Salzmann in Friedland in Schlesien noch eine weitere Weberei mit 160 Webstühlen dazu. 1891 errichtete er einen umfangreichen Neubau in Bettenhausen bei Kassel mit zunächst 60 Webstühlen, aber auch ausgedehnten Räumlichkeiten für Färberei, Appretur und Imprägnierung. Gleichzeitig baute er auch in Szegedin (Ungarn) eine Weberei. 1900 erweiterte er die Fabrik in Bettenhausen auf einem Areal von 8.000 m² mit einem Neubau von 22 Sheds von je 90 m Länge.[4] Teile dieses Gebäudekomplexes beheimaten heute die Kulturfabrik Salzmann. 1906 musste er den Neubau zu Bettenhausen bereits wieder erweitern und brachte in einem umfangreichen Neubau von 80 m Länge, 25 m Tiefe und 8.000 m² Arbeitsfläche, Spulerei, Zwirnerei, Näherei und Zeltbauabteilung unter. Im Jahre 1906 erwarb er sodann die Behrensche Weberei in Einbeck und errichtete 1907 eine neue große Fabrik in Oederan in Sachsen. 1913 erwarb er noch eine Weberei in Starkenbach (Jilemnice) in Tschechien und die in Konkurs geratene Zündholzfabrik Otto Miram in Bettenhausen und nutzte sie um. Während des Ersten Weltkrieges stieg der Bedarf an schweren Textilien wie Zelten und Booten sprunghaft an. Zeitweise beschäftigte die Firma allein in Bettenhausen über 5000 Arbeiter und Angestellte.

Im November 1915 erlitt Salzmann auf dem täglichen Weg mit der Straßenbahn zur Arbeit einen Herzinfarkt und verstarb.[5]

Literatur

  • Salzmann, Gestern-heute-morgen, Kassel 1999.
  • Der Architekt: Gartenstadt Salzmannhausen, Kassel., Stuttgart 1982.
  • Fünfzig Jahre Wohnungsfürsorge der Firma Salzmann & Comp. zu Kassel / hrsg. anlässlich des 50jährigen Geschäftsjubiläums am 1. Nov. 1926. - Frankfurt a. M., 1926.
  • Carl Eckelmann: Salzmann & Comp. mech. Segeltuch- Drell- und Leinenweberei 1876–1926,Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Firma Salzmann & Comp., Firmendruck, 1926.
  • Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Firma Salzmann & Comp., Firmendruck, 1951.
  • Erich Welkow: Salzmann & Comp. Mechanische Weberei, Erich. Garn und Gewebe. Ein Gang durch die Mechanische Weberei Salzmann & Comp. Kassel um 1935.

Einzelnachweise

  1. Buthe, Heinz: Festschrift 675 Jahre Stadt Spangenberg, 1984
  2. Salzmann, Gestern-heute-morgen, Kassel 1999
  3. Beichhold, Robert: Ahnenliste Heinrich Salzmann, Kassel, 1929
  4. Beichhold, Robert: Ahnenliste Heinrich Salzmann, Kassel, 1929
  5. Bericht eines Zeitzeugen

Weblinks


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