- Sangria
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Sangría ([saŋˈgɾi.a], span. wörtlich „Aderlass“, von sangre = „Blut“) ist ein alkoholisches Getränk aus Spanien. Es gibt verschiedene Rezepte, Grundzutaten sind Wein, Fruchtsaft und Spirituose(n).
Kohlensäurehaltige Getränke und Zucker sind in der originalen Sangría nicht gebräuchlich, da in Spanien nur stilles Wasser getrunken wird. In spanischen Rezepten kommt oft »Gaseosa« vor – Limonade ohne Kohlensäure.[1]
Vielmehr wird Zucker in Touristengebieten zugesetzt, hier wird auch wesentlich mehr hochprozentiger Alkohol verwendet. Ursprünglich war die Sangría ein Erfrischungsgetränk mit einem Alkoholgehalt unter dem von Wein. Die Spirituosen wurden wegen ihrer aromatischen Zutaten und nicht vorwiegend zum Anheben des Alkoholgehaltes verwendet. Sangria wird kalt in Glaskaraffen gereicht oder, wenn es heiß ist, auch mit Wasser verdünnt getrunken. Obststücke werden – wenn überhaupt – nur sparsam beigemischt.
Sangría ist in Spanien ein einfaches Party-Getränk, ähnlich der Bowle in Deutschland oder dem Punsch in England. Vornehmlich wird billiger Alkohol verwendet und die Zutaten (Früchte, Spirituosen), die im Moment verfügbar sind. Für Spanier ist Sangría kein Getränk, das sie an einer Bar bestellen würden, Sangría wird an Bars in Spanien meist nur von Touristen bestellt.[2]
In Deutschland ist Sangría ein beliebtes Getränk in Diskotheken. Dort wird er aus einem Eimer mit vielen Strohhalmen von mehreren Personen getrunken. Umgangssprachlich »Eimersaufen« genannt.
Das Trinken aus dem Porrón, einem Glasgefäß mit einer kleinen Austrittsöffnung, ist ebenfalls bei dünnflüssiger Sangría gebräuchlich. Dieses Gefäß erlaubt das Trinken, ohne es mit den Lippen zu berühren, sodass mehrere Personen aus demselben Behältnis trinken. Könner halten den Porrón dabei mit gestrecktem Arm fast einen halben Meter vom Mund entfernt.
Varianten
Weiße Sangría Rote Sangría - trockener Rotwein
- Orangensaft
- roter Traubensaft
- Cointreau
- Licor 43
- Brandy (selten verwendet)
Spanier trinken ungern Fruchtnektar. Da einige Früchte wie Bananen und Pfirsiche nicht zu Saft verarbeitet werden können (da das Ergebnis zu dickflüssig wäre), wird bei diesen Früchten mit weißem Traubensaft statt Wasser verdünnt. Als Ergebnis erhält man dann reinen Saft.
Da Sangría eine einfach zuzubereitende Bowle ist, gibt es viele Varianten. Die originale Sangría gibt es demnach nicht. An Früchten können auch Äpfel, Pfirsiche, Ananas oder Bananen in die Sangría kommen. In allen Rezepten sind frische Orangen und Zitronen die Grundzutat. Auch findet man Honig und Zimt als Zutat.
In Spanien werden deutlich weniger Früchte in die Sangría gegeben als in Deutschland üblich für eine Bowle.
Der Sangría muss einige Stunden in den Kühlschrank, damit die Früchte ihren Geschmack abgeben können. Vor dem Servieren in einer Karaffe wird Eis hinzugefügt.
Quellen
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