- Sanjo-Stil
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Der Sanjo-Stil oder Kayagûm-Sanjo der Sung-Gumyon-Schule wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als Soloinstrumentalform entwickelt aus den mündlich überlieferten, dramatischen Erzähldichtungen, den so genannten P'ansori, und aus der Shinawi genannten improvisierten Ensemblemusik.
Es ist eine modale Musik, die auf verschiedenen rhythmischen Zyklen ähnlich dem indischen Râga basiert. Es gibt drei Hauptmodi (jo), die im sanjo benutzt werden, beschrieben in der 1763 entstandenen Ballade vom östlichen Meer. Die Sprachbilder beziehen sich auf Ereignisse und Personen der chinesischen Geschichte, aber der musikalischer Zusammenhang ist eindeutig koreanisch.
Modi: (die Beschreibung schildert den Charakter der Modi)
- pyongjo: In der ”Südlichen Halle des Wohlgeruchs” besänftigt der mystische Kaiser Shun ( 2255 - 2205 v.Chr.) die Empörung des Volkes mit einem Stück auf der fünfsaitigen Qin. Der Modus dieser Klänge muss aufrecht und mild sein.
- ujo: General Xiang Yu springt vor Wut brüllend auf sein Pferd, und zehntausend Soldaten erzittern vor Furcht. Transparent und prächtig klingt dieser Modus.
- kyemynjo: Wenn Wang Jiao-Zhun den Han-Hof Richtung Norden verlässt, herrscht Schneegestöber und kalt bläst der Wind. Dieser Modus ist voller Wehmut und Trauer.
An anderer überlieferter Modus ist kyongdurum, der die hochmütige Kultiviertheit der Hauptstadt repräsentiert. Dieser Sanjo beginnt mit sehr langsamen rhythmischen Mustern, die ganz allmählich beschleunigen.
Zur Sung-Gumyun-Schule: Sung Gumyun (1923-1986) wurde zum ersten lebenden Nationaldenkmal für Kayagûm-Sanjo im Jahre 1968 ernannt (für Westeuropäer eine schwer nachvollziehbare Ehrung). Der Sung-Gumyun-Sanjo ist bekannt für seinen konzentrierten und knappen Ausdruck im Detail, aber mit über einer Stunde Dauer auch einer der zeitlich expansivsten Sanjo.
Kategorie:- Musik (China)
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