Sankt Apollonia

Sankt Apollonia
Die heilige Apollonia, Gemälde von Francisco de Zurbarán (ca. 1631)
Spätgotische Altarfigur der heiligen Apollonia aus Rossau (Sachsen)

Apollonia lebte im 3. Jahrhundert in Alexandria, Ägypten. Sie starb wahrscheinlich unter Kaiser Philippus Arabs um 249 als frühchristliche Märtyrin. Über ihr Leben gibt es kaum sichere Zeugnisse. Ihr Gedenktag in der katholischen und der orthodoxen Kirche ist der 9. Februar.

Inhaltsverzeichnis

Überlieferung

Aus einem Bischof Dionysius von Alexandria zugeschriebenen Brief an den Bischof Fabianus von Antiochia geht hervor, daß die Jungfrau Apollonia während der Christenverfolgungen verschleppt wurde. Man schlug ihr die Zähne aus und drohte, sie lebendig zu verbrennen, falls sie ihren Glauben nicht verleugne. Darauf sprang sie laut betend selbst in den brennenden Scheiterhaufen.

Nach einer anderen Überlieferung war Apollonia eine Königstochter, die auf Befehl ihres Vaters gemartert wurde. Eine dritte Tradition sieht Apollonia als Schwester des heiligen Diakons Laurentius. Sie zog später nach Ägypten und erlitt dort unter Decius das Martyrium. Ihr Grab wird auf dem Berg Tabor oder auch dem Sinai vermutet.

Die Anfänge der Verehrung der heiligen Apollonia liegen im Dunkeln. Ihr Name taucht erst im neunten Jahrhundert in verschiedenen Martyrologien auf. Sie begegnet uns bei Florus von Lyon († um 860) unter dem Datum des 20. Februar und im Martyrologium des Ado von Vienne (um 800-874) am 9. Februar. Als Gedenktag ging schließlich der 9. Februar ins Martyrologium Romanum ein.

Ikonographie

Das Martyrium der heiligen Apollonia (11000-Jungfrauen-Altar im Heilsbronner Münster.

Die heilige Apollonia wird meist als Jungfrau mit den Attributen des Martyriums dargestellt: Märtyrerpalme, Krone oder Lorbeerkranz, einer Zange oder Zähnen.

In Stundenbüchern wird Apollonia manchmal zusammen mit dem heiligen Diakon Laurentius genannt. Dieser erlitt im Jahr 258 in Rom den Märtyrertod durch Verbrennen auf einem glühenden Rost.

Bekannt ist die Verbindung der heiligen Jungfrauen Lucia und Apollonia für Augen- und Zahnleiden. Unter diesen Aspekt fallen auch gemeinsame Darstellungen mit weiteren Nothelfern.

Zum Gedenktag der heiligen Apollonia gilt eine Bauernregel: „Ist's zu Apollonia feucht, der Winter sehr spät entfleucht.“

Literatur

  • Dieter Pack: Die historische Entwicklung des Apollonia-Kults unter besonderer Berücksichtigung des sog. „kleinen Andachtsbildes“. (= Würzburger medizinhistorische Forschungen; Bd. 85). Königshausen und Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3206-3, zugleich Dissertation, Universität Würzburg 2003 (Volltext)

Weblinks


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