- Sankt Katharinen bei Neuwied
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Neuwied Verbandsgemeinde: Linz am Rhein Höhe: 319 m ü. NN Fläche: 13,83 km² Einwohner: 3598 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner je km² Postleitzahl: 53562 Vorwahl: 02645 Kfz-Kennzeichen: NR Gemeindeschlüssel: 07 1 38 068 Adresse der Verbandsverwaltung: Am Schoppbüchel 5
53545 Linz am RheinWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Willi Knopp (CDU) Sankt Katharinen (Landkreis Neuwied) (in der Hauptsatzung St. Katharinen[1]) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde Linz am Rhein an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Linz am Rhein hat.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
St. Katharinen liegt auf einer Höhe von 319 m ü. NN, 6 km nordöstlich der Stadt Linz am Rhein und 10 km südöstlich der Stadt Bad Honnef. Die Kreisstadt Neuwied liegt 30 km südlich der Gemeinde. Die Ortschaft erstreckt sich in die westlichen Ausläufer des Westerwalds im Naturpark Rhein-Westerwald. Im Norden grenzt St. Katharinen an die Ortsgemeinde Vettelschoß, östlich liegen die Gemeinden Neustadt (Wied) und Roßbach (Wied), im Süden die Höhenlagen der Gemeinde Dattenberg und im Westen die Stadt Linz am Rhein. Mit den Ortsteilen Als-Au und Sengenau reicht das Gemeindegebiet bis in das Wiedtal.
Die höchsten Erhebungen im Gemeindegebiet sind:
- Strödter Kopf, (341 m ü. NN), aufgelassener Basaltsteinbruch, See nicht zugänglich
- Rennenberg (353,1 m), restaurierte Ruine Rennenburg, Stammburg der Grafen von Rennenberg
- Ginsterhahner Kopf (370,8 m), mit einem 156 Meter hohen Sendemast
- Notscheider Kopf (374,4 m), ehemals 396 m hoch, aufgelassener Basaltsteinbruch, See zugänglich
- Hummelsberg (389,3 m), ehemals 445 m hoch, aufgelassener Basaltsteinbruch, See nicht zugänglich
Gemeindegliederung
- Als-Au
- Anxbach
- Brochenbach
- Ginsterhahn
- Grendel
- Hargarten
- Hilkerscheid
- Hinterlorscheid
- Homscheid
- Kaimig
- Lorscheid
- Noll
- Notscheid
- Rödder
- Sengenau
- Steinshardt
- Strödt
Geschichte
Die Ortsgemeinde Sankt Katharinen (Landkreis Neuwied) wurde am 7. Juni 1969 aus den drei bis dahin selbstständigen Ortsgemeinden Hargarten, Lorscheid und Notscheid neu gebildet.
Keltischer Ringwall
Die geschichtlich erforschte erste Besiedlung in der heutigen Ortsgemeinde liegt etwa 2.500 Jahren zurück. Von der rheinischen Provinzialverwaltung in Bonn wurde im Jahr 1936 auf dem im Ortsteil Hargarten liegenden Hummelsberg ein durch den Basaltabbau bereits zum größten Teil zerstörter Ringwall untersucht mit dem Ergebnis, dass der Ringwall der Hunsrück-Eifel-Kultur zuzuordnen ist und in der Zeit von 600 bis 400 v. Chr. als befestigte Höhensiedlung gedient hat.
Kloster St. Katharinen
Erste urkundliche Erwähnungen datieren aus der Zeit um das Jahr 1201, als das bei der Burg Rennenburg gelegene adelige Damenstift abbrannte und Gerhard von Rennenberg und seine Frau Benedikta von der Neuerburg zur Stiftung bzw. der Gründung des Klosters St. Katharinen im Jahre 1208 veranlasste. Die Klosterkirche wurde 1238 gebaut, Teile hiervon sind in der heutigen Pfarrkirche noch erhalten. Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses wurde das Kloster im Jahr 1803 aufgelöst.
Geschichte der Ortsteile
Da die heutige Ortsgemeinde erst 1969 entstanden ist, werden die wichtigsten, auf die Ortsteile bezogenen, geschichtlichen Ereignisse in chronologischer Form aufgeführt:
- Die älteste überlieferte Namensform von Lorscheid stammt aus dem Jahr 1258.
- Der Ortsteil Noll wird 1281 durch eine Zehntabgabe von Hermann von Rennenberg an die Abtei in St. Katharinen erwähnt.
- Ebenfalls wird der Ortsteil Hilkerscheid im Jahr 1281 erstmals erwähnt.
- Seit dem Jahr 1312 ist eine Klostermühle am Brochenbach urkundlich nachweisbar. Im 17. Jahrhundert wurde diese zerstört, das Kloster veranlasste einen Neubau oberhalb der alten Mühle, nach einer wechselvollen Geschichte brannte die Klostermühle im Jahr 1958 ab.
- Homscheid wird erstmals im Jahr 1670 genannt, vermutlich ist der Ort früher entstanden.
- Die Brochenbacher Bannmühle wurde 1681 gebaut. Diese Mühle besteht heute noch und steht unter Denkmalschutz.
- Die Erbauung der Appolloniakapelle im Ortsteil Hargarten fällt in das Jahr 1690. Die Glocken sind aus den Jahren 1628 und 1718.
- Der Ortsteil Strödt wird 1716 erstmals im Zusammenhang mit einer Abgabe an die Abtei in St. Katharinen genannt.
- In der im Ortsteil Steinshardt stehenden Petruskapelle aus dem Jahr 1797 befindet sich eine Reliquienplatte, die aus der Zeit um 1511 stammt.
Erz und Basalt
Im Gemeindegebiet von St. Katharinen bestanden entlang des Anxbaches mehrere Erzgruben, von der zur Gemeinde Neustadt (Wied) gehörenden „Grube Anxbach“ wird berichtet, dass hier bereits Anfang des 16. Jahrhunderts Erzbergbau betrieben wurde. Im Jahr 1876 begann der Untertagebau, gefördert wurden Spateisenstein, aber auch Blei-, Zink- und Kupfererze. Die Bewohner Steinshardt waren überwiegend im Bergbau tätig. Die „Grube Anxbach“ war bis 1961 in Betrieb.
Ebenso war der Basaltabbau für die Region und für die Gemeinde von erheblicher Bedeutung. Im Gemeindegebiet wurde rund einhundert Jahre lang, von den 1860er bis in die 1960er Jahre, in drei Steinbrüchen (Hummelsberg, Strödter Kopf und Notscheider Kopf) Basalt abgebaut.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 20 Ratsmitgliedern sowie dem ehrenamtlichen und vorsitzenden Ortsbürgermeister.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:
CDU FWG SPD Gesamt 2004 13 5 2 20 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Gespalten und vorn geteilt; vorn oben in Silber ein durchgehendes schwarzes Balkenkreuz, unten in Rot ein silberner Schlüssel mit gotischer Vierpaßreite und linkshin gewendetem Bart; hinten in Blau ein halbes, entlang der Spaltung zerbrochenes goldenes Richtrad mit acht Speichen des ganzen Rades, bedeckt von einem gestürzten silbernen Schwert mit von Silber und Rot zweireihig geschachtem Griff.
Erläuterung: Das schwarze Kreuz weist auf die frühere Zugehörigkeit zu Kurköln hin. Dass die Gemeinde ehemals zum Kirchspiel Linz zählte, dokumentiert der Petrusschlüssel des Linzer Stadtwappens. Richtrad und Schwert sind die Attribute der Märtyrerin St. Katharina, der ortsnamengebenden Patronin des im 13. Jahrhundert gegründeten und 1803 aufgehobenen Zisterzienserklosters. Die Schachung des Schwertgriffes entspricht dem geschachten Schrägbalken des Zisterzienserwappens. Das Wappen ist rechtsgültig seit dem 2. April 1973, Entwurf A. N. Schmitz.
Eingemeindungen
Im Vollzug der vom Landtag Rheinland-Pfalz am 15. Februar 1969 beschlossenen Verwaltungsreform und der Entscheidungen der Gemeinderäte der bis dahin selbständigen Ortsgemeinden Notscheid, Hargarten und Lorscheid wurden diese am 8. Juni 1969 zu der neu gebildeten Ortsgemeinde St. Katharinen zusammengelegt.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1815 – 730
- 1835 – 1.142
- 1871 – 1.221
- 1905 – 1.459
- 1939 – 1.657
- 1950 – 1.745
- 1961 – 1.809
- 1965 – 1.966
- 1970 – 2.116
- 1975 – 2.362
- 1980 – 2.518
- 1985 – 2.533
- 1987 – 2.458
- 1990 – 2.536
- 1995 – 2.918
- 2000 – 3.423
- 2005 – 3.603
- 2006 – 3.604
Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
- Kirmes in St. Katharinen: am zweiten Wochenende im November
- Kirmes in Hargarten: am dritten Wochenende im Mai
- Kirmes in Noll: am letzten Wochenende im Juli
- Kirmes in Notscheid: am dritten Wochenende im Juni
- Kirmes in Steinshardt: am letzten Wochenende im Juli
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Westlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 42, die von Koblenz nach Bonn führt. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Bad Honnef/Linz an der Bundesautobahn 3.
Einzelnachweise
Weblinks
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