- Sao Brissos
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São Brissos (oder Nossa Senhora do Livramento) ist eine kleine Kapellenanta zwischen den Dörfern Valverde und Escoural im Beja-Distrikt von Portugal. Es handelt sich dabei um die Umwandlung eines vorgeschichtlichen Kultbaus in einen christlichen.
Der Umbau der Anta zur einer Kapelle erfolgte wahrscheinlich im 17. Jahrhundert. An die vier Tragsteine einer großen Anta und an den gewaltigen Deckstein wurde der Vorraum der Kapelle angebaut. Der fünfte Tragstein, vermutlich der einstige Stirnstein der Anta, liegt in der Nähe und stand wohl einst an der Stelle des heutigen Zugangs der Kapelle. Der Gang und der Hügel der Anta sind dagegen vollständig verschwunden. Sowohl die Anta als auch die Kapelle haben eine recht ungewöhnliche Südwestorientierung. Nahe Arraiolos, in der Mitte des Dorfes Pavia, ist ein anderer Dolmen in eine Kapelle verwandelt und dem São Dionisio (oder São Dinis) gewidmet worden. Im Évora-Distrikt kann man in der Kirche von Säo Bento do Mato, in der Nähe von Azaruja die Überreste einer Anta sehen.
Es gibt noch einige weitere Umbauten vorzeitlicher Monumente oder ihren Einbau in christliche Kirchen. Auch die unmittelbare Nachbarschaft von Anta und Kirche ist in Portugal gegeben. Diese Fälle, obwohl insgesamt selten, demonstrieren, dass die Menschen den religiösen Charakter der Dolmen kannten und es im Interesse jener lag, die die Macht in der Gesellschaft hatten, diese Monumente in die offizielle Religion zu integrieren. Dies verweist darauf, wie lange noch die ursprüngliche Funktion der Antas wahrgenommen wurde. Christianisierte Menhire sind im atlantischen Teil Europas relativ häufig, aber christianisierte Megalithanlagen sind selten. Beispiele sind:
- in Frankreich
- in Irland
- Das Oratorium von Holy Island birgt im inneren Megalithen, die so angeordnet sind, dass sie zu einem kleinen Passage tomb, einem Portal tomb oder zu einem kleinen fünfsteinigen Kreis gehört haben können.
- In Spanien
- in Cangas de Onis in Asturien, wo die "Eglesia de la Santa Cruz" (erbaut 733 n. Chr.) die Reste einer Megalithanlage als Fundament besitzt.
Sieha auch
Literatur
- Schattner T. G. Archäologischer Wegweiser durch Portugal. 1998, ISBN 3-8053-2313-1
- Walkowitz J. E.: Das Megalithsyndrom. 2003, ISBN 3-930036-70-3
Weblinks
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